Lenovo ThinkPad P43s im Test: Display und Leistungsentfaltung der mobilen Workstation enttäuschen
Das Lenovo Thinkpad P43s gehört zur Kategorie der schlanken, mobilen 14-Zoll-Workstations. Das Gerät stellt das baugleiche Schwestermodell des Thinkpad T490 dar. An Bord befinden sich ein Core-i7-8565U-Prozessor und ein Quadro-P520-Grafikkern. Seinen Konkurrenten findet das Notebook im kürzlich getesteten HP ZBook 14u G6.
Da das T490 und das P43s baugleich sind, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte und die Lautsprecher ein. Die entsprechenden Informationen können unserem Testbericht zum Thinkpad T490 entnommen werden.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Dicke | Größe | Auflösung | Preis ab |
---|---|---|---|---|---|---|---|
80.1 % v7 (old) | 10 / 2019 | Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE i7-8565U, Quadro P520 | 1.5 kg | 18.9 mm | 14.00" | 1920x1080 | |
81 % v7 (old) | 10 / 2019 | HP ZBook 14u G6 6TP71EA i7-8565U, Radeon Pro WX 3200 | 1.5 kg | 17.9 mm | 14.00" | 1920x1080 |
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell Precision 5530 2-in-1 (Toshiba Exceria Pro M501 UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Workstation (49.6 - 200, n=15, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE (Toshiba Exceria Pro M501 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Dell Precision 5530 2-in-1 (Toshiba Exceria Pro M501 UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Workstation (81.2 - 227, n=15, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE (Toshiba Exceria Pro M501 64 GB UHS-II) |
Display - P43s mit dunklem IPS-Bildschirm
Der 14-Zoll-Bildschirm des Lenovo P43s arbeitet mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Während das Display einen guten Kontrast (1.365:1) liefert, fällt die Helligkeit (213,6 cd/m²) viel zu niedrig aus. Hier erwarten wir einen Wert jenseits von 300 cd/m². Das gebietet nicht zuletzt das Preisniveau des Notebooks.
Der Bildschirm zeigt bei Helligkeitsstufen von 40 Prozent und darunter ein Flackern mit einer Frequenz von 24.750 Hz. Bei dieser hohen Frequenz sollten auch empfindliche Personen von Kopfschmerzen und/oder Augenproblemen verschont bleiben.
|
Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 232 cd/m²
Kontrast: 1365:1 (Schwarzwert: 0.17 cd/m²)
ΔE Color 5.9 | 0.5-29.43 Ø4.92, calibrated: 4.4
ΔE Greyscale 4.8 | 0.5-98 Ø5.2
62.8% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
40.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.68% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
42.23% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 1.98
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE IPS, 1920x1080, 14" | HP ZBook 14u G6 6TP71EA IPS, 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 IGZO IPS LED, 1920x1080, 14" | Dell Precision 5530 2-in-1 IPS, 3840x2160, 15.6" | |
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Display | 63% | 55% | 101% | |
Display P3 Coverage | 42.23 | 69.7 65% | 69.3 64% | 91.2 116% |
sRGB Coverage | 63.1 | 99.6 58% | 92.2 46% | 99.9 58% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 43.68 | 71.9 65% | 67.4 54% | 99.4 128% |
Response Times | 20% | -73% | -46% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 42.6 ? | 40.4 ? 5% | 74 ? -74% | 49.6 ? -16% |
Response Time Black / White * | 29.6 ? | 19.2 ? 35% | 45.6 ? -54% | 37.6 ? -27% |
PWM Frequency | 24750 ? | 2451 ? -90% | 990 ? -96% | |
Bildschirm | 40% | 32% | 36% | |
Helligkeit Bildmitte | 232 | 437 88% | 418 80% | 430.9 86% |
Brightness | 214 | 420 96% | 400 87% | 398 86% |
Brightness Distribution | 89 | 92 3% | 88 -1% | 79 -11% |
Schwarzwert * | 0.17 | 0.31 -82% | 0.24 -41% | 0.35 -106% |
Kontrast | 1365 | 1410 3% | 1742 28% | 1231 -10% |
Delta E Colorchecker * | 5.9 | 2.6 56% | 4.7 20% | 3.29 44% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 20.3 | 6.5 68% | 8.7 57% | 7.46 63% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 4.4 | 0.8 82% | 2.1 52% | 3.58 19% |
Delta E Graustufen * | 4.8 | 4.5 6% | 5.9 -23% | 2.6 46% |
Gamma | 1.98 111% | 2.2 100% | 2.06 107% | 2.19 100% |
CCT | 6226 104% | 6809 95% | 7350 88% | 6870 95% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 40.2 | 65.4 63% | 59.9 49% | 87.2 117% |
Color Space (Percent of sRGB) | 62.8 | 99.6 59% | 92.1 47% | 100 59% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 41% /
42% | 5% /
18% | 30% /
33% |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Bildschirm des Thinkpads zeigt im Auslieferungszustand eine ganz akzeptable Farbdarstellung. Mit einer DeltaE-2000-Farbabweichung von 5,9 wird das Soll (DeltaE kleiner 3) aber verfehlt. Mittels einer Kalibrierung kann eine leichte Verbesserung der Farbdarstellung erreicht werden. So sinkt die Farbabweichung auf einen Wert von 4,4 und die Graustufen werden deutlich ausgewogener dargestellt. Die Farbräume AdobeRGB und sRGB werden nicht vollständig abgebildet. Hier liegen die Abdeckungsraten bei 40,2 Prozent (AdobeRGB) bzw. 62,8 Prozent (sRGB).
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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29.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17.2 ms steigend | |
↘ 12.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 77 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
42.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 22 ms steigend | |
↘ 20.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 67 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 24750 Hz | ≤ 40 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 24750 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 40 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 24750 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Lenovo stattet das Thinkpad mit einem blickwinkelstabilen IPS-Panel aus. Somit ist der Bildschirm aus jeder Position heraus ablesbar. Im Freien ist ein Ablesen des Displays aufgrund der geringen Displayhelligkeit nur möglich, wenn die Sonne nicht allzu hell strahlt.
Leistung - Das Thinkpad kann seine Leistung nicht entfalten
Lenovo hat mit dem Thinkpad P43s eine 14-Zoll-Workstation im Sortiment. Das uns zur Verfügung gestellte Testgerät ist für etwa 1.350 Euro zu haben und stellt damit die günstigste Ausstattungsvariante dar. Andere Ausstattungsvarianten sind verfügbar.
Prozessor
Das Thinkpad bringt einen Core i7-8565U (Whiskey Lake) Vierkernprozessor mit. Die CPU arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,8 GHz. Mittels Turbo ist eine Steigerung auf 4,1 GHz (alle vier Kerne), 4,5 GHz (zwei Kerne) bzw. 4,6 GHz (ein Kern) möglich.
Die Multi-Thread-Tests der Cinebench-Benchmarks werden für wenige Sekunden mit 3,1 bis 3,3 GHz durchlaufen. Dann sinkt der Takt auf 1,8 bis 2 GHz. Die Single-Thread-Tests werden kurzzeitig mit 3,8 bis 4,2 GHz bearbeitet. Dann sinkt der Takt auf 3,5 bis 3,6 GHz. Im Akkubetrieb liegen die Geschwindigkeiten bei 1,9 GHz (Multi-Thread) bzw. 1,5 bis 1,9 GHz (Single-Thread).
Ob der Turbo im Netzbetrieb auch dauerhaft genutzt wird, überprüfen wir, indem wir den Multi-Thread-Test des Cinebench-R15-Benchmarks für mindestens 30 Minuten in einer Dauerschleife laufen lassen. Die Resultate fallen vom ersten zum zweiten Durchlauf etwas ab und verbleiben dann auf einem konstanten Niveau. Der Turbo kommt in sehr geringem Maße zum Einsatz. Das Thinkpad schafft es die schon schlechten Resultate des HP Zbook 14 G6 noch zu unterbieten.
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score | |
HP ZBook 14u G6 6TP71EA | |
Durchschnittliche Intel Core i7-8565U (10521 - 13703, n=12) | |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE | |
32 Bit Single-Core Score | |
Durchschnittliche Intel Core i7-8565U (3340 - 4820, n=12) | |
HP ZBook 14u G6 6TP71EA | |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE (Edge 44) | |
HP ZBook 14u G6 6TP71EA (Edge 44) | |
Dell Precision 5530 2-in-1 (Edge 42.17134.1.0) | |
Durchschnittliche Intel Core i7-8565U (730 - 2622, n=43) | |
Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 (Edge) | |
Durchschnitt der Klasse Workstation (447 - 612, n=29, der letzten 2 Jahre) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Workstation (84619 - 100022, n=6, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 (Edge) | |
Durchschnittliche Intel Core i7-8565U (13935 - 49795, n=42) | |
HP ZBook 14u G6 6TP71EA (Edge 44) | |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE (Edge 44) | |
Dell Precision 5530 2-in-1 (Edge 42.17134.1.0) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Dell Precision 5530 2-in-1 (Edge 42.17134.1.0) | |
HP ZBook 14u G6 6TP71EA (Edge 44) | |
Durchschnittliche Intel Core i7-8565U (107.6 - 277, n=37) | |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE (Edge 44) |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Im Alltagsbetrieb sind die Mängel in der Leistungsentfaltung nicht zu spüren. Das System arbeitet rund und flüssig. Die unbefriedigenden Resultate der PC-Mark-Benchmarks verdeutlichen die Probleme des P43s aber. So bleiben die Ergebnisse hinter denen vergleichbarer Notebooks zurück. Seinem Schwestermodell muss sich die Workstation klar geschlagen geben - die Geräte sollten sich auf Augenhöhe befinden.
Darüber hinaus lässt Lenovo einen Teil der Leistung brach liegen, da auf die Nutzung des Dual-Channel-Modus verzichtet wird. Letzterer ließe sich durch den Einbau eines Arbeitsspeichermoduls aktivieren.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3313 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3501 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4918 Punkte | |
PCMark 10 Score | 3092 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Systemlaufwerk findet eine NVMe-SSD aus dem Hause Western Digital Verwendung. Dieses M.2-2280-Modell verfügt über eine Gesamtkapazität von 256 GB. Davon sind im Auslieferungszustand etwa 211 GB nutzbar. Der restliche Speicherplatz verteilt sich auf die Windows-Installation und die Recovery Partition. Die Transferraten fallen gut aus.
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE WDC PC SN720 SDAQNTW-256G | HP ZBook 14u G6 6TP71EA Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 Toshiba XG5 KXG50ZNV512G | Dell Precision 5530 2-in-1 SK Hynix PC401 512GB M.2 (HFS512GD9TNG) | Durchschnittliche WDC PC SN720 SDAQNTW-256G | |
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CrystalDiskMark 5.2 / 6 | 16% | 4% | -12% | 0% | |
Write 4K | 135.3 | 173.7 28% | 126.6 -6% | 128.9 -5% | 135.3 ? 0% |
Read 4K | 45.09 | 50.6 12% | 43.61 -3% | 45.7 1% | 45.1 ? 0% |
Write Seq | 1576 | 1100 -30% | 1342 -15% | 635 -60% | 1576 ? 0% |
Read Seq | 1457 | 1072 -26% | 1251 -14% | 2065 42% | 1457 ? 0% |
Write 4K Q32T1 | 356.3 | 555 56% | 297.7 -16% | 336.6 -6% | 356 ? 0% |
Read 4K Q32T1 | 385.4 | 625 62% | 376.4 -2% | 393.6 2% | 385 ? 0% |
Write Seq Q32T1 | 1613 | 1892 17% | 2969 84% | 662 -59% | 1613 ? 0% |
Read Seq Q32T1 | 3017 | 3233 7% | 3228 7% | 2664 -12% | 3017 ? 0% |
Grafikkarte
Das Thinkpad ist mit einem Quadro-P520-Grafikkern der Firma Nvidia ausgestattet. Die GPU basiert auf der Pascal-Architektur und stellt die professionelle Variante der GeForce-MX150/MX250-GPU dar. Die P520 unterstützt DirectX 12 und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 1.493 MHz. Der GPU steht schneller GDDR5-Speicher (2.048 GB) zur Seite. Die im Prozessor integrierte UHD-Graphics-620-GPU ist aktiv und das Notebook arbeitet mit Nvidias Umschaltgrafiklösung Optimus.
Die Resultate in den 3D-Mark-Benchmarks enttäuschen. Die P520 bleibt hinter den Resultaten von MX150-/MX250-Notebooks wie dem baugleichen Schwestermodell Thinkpad T490 zurück. Der Abstand fällt zu groß aus, um dafür das etwas geringere Geschwindigkeitsniveau der P520 verantwortlich zu machen. Auch am im Single-Channel-Modus laufenden Arbeitsspeicher kann es nicht liegen. Der Arbeitsspeicher des T490 arbeitet ebenfalls im Single-Channel-Modus. Die Ergebnisse der Quadro-GPU liegen eher auf einem Niveau mit denen der leistungsschwächeren Stromsparversionen der MX150- bzw. MX250-GPU.
Des Rätsels Lösung liefern die Messdaten der diversen von uns durchgeführten Benchmarks: Die GPU wird gedrosselt, sobald sie eine Temperatur von 56 Grad Celsius erreicht. Ein ungewöhnlich niedriger Wert für diesen Pascal-Grafikkern. Ob es sich hier um eine bewusst von Lenovo getroffene Entscheidung oder um einen Defekt/Fehler handelt, können wir nicht sagen.
3DMark 06 Standard Score | 15127 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 3622 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 43462 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 7839 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2666 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 964 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Obwohl die verbaute Hardware die Nutzung von Computerspielen theoretisch erlauben würde, funktioniert dies in der Praxis nicht wirklich. Da die GPU bei einer Temperatur von 56 Grad Celsius gedrosselt wird, schwanken die Bildwiederholraten stark und verderben das Spielerlebnis. Der folgende Witcher-3-Test verdeutlicht es. Die diversen von uns durchgeführten Spieletests haben wir mit zeitlichem Abstand durchgeführt, damit sich die Hardware abkühlen konnte.
Um zu überprüfen, ob die Bildwiederholraten auch über einen längeren Zeitraum weitgehend konstant bleiben, lassen wir das Spiel "The Witcher 3" für etwa 60 Minuten mit HD-Auflösung (1.024 x 768 Bildpunkte) und minimalen Qualitätseinstellungen laufen. Der vom Spieler verkörperte Charakter wird dabei über den gesamten Zeitraum nicht bewegt. Die Bildwiederholraten schwanken sehr.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 154.2 | 112.8 | 76.8 | 35.3 |
BioShock Infinite (2013) | 115.7 | 88.1 | 78.4 | 31.2 |
The Witcher 3 (2015) | 47.2 | 32 | 18.9 | 8.4 |
Dota 2 Reborn (2015) | 114 | 102 | 53.2 | 47.6 |
X-Plane 11.11 (2018) | 66 | 40.7 | 34.9 | |
Darksiders III (2018) | 46.1 | 23 | 19.1 | 15.5 |
Metro Exodus (2019) | 26.4 | 7.3 | 6.3 | 5.3 |
Total War: Three Kingdoms (2019) | 50.4 | 16.9 | 7.2 | 3.6 |
F1 2019 (2019) | 30 | 16 | 14 | 9 |
Control (2019) | 38.2 | 11.9 | 5.5 | |
Borderlands 3 (2019) | 24.2 | 10.1 | 4.9 |
Emissionen - Die Lenovo-Workstation lässt es leise angehen
Geräuschemissionen
Sonderlich viel Lärm produziert das Thinkpad über den gesamten Lastbereich hinweg nicht. Im Leerlauf steht der Lüfter oftmals still und es herrscht Lautlosigkeit. Unter Volllast dreht er etwas auf. Während des Stresstests messen wir einen Schalldruckpegel von nur 33,3 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 29.2 / 29.2 dB(A) |
Last |
| 33.3 / 33.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29.2 dB(A) |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE i7-8565U, Quadro P520 | HP ZBook 14u G6 6TP71EA i7-8565U, Radeon Pro WX 3200 | Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 i7-8565U, GeForce MX250 | Dell Precision 5530 2-in-1 i7-8706G, WX Vega M GL | Durchschnittliche NVIDIA Quadro P520 | Durchschnitt der Klasse Workstation | |
---|---|---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | -3% | -3% | -9% | -2% | 0% | |
aus / Umgebung * | 29.2 | 29.7 -2% | 29.4 -1% | 28.6 2% | 29.4 ? -1% | 23.7 ? 19% |
Idle min * | 29.2 | 29.7 -2% | 29.4 -1% | 28.6 2% | 29.4 ? -1% | 24.2 ? 17% |
Idle avg * | 29.2 | 29.7 -2% | 29.4 -1% | 28.6 2% | 29.4 ? -1% | 24.6 ? 16% |
Idle max * | 29.2 | 30.4 -4% | 29.4 -1% | 29.1 -0% | 30 ? -3% | 26.4 ? 10% |
Last avg * | 33.3 | 32.7 2% | 34.7 -4% | 39.8 -20% | 33.4 ? -0% | 38.3 ? -15% |
Last max * | 33.3 | 35.9 -8% | 37.2 -12% | 47 -41% | 34.7 ? -4% | 48.7 ? -46% |
Witcher 3 ultra * | 35.3 | 34.7 | 47 |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Unseren Stresstest (Prime95 und FurMark laufen für mindestens eine Stunde) absolviert das P43s im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleiche Weise. Kurioserweise kann der Grafikkern sehr lange mit hoher Geschwindigkeit (1.531 MHz) arbeiten. Erst im späteren Verlauf des Tests erreicht er die Grenztemperatur von 56 Grad Celsius und wird gedrosselt. Sobald die GPU gedrosselt wird, schlägt der Takt des Prozessors immer wieder mal bis auf 1,9 GHz aus. Ansonsten arbeitet die CPU überwiegend mit 400 bis 900 MHz. Der Stresstest stellt ein Extremszenario dar, welches so im Alltag nicht auftritt. Wir überprüfen mit diesem Test, ob das System auch bei voller Auslastung stabil läuft.
Das Thinkpad erwärmt sich deutlich. Während des Stresstests registrieren wir an mehreren Messpunkten auf der Unterseite Temperaturen deutlich oberhalb von 50 Grad Celsius. Auf den Oberschenkeln sollte das Gerät dann nicht abgestellt werden. Im Leerlauf liegen die Temperaturen im grünen Bereich.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 58.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-7.4 °C).
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE i7-8565U, Quadro P520 | HP ZBook 14u G6 6TP71EA i7-8565U, Radeon Pro WX 3200 | Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 i7-8565U, GeForce MX250 | Dell Precision 5530 2-in-1 i7-8706G, WX Vega M GL | Durchschnittliche NVIDIA Quadro P520 | Durchschnitt der Klasse Workstation | |
---|---|---|---|---|---|---|
Hitze | 12% | 8% | -9% | -2% | -5% | |
Last oben max * | 48.9 | 40.8 17% | 45.2 8% | 48.6 1% | 50.5 ? -3% | 45.4 ? 7% |
Last unten max * | 58.9 | 43 27% | 56.6 4% | 42.2 28% | 61.5 ? -4% | 46.6 ? 21% |
Idle oben max * | 23.7 | 24.1 -2% | 22.1 7% | 31.6 -33% | 23.9 ? -1% | 30.2 ? -27% |
Idle unten max * | 25.6 | 24.4 5% | 22.1 14% | 33.2 -30% | 25 ? 2% | 30.5 ? -19% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautsprecher
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (72.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 14.9% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 7% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 35%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 78% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung - An Ausdauer mangelt es dem Thinkpad nicht
Energieaufnahme
Im Leerlauf registrieren wir einen maximalen Bedarf von 7,92 Watt (6,36 Watt bei deaktivierter Tastenbeleuchtung). Während unseres Stresstests steigt der Wert kurzzeitig auf bis zu 68,2 Watt, sinkt im weiteren Verlauf des Tests aber auf 40 Watt ab. Über den gesamten Lastbereich hinweg bewegt sich das P43s damit auf einem Niveau mit dem Thinkpad T490. Das mitgelieferte Typ-C-USB-Netzteil verfügt über eine Nennleistung von 65 Watt.
Aus / Standby | 0.26 / 0.47 Watt |
Idle | 2.9 / 4.94 / 7.92 Watt |
Last |
60.8 / 68.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE i7-8565U, Quadro P520 | HP ZBook 14u G6 6TP71EA i7-8565U, Radeon Pro WX 3200 | Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 i7-8565U, GeForce MX250 | Dell Precision 5530 2-in-1 i7-8706G, WX Vega M GL | Durchschnittliche NVIDIA Quadro P520 | Durchschnitt der Klasse Workstation | |
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Stromverbrauch | -29% | 2% | -89% | -18% | -149% | |
Idle min * | 2.9 | 4.2 -45% | 2.16 26% | 7.4 -155% | 3.14 ? -8% | 9.05 ? -212% |
Idle avg * | 4.94 | 7.93 -61% | 5.04 -2% | 12.4 -151% | 7.3 ? -48% | 14 ? -183% |
Idle max * | 7.92 | 10.9 -38% | 8.64 -9% | 13.3 -68% | 10.4 ? -31% | 19.9 ? -151% |
Last avg * | 60.8 | 59.1 3% | 63.2 -4% | 79.2 -30% | 60.7 ? -0% | 95.2 ? -57% |
Last max * | 68.2 | 70.5 -3% | 67.5 1% | 96.5 -41% | 68.9 ? -1% | 166.7 ? -144% |
Witcher 3 ultra * | 50.4 | 50 | 82.2 |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Lenovo-Rechner erreicht in unserem praxisnahen WLAN-Test eine Laufzeit von 8:30 h. Wir simulieren hier mittels eines Skripts die Belastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil "Ausbalanciert" ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Bei maximaler Displayhelligkeit macht das Gerät knapp eine Stunde früher (7:33 h) schlapp.
Unseren Videotest beendet die Workstation nach 12:41 h. Hierbei lassen wir den Kurzfilm Big Buck Bunny (H.264-Kodierung, 1.920 x 1.080 Pixel) in einer Dauerschleife laufen. Das Funkmodul ist deaktiviert und die Displayhelligkeit wird auf 150 cd/m² gesenkt.
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE i7-8565U, Quadro P520, 51 Wh | HP ZBook 14u G6 6TP71EA i7-8565U, Radeon Pro WX 3200, 50 Wh | Lenovo ThinkPad T490-20N3S02L00 i7-8565U, GeForce MX250, 50 Wh | Dell Precision 5530 2-in-1 i7-8706G, WX Vega M GL, 75 Wh | Durchschnitt der Klasse Workstation | |
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Akkulaufzeit | -16% | -22% | -31% | -16% | |
H.264 | 761 | 660 -13% | 523 -31% | 671 ? -12% | |
WLAN | 510 | 512 0% | 543 6% | 435 -15% | 513 ? 1% |
Last | 130 | 83 -36% | 75 -42% | 70 -46% | 80.9 ? -38% |
Idle | 1063 | 737 | 927 ? |
Pro
Contra
Fazit
Lenovo hat mit dem Thinkpad P43s eine kompakte mobile 14-Zoll-Workstation im Sortiment. Das Gerät wird von einem Core-i7-8565U-Prozessor und einem Quadro-P520-Grafikkern angetrieben. Allerdings können beide Komponenten ihre Leistung nicht voll entfalten.
Das Thinkpad P43s kann seine Rechenleistung nur in geringem Maße entfalten.
Der Prozessor erreicht nur im Single-Thread-Betrieb dauerhaft hohe Arbeitsgeschwindigkeiten, im Multi-Thread-Betrieb kommt der Turbo kaum bis gar nicht zum Einsatz. Der Grafikkern wird schon nach kurzer Zeit gedrosselt, da der hierfür verantwortliche Schwellenwert (GPU-Temperatur > 56 Grad Celsius) ungewöhnlich niedrig gewählt wurde. Somit ist das Notebook primär für Anwendungen geeignet, die den Grafikkern nur kurz belasten.
Das P43s erbt von dem baugleichen Schwestermodell Thinkpad T490 nicht nur das tolle Gehäuse, sondern auch die hervorragende Tastatur (beleuchtet). Leider bringt unser Testgerät nicht das IGZO-Panel mit, das in dem von uns getesteten Thinkpad T490 steckt. Das Panel ist innerhalb der P43s-Reihe aber verfügbar. Letzteres wäre die deutlich bessere Wahl gewesen. Das vorhandene Display stellt eine der Schwächen des P43s dar. Es bietet nur eine geringe Maximalhelligkeit. Zudem löst die Farbraumabdeckung keine Begeisterungsstürme aus. Beides sollte auf dem Preisniveau des P43s nicht vorkommen.
Die Akkulaufzeiten fallen gut aus. Eine NVMe-SSD sorgt für ein flink laufendes System. Dazu gesellt sich eine dreijährige Garantie. Nicht unerwähnt bleiben soll der Thunderbolt-3-Steckplatz, der den Anschluss einer externen GPU ermöglicht.
Lenovo ThinkPad P43s-20RH001FGE
- 19.10.2019 v7 (old)
Sascha Mölck