Leica gegen Zeiss gegen Fuji: Xiaomi 14 Ultra und Vivo X100 Pro messen sich mit dem neuen Kamera-Star Fujifilm X100VI
Mit ihren für Handys geradezu riesigen 1-Zoll-Sensoren, lichtstarken Macro-Telefotos und Filtern im Vintage-Film-Look bieten sowohl Vivo X100 Pro als auch Xiaomi 14 Ultra aktuell viel Kamera-Power im Smartphone. Dank Leica- und Zeiss-Kooperation, aktuellen High-End-Chipsätzen und jeder Menge AI- und Computational-Photography-Algorithmen sind sie klassischen Kameras zudem in vielen Fällen überlegen und kosten immer noch deutlich weniger als so manche Mirrorless oder DSLR-Kamera.
Das Xiaomi 14 Ultra ist zwar mit 1.500 Euro (etwa hier bei Amazon) eines der teuersten Smartphones am europäischen Markt, die in Kürze erhältliche Fujifilm X100VI wird mit 1.799 Euro UVP aber noch deutlich teurer. Geradezu ein Schnäppchen ist im Vergleich dazu das Vivo X100 Pro, das man sich um knapp 1.100 Euro aus Österreich oder Tschechien besorgen kann. In anderen Ländern sind die Preisunterschiede teils noch krasser, in jedem Fall bieten die beiden Smartphone-Flaggschiffe sehr viel mehr Kameras fürs Geld als die neue Fuji-Kamera, ganz abgesehen von den zusätzlichen Fähigkeiten, die sie zu bieten haben.
Aber wie gut sind die hochwertigen Leica- und Zeiss-Kameras im Smartphone im Vergleich zu einer Fujifilm X100VI? Dem ist der Youtuber Ben Sin auf seinem Channel nachgegangen. Mit den drei ungleichen Kameras bewaffnet läuft er in einem knapp 12 Minuten langen Video (siehe ganz unten) durch Hong Kong und konzentriert sich hierbei auf Street Photography. Video oder Porträt-Aufnahmen sind somit nicht im Fokus des Kamera-Vergleichs. Laut Tester hat die neue Fuji-Kamera insbesondere beim Fokussieren einen Geschwindigkeitsnachteil, auch HDR-Aufnahmen sind nicht gerade eine Stärke der Retro-Kamera.
Xiaomi 14 Ultra näher am Look der Fuji X100 VI dran als Vivo X100 Pro
In den Vergleichsbildern oben (alle aus dem Video unten) zeigt sich eines ganz klar: Das Vivo X100 Pro spielt mit seinen perfekten HDR-Algorithmen in einer ganz anderen Liga als Xiaomi 14 Ultra und Fujifilm. Die klassische Kamera erzeugt im Automodus, den der Tester primär genutzt hat, kaum HDR-Effekte, die Leica-Kamera geht diesbezüglich einen Mittelweg zwischen modernem HDR und Vintage-Kamera-Look. Dennoch kann man mit beiden Smartphones und ihren Onboard-Filtern ein wenig des begehrten Retro-Looks simulieren, im Gegensatz zu den Aussagen des Testers gibt es übrigens auch bei der Xiaomi 14 Ultra Kamera entsprechende Filter im Photo-Modus.
Bei den Nachtaufnahmen kompensieren beide Smartphones die deutlich geringere Sensorgröße im Vergleich zur APS-C Kamera mit viel Software-Magie, was zu der kuriosen Situation führt, dass das Nacht-Selfie mit der Fuji die mit Abstand dunkelste Version ist. Natürlich kann man mit RAW-Aufnahmen und entsprechenden manuellen Einstellungen deutlich mehr aus der Fujifilm herausholen, worauf der Tester auch mehrfach hinweist. Im Point-and-Shoot-Vergleich dürfte sich der Aufpreis auf eine dedizierte Kamera aber für die meisten Konsumenten nicht rentieren - Profis und ambitionierte Amateure die Fotografie erlernen wollen sind hier natürlich explizit ausgenommen.