Intel hat offenbar vergessen Grafiktreiber für Rocket Lake zu veröffentlichen
Intels Desktop-Prozessoren der 11. Generation bieten in der Mittelklasse teils ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als AMD Ryzen, und auch in unserem ausführlichen Test konnten die Chips bei einigen Anwendungen durchaus überzeugen. Der Launch hätte allerdings besser laufen können: Ein Händler hat schon Wochen vor dem Release mit dem Verkauf der Chips begonnen, gerade das Topmodell bekam vorab viel Kritik, denn der Core i9-11900K besitzt nur noch acht Kerne, sodass er in vielen Anwendungen sogar langsamer als sein eigener Vorgänger ist – und das zum höheren Preis.
Nun hat AdoreTV bemerkt, dass Intel auch Tage nach dem offiziellen Verkaufsstart der Prozessoren keinen Grafiktreiber veröffentlicht hat, sodass Kunden die Performance der in den Prozessoren integrierten Xe-Grafik nicht einmal annähernd nutzen können. Das ist besonders ärgerlich, da einerseits dedizierte Grafikkarten nach wie vor kaum zu bekommen sind, sodass viele Kunden wohl vorläufig auf die iGPU zurückgreifen müssen, und andererseits die Xe-Architektur eine deutlich bessere Grafikleistung im Vergleich zur alten Intel UHD Graphics 630 bieten sollte.
Während die Intel UHD Graphics 750 weiterhin kaum ausreichend Leistung für aktuelle Spiele besitzt ist der Grafikchip mit durchaus brauchbaren Fähigkeiten zum Encodieren von Videos ausgestattet, auf die Nutzer ebenfalls verzichten müssen. Lisa Pearce, die zuständige Ingenieurin von Intel, hat auf Twitter angegeben, dass der Treiber innerhalb der nächsten Wochen veröffentlicht werden soll. Nachdem der Vorschau-Treiber, der an die Presse verteilt wurde, bereits eine ordentliche Performance zeigen konnte, ist unklar, warum es bis zum Release des finalen Treibers noch so lange dauert.
Quelle(n)
AdoreTV, via VideoCardz