Intel Cannonlake: Erste 10 Nanometer CPUs für 2-in-1 Notebooks sollen noch 2017 ausgeliefert werden
Geschichte wiederholt sich bekanntlich nicht – doch in diesem Fall irgendwie schon.
Intel hat während der kürzlichen Bekanntgabe der neuesten Quartalszahlen auch angekündigt, dass man noch im Jahr 2017 mit der Auslieferung der ersten Prozessoren beginnt, die im 10-Prozess gefertigt sind. Der Codename dieser CPUs lautet Cannonlake. In diesem Jahr wird es nur eine Fertigung in einem sehr kleinen Umfang geben, erste Notebooks sind wohl erst im Frühjahr 2018 zu erwarten.
Wieso wiederholt sich die Geschichte hier? Ursprünglich sollte Cannonlake der Nachfolger von Skylake werden und somit Ende letzten Jahres erscheinen. Doch Intel bekam die Probleme mit dem neuen Fertigungsprozess einfach nicht in den Griff, sodass man sogar das bewährte "Tick-Tock"-Releaseschema umwerfen musste.
Es gab in den letzten Jahren schon eine CPU-Plattform, die mit großer Verspätung erschien: Broadwell, der 14-Nanometer-Shrink von Haswell. Schon bei dieser Umstellung hatte Intel große Probleme, sodass Broadwell erst mit großer Verspätung und nicht für alle Geräteklassen erschien.
Letzteres ist eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Cannonlake und Broadwell. Auch Cannonlake wird Anfangs anscheinend nur für sehr dünne Ultrabooks und Convertibles erscheinen, mit Dual-Core-Prozessoren der Y- und U-Klasse. Leistungsstärkere CPUs sollen zwar irgendwann in 2018 noch folgen, ob diese aber eine lange Lebensdauer haben, das darf bezweifelt werden. Letztlich könnte es Cannonlake ähnlich ergehen wie Broadwell: Ein Zwischenschritt, der vergleichsweise schnell von der nächsten CPU-Generation mit dem Codenamen "Icelake" abgelöst wird. Icelake dürfte Ende 2018 bzw. Anfang 2019 erscheinen und in 10 Nanonmeter gefertigt sein, außerdem wird es die erste neue CPU-Architektur seit Skylake im jahr 2016.
Für Intel kommen diese Verzögerungen und Probleme zur Unzeit: Der Chip-Gigant, der seit mehr als 10 Jahren den Notebook-Markt fast nach Belieben dominiert, wird aktuell gleich von zwei Seiten unter Druck gesetzt. Einerseits vom erstarkten AMD, das dieser Tage die vielversprechenden Ryzen-Mobil-CPUs auf den Markt bringt. Andererseits von ARM und Qualcomm, die den Smartphone-Markt beherrschen und dank Microsofts "Windows 10 on ARM" auch in den Notebook-Markt eindringen wollen. Angekündigt sind hier Notebooks, die dank stromsparenden ARM-CPUs deutlich bessere Akkulaufzeiten haben sollen.