Intel Alder Lake kommt im Herbst mit brandneuer Hybrid-Architektur, bis zu 16 Kernen und Intel Thread Director
Zum Intel Architecture Day 2021 hat der Technologiegigant nicht nur Details zu seinen ersten Gaming-Grafikkarten verraten, sondern auch viele Informationen zu Alder Lake, auch bekannt als Intel Core-Prozessoren der 12. Generation. Die Chips werden bereits diesen Herbst auf den Markt kommen, zuerst für den Desktop, erste Notebooks auf Basis von Alder Lake werden voraussichtlich zur CES im Januar 2022 vorgestellt werden.
Die Prozessoren unterstützen eine ganze Reihe neuer Technologien, inklusive PCIe 5.0 mit der doppelten Bandbreie im Vergleich zu PCIe 4.0 – PCIe Gen 5 x16 erreicht eine Bandbreite von 64 GB/s. Alder Lake ist mit DDR4- und LPDDR4-RAM kompatibel, die Chips unterstützen aber auch bereits DDR5-4.800 und LPDDR5-5.200 mit erweitertem Support für das Übertakten von Arbeitsspeicher. Das Portfolio wird eine Vielzahl von Produkten umfassen, von Ultrabook-Prozessoren mi einer TDP von 9 Watt bis hin zu leistungsstarken Desktop-CPUs mit einer TDP von 125 Watt.
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Details
Das Topmodell bietet acht Performance-Kerne, acht Effizienz-Kerne sowie 24 Threads, da nur die Performance-Kerne Hyper-Threading beherrschen. Dazu kommen bis zu 30 MB Last-Level-Cache. Diese Kombination aus leistungsstarken und effizienten Kernen kennt man bereits aus dem ARM-Sektor, etwa vom Apple M1, und auch bei Intel soll dieser Aufbau dazu führen, dass einerseits die Performance verbessert wird, da Hintergrundaufgaben von den kleinen Rechenkernen übernommen werden können, während andererseits der Stromverbrauch bei vielen Workloads reduziert werden kann.
Damit steht und fällt Alder Lake aber mit den neuen Kernen, und davon gibt es gleich zwei: Golden Cove und Gracemont. Bei Golden Cove handelt es sich um die neuen Performance-Kerne, die im Vergleich zu Cypress Cove (Rocket Lake) eine 19 Prozent bessere Performance bei denselben Taktraten (IPC), einen schnelleren Cache sowie neue Features für schnellere AI-Berechnungen bieten sollen.
Die sparsamen Gracemont-Kerne sollen Intels effizienteste leistungsstarke Rechenkerne aller Zeiten sein. Das Unternehmen hat angegeben, dass vier Gracemont-Kerne im Vergleich zu zwei Skylake-Kernen eine bis zu 80 Prozent bessere Performance bieten können, oder aber einen bis zu 80 Prozent geringeren Stromverbrauch bei derselben Leistung – und das, obwohl 4 Gracemont-Kerne dieselbe Chipfläche einnehmen wie nur ein Skylake-Kern. Wichtig zu erwähnen ist, dass Gracemont kein AVX512 unterstützt, sondern nur AVX256, wodurch auch Alder Lake auf AVX256 beschränkt bleibt.
Damit Alder Lake besser funktioniert als Lakefield setzen die neuen Prozessoren auf den Intel Thread Director, der dem Betriebssystem Runtime-Informationen zur Verfügung stellt, um sämtliche Threads an die richtigen Kerne zuzuweisen. Ziel ist es, Hintergrundaufgaben oder weniger anspruchsvolle Threads von den Gracemont-Kernen berechnen zu lassen, während die Golden Cove-Kerne rechenintensivere Anwendungen übernehmen.
Intel hat mit Microsoft zusammengearbeitet, um Thread Director Feedback in Windows 11 zu integrieren. Wir haben bei Intel nachgehakt – Alder Lake funktioniert grundsätzlich auch mit Windows 10 und mit Linux, dabei ist allerdings mit einer schlechteren Performance sowie mit einem höheren Stromverbrauch zu rechnen, exakte Daten dazu konnte Intel noch nicht liefern. Zumindest müssen Entwickler von Apps und Spielen ihre Software nicht für Alder Lake optimieren, da das Betriebssystem das Verteilen der Threads übernimmt.
Quelle(n)
Intel Architecture Day 2021