Huawei wird offiziell aus britischen 5G-Netzwerken verbannt
Nach diversen Spionagevorwürfen leidet Huawei bereits seit über einem Jahr unter massiven US-Sanktionen. In Großbritannien war der Gigant aus China bislang aber noch willkommen, zumindest solange einige Beschränkungen eingehalten wurden. Das hat sich heute abrupt geändert: Einem Bericht der New York Times zufolge darf nach Dezember 2020 kein weiteres 5G-Equipment von Huawei gekauft werden, bereits bestehende Netzwerk-Infrastruktur, die von Huawei geliefert wurde, muss bis 2027 wieder demontiert werden.
Der für die Telekommunikation zuständige Minister, Oliver Dowden, hat betont, dass diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist, die Umstände hätten sich allerdings geändert, sodass die Vorgehensweise des Vereinigten Königreichs angepasst wurde. Durch diesen Schritt soll die nationale Sicherheit gewahrt und die Wirtschaft langfristig gestärkt werden.
Ed Brewster, ein Sprecher für Huawei UK, spricht stattdessen von einer "schlechten Nachricht für jeden Briten, der ein Smartphone besitzt" (frei übersetzt). Er gibt an, dass diese Vorgehensweise nichts mit der nationalen Sicherheit zu tun hätte, sondern dass sich Großbritannien der US-amerikanischen Handelspolitik unterworfen hätte. Experten haben bereits vor dieser Entscheidung gewarnt, dass ein solcher Schritt den Ausbau von 5G-Netzwerken in Großbritannien um bis zu zwei Jahre verzögern und deutlich teurer machen könnte.
Ältere Netzwerkstandards inklusive 4G sowie Smartphones und andere für Konsumenten bestimmte Huawei-Produkte sind von der neuen Regelung nicht betroffen. Die Handelsbeziehungen zwischen China und Europa dürften durch diesen Schritt weiter belastet werden, es bleibt abzuwarten, ob andere europäische Länder dem Vorbild von Großbritannien folgen werden.
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