Huawei fertigt bald seine eigenen Chips, um von den USA unabhängig zu werden
Schon vor einigen Monaten gab es Gerüchte über eine Chipfabrik von Huawei, die dem Unternehmen helfen sollte, die US-Sanktionen zu umgehen. Nun berichtet die Financial Times über konkrete Pläne zu einer entsprechenden Chip-Fertigung. Dem Bericht zufolge soll die Fabrik dabei von einem Partner namens Shanghai IC R&D Center betrieben werden, die Produktion kommt offenbar komplett ohne US-Technologien aus.
Die Fertigung soll noch in diesem Jahr starten, allerdings vorerst nur im veralteten 45 nm-Verfahren, Strukturbreiten von 28 nm sollen bis Ende nächsten Jahres erreicht werden. Damit kann Huawei zwar auf absehbare Zeit kaum konkurrenzfähige SoCs für High-End-Smartphones fertigen, für Smart TVs und Internet of Things-Geräte dürften sich dadurch allerdings einige Möglichkeiten eröffnen. Der Sprung auf 20 nm wird laut Plan bereits im Jahr 2022 folgen, zusammen mit dem Produktionsstart für 5G-Netzwerk-Equipment.
Durch diese neue Fertigung könnte Huawei seine mittelfristige Zukunft sichern. Unklar ist dagegen, wie das Unternehmen die nächsten Jahre überstehen wird – durch die US-Sanktionen darf der chinesische Technologiegigant nach wie vor keinerlei Smartphone-SoCs kaufen oder fertigen, wodurch die wichtigste Sparte des Konzerns bald keinerlei Produkte mehr fertigen kann, wobei eine mögliche Lockerung dieser Sanktionen bereits diskutiert wird. Huawei hat sich noch nicht offiziell zu den Plänen für die hauseigene Chip-Fertigung geäußert.