Huawei erwartet massive Einbrüche bei Smartphone-Absätzen
Bloomberg beruft sich auf Huawei-interne Quellen und gibt an, dass die internen Prognosen des Herstellers für seine internationalen Absätze um 40 bis 60 Prozent reduziert wurden, was 40 bis 60 Millionen Smartphones entspricht. Das erfordert eine Änderung der Strategie. So wird Huawei das Honor 20, welches am 21. Juni in Europa launcht, komplett vom Markt nehmen, falls es sich so schlecht verkauft wie erwartet.
Huawei wurde im Mai aus Angst vor Spionage auf eine Handels-Blacklist der USA gesetzt, sodass amerikanische Unternehmen nicht länger mit dem Konzern zusammenarbeiten dürfen. Das schneidet Huawei nicht nur von wichtigen Komponenten, sondern auch von Google-Services ab, die für den Erfolg eines Android-Geräts im Westen unerlässlich sind.
Bis Huaweis eigenes Betriebssystem fertig ist, wird es noch einige Monate dauern. Auch nach Fertigstellung bleibt es fragwürdig, wie gut sich das System ohne Google-Services und ohne Play Store im Westen verkaufen wird. Interessant wird auch der Launch des Huawei Mate X – das teure, faltbare Smartphone wurde erst kürzlich auf September verschoben, es soll aber noch mit Android ausgeliefert werden.
TechCrunch berichtet, dass Huawei sich jetzt noch stärker auf den heimischen Markt konzentrieren und den Marktanteil von 34 Prozent im vergangenen Jahr auf 50 Prozent erhöhen möchte. Der durch den Handelskrieg hervorgerufene Patriotismus kommt dieser Strategie sicherlich zugute. Die Konkurrenz in Form von Vivo und Oppo erneuern aber beide ebenfalls ihre Produktstrategie, um größere Marktanteile für sich beanspruchen zu können.