HP EliteBook x360 1030 G3 im Test: Convertible mit extrem hellem und mattem Touchscreen
Das HP EliteBook x360 1030 G3 ist ein sehr hochwertiges Business-Convertible, welches auch mit einem extrem hellen Outdoor-Touchscreen erhältlich ist. Mit seiner matten Oberfläche, einer beworbenen Helligkeit von 700 Nits und dem eingebauten SureView-Sichtschutzfilter sollte das Gerät der ideale Begleiter für mobile Nutzer sein, oder?
Da wir das EliteBook x360 1030 G3 schon in zwei Konfigurationen unter die Lupe genommen haben, konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf den hellen 1080p-Bildschirm, die Qualität von SureView und die Auswirkungen der hohen Displayhelligkeit auf die Akkulaufzeit. Für alle weiteren Informationen zum EliteBook x360 1030 G3 verweisen wir auf unsere beiden ausführlichen Testberichte:
Hinweis: Die nachfolgenden Gehäusebilder stammen vom EliteBook x360 1030 G3 mit dem spiegelnden FHD-Touchscreen.
Display – EliteBook mit sehr körnigem Bild
Bei dem hellen Outdoor-Bildschirm handelt es sich um ein Panel von dem chinesischen Hersteller IVO. Die Helligkeit von 700 Nits können wir an mehreren Testpunkten bestätigen und durchschnittlich sind es ebenfalls sehr gute 685 cd/m². Allerdings geht die hohe Helligkeit auf Kosten des Schwarzwertes (0,52), weshalb dunkle Flächen eher gräulich anstatt Schwarz wirken. Dank der hohen Helligkeit liegt das Kontrastverhältnis aber immer noch bei sehr guten 1285:1.
Dennoch kann uns die subjektive Bildqualität nicht überzeugen, was an dem extrem körnigen Bildeindruck liegt. Das sieht man auch auf unserem Subpixel-Bild rechts, denn es war nicht möglich ein klares Bild von der Subpixel-Anordnung zu erstellen. Diese Körnigkeit liegt laut HP an dem Herstellungsverfahren in Verbindung mit der SureView-Technologie der zweiten Generation. Zudem führt die SureView-Technologie auch im deaktivierten Zustand zu etwas eingeschränkteren Blickwinkeln gegenüber einem regulären IPS-Bildschirm.
Im Gegensatz zu den beiden regulären Full-HD-Panels des EliteBook x360 1030 G3 hat der hellere Bildschirm keine Probleme mit Screen-Bleeding, was angesichts der hohen Helligkeitswerte schon etwas überrascht. Ab einer Helligkeit von 99 % oder weniger messen wir ein Bildschirmflackern bei 18.940 Hz, wobei es sich aber nicht um PWM handelt. Auch sensible Nutzer sollten hier keine Probleme haben.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 660 cd/m²
Kontrast: 1285:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)
ΔE Color 3.5 | 0.5-29.43 Ø4.91, calibrated: 2.2
ΔE Greyscale 4.2 | 0.5-98 Ø5.2
92.5% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
60.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
66.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
92.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.21
HP EliteBook x360 1030 G3-4QZ12ES M133NVF3 R1, IPS, 1920x1080, 13.3" | HP EliteBook x360 1030 G3 Chi Mei CMN1380, IPS, 1920x1080, 13.3" | HP EliteBook x360 1030 G3 45X96UT Chi Mei CMN1380, IPS, 1920x1080, 13.3" | Durchschnitt der Klasse Convertible | |
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Bildschirm | 6% | 7% | 7% | |
Helligkeit Bildmitte | 668 | 470.1 -30% | 467.2 -30% | 391 ? -41% |
Brightness | 685 | 443 -35% | 445 -35% | |
Brightness Distribution | 86 | 88 2% | 91 6% | |
Schwarzwert * | 0.52 | 0.38 27% | 0.4 23% | 0.1842 ? 65% |
Kontrast | 1285 | 1237 -4% | 1168 -9% | |
Delta E Colorchecker * | 3.5 | 2.47 29% | 2.41 31% | 3.72 ? -6% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 8.3 | 5.73 31% | 5.58 33% | 8.41 ? -1% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 2.2 | 1.52 31% | 1.33 40% | 1.857 ? 16% |
Delta E Graustufen * | 4.2 | 3.7 12% | 3.7 12% | 3.83 ? 9% |
Gamma | 2.21 100% | 2.35 94% | 2.37 93% | 110.4 2% ? |
CCT | 6207 105% | 7373 88% | 7158 91% | 6613 98% ? |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 60.9 | 62 2% | 62.5 3% | |
Color Space (Percent of sRGB) | 92.5 | 98.2 6% | 99.6 8% |
* ... kleinere Werte sind besser
Im Werkszustand ist die Kalibrierung leider nicht optimal, denn es gibt einen minimalen Farbstich und auch 100 % Blau stellt eine hohe Farbabweichung von der sRGB-Referenz dar. Die Graustufen und den Farbstich bekommt man mit einer Kalibrierung in den Griff, doch die Farbabweichungen bei den Blautönen bleiben bestehen. Trotz fast vollständiger Abdeckung des sRGB-Farbraums eignet sich der Bildschirm daher nur bedingt für die farbgenaue Bearbeitung von Bildern bzw. Videos.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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23.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 12.4 ms steigend | |
↘ 10.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 49 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
34.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15.6 ms steigend | |
↘ 18.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 44 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 18940 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 18940 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 18940 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
SureView Gen. 2
Die SureView-Funktion ermöglicht es, die Blickwinkel einzuschränken. Das hilft beispielsweise im Zug oder dem Flugzeug, Informationen vor den Sitznachbarn zu schützen. Allerdings hat die Technologie in der zweiten Generation einen erheblichen Einfluss auf die Bildqualität, was man auch ganz klar an den CalMAN-Messungen (siehe Screenshots unten) sehen kann. Die maximale Helligkeit liegt nur noch bei etwas mehr als 300 cd/m², was in Verbindung mit dem extrem hohen Schwarzwert (1,98) zu einem miserablen Kontrastverhältnis von gerade einmal 158:1 führt. Zudem gibt es einem massiven Blaustich und die Farbtemperatur ist viel zu kühl.
Das größte Problem ist jedoch das PWM-Flimmern bei einer extrem niedrigen Frequenz von nur 128 Hz, was man auch mit dem bloßen Auge als Flimmern erkennen kann. Das kann schon nach kurzer Zeit zu Problemen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit führen. Das PWM-Flimmern tritt auch bei der vollen Helligkeit auf. Zusammen mit der schlechten Bildqualität eignet sich SureView in der zweiten Generation also nicht für längere Sessions.
Hinweis: Aktuell haben wir mehrere Testgeräte mit der dritten Generation von SureView im Test, bei der es deutliche Fortschritte in Sachen Frequenz und Bildqualität gibt.
Akkulaufzeit
In unserem normalen WLAN-Test mit einer angepassten Helligkeit von 150 Nits liegt das EliteBook x360 1030 G3 rund eine Stunde hinter seinen Schwestermodellen mit den regulären FHD-Bildschirmen. Interessant ist bei diesem hellen Outdoor-Display aber natürlich auch, wie sich der Betrieb bei der maximalen Bildschirmhelligkeit auf die Laufzeit abseits der Steckdose auswirkt. Daher haben wir unseren WLAN-Test auch noch einmal mit der vollen Helligkeit überprüft und das Ergebnis sind nur 317 Minuten, also rund 3,5 Stunden weniger.
Pro
Contra
Fazit – EliteBook mit mattem Touchscreen hinterlässt gemischten Eindruck
Der matte Touchscreen mit seiner Helligkeit von rund 700 Nits ist vor allem für mobile Nutzer interessant, die ihr Convertible auch oft in hellen Umgebungen einsetzen und daher kein Spiegelndes wollen. Die Helligkeit ist auch sehr gut und tatsächlich kann man den Bildinhalt auch bei Sonnenschein noch gut erkennen, doch die Bildqualität kann uns aufgrund der extrem starken Körnung des matten Panels nicht so recht überzeugen. Bei voller Helligkeit wird die Akkulaufzeit auch deutlich reduziert.
Ein weiteres Problem ist die SureView-Technologie der zweiten Generation, denn diese schränkt zwar die Blickwinkel wie gewünscht ein und schützt damit vor lästigen Blicken von den Sitznachbarn, doch die Bildqualität leidet sehr stark. Die Helligkeit fällt spürbar ab und das Kontrastverhältnis geht in den Keller. Zudem gibt es einen starken Blaustich und es kommt PWM mit einer sehr niedrigen Frequenz zum Einsatz. Das Flackern kann man mit dem bloßen Auge erkennen, was schnell ermüdet bzw. zu Beeinträchtigungen in Form von Kopfschmerzen oder Übelkeit führen kann. Für längere Sessions eignet sich SureView in der zweiten Generation daher nicht.
Für mobile Nutzer ist der matte Touchscreen deutlich besser geeignet als die spiegelnden Alternativen, die wir bisher getestet haben. Allerdings muss man auch Kompromisse bei der Bildqualität hinnehmen und die SureView-Funktion ist aufgrund der schlechten Bildqualität kaum nutzbar.
HP EliteBook x360 1030 G3-4QZ12ES
- 17.09.2019 v7 (old)
Andreas Osthoff