Grafikkarten-Lieferungen sind im dritten Quartal 2021 um 25,7% gestiegen, trotz der Chip-Knappheit
Grafikkarten-Preise sind derzeit alles andere als fair – selbst für eine Nvidia GeForce RTX 3060 Ti werden teils über 1.000 Euro veranschlagt – mehr als das Doppelte der unverbindlichen Preisempfehlung, die bei 399 Euro liegt. Dass das nicht daran liegt, dass Nvidia und AMD weniger Grafikkarten als in den Vorjahren produzieren, zeigen die neuesten Daten von Jon Peddie Research, laut denen im dritten Quartal 2021 beachtliche 12,7 Millionen dedizierte Grafikkarten ausgeliefert wurden, 25,7 Prozent mehr als zum selben Zeitraum im Vorjahr.
AMD konnte die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 17,7 Prozent steigern, Nvidia um 27,1 Prozent, Nvidia besitzt derzeit einen Marktanteil von 78,2 Prozent. Die Analyse deutet darauf, dass das Produktionsvolumen nicht der maßgebliche Grund für die eingeschränkte Verfügbarkeit und die daraus resultierenden überzogenen Preise für Grafikkarten sind.
Stattdessen dürften vor allem zwei Märkte die Verfügbarkeit beeinträchtigen. So ist die Nachfrage nach Grafikkarten von Krypto-Farmen nach wie vor hoch. Nvidia versucht zwar, GeForce RTX 3000 durch eine künstliche Mining-Bremse einzuschränken, diese lässt sich aber einerseits teilweise umgehen, andererseits beeinträchtigt die Fertigung spezieller Mining-GPUs möglicherweise die Fertigungskapazitäten für Gaming-Grafikkarten.
Ein weiterer wesentlicher Grund für die hohen Preise dürfte der Wiederverkäufer-Markt sein: Immer mehr Händler nehmen so viele Grafikkarten wie möglich auf Lager, um diese anschließend weit über dem Listenpreis mit ordentlich Gewinn zu verkaufen. Laut Nvidia-Chef Jensen Huang wird die GPU-Verfügbarkeit auch im nächsten Jahr knapp bleiben.