Gaming-Monitor MSI MAG 274UPF im Test: 4K und 144 Hz, beinahe ideal fürs Gaming und Content Creation
Aktuell ist der Bereich der Gaming-Monitore zwischen 27 und 32 Zoll hart umkämpft. Während Pro-Gamer zu 1.080p- und 1.440p-Auflösungen bei 27 Zoll tendieren, bewegen sich die OEMs schon Richtung 4K, angesichts der Leistung moderner GPUs und der Verbreitung von Content-Creation-Tools.
Zuvor haben wir bereits den MSI Optix MAG 274QRX getestet, einen QHD-Monitor mit 240 Hz, der anfangs auch über 500 Euro kostete. Jetzt testen wir einen Neuling, den MSI MAG 274UPF, welcher 4K und 144 Hz bietet und zudem mit netten Zusatzfunktionen wie VESA DisplayHDR 400, USB-C-Port, AMD FreeSync Premium und Nvidia G-Sync, KVM und mehr für annähernd den gleichen Preis ausgestattet ist.
In den USA kostet der MSI MAG 274UPF nur US$400, hierzulande muss man mindestens 495 Euro berappen, meisten sogar 575 Euro und mehr.
In diesem Test schauen wir uns an, ob der MSI MAG274UPF Gaming-Monitor ideal für Gamer ist, die sich zwischen ihren Fragging-Sessions auch an etwas Kreativerem versuchen möchten.
Verarbeitungsqualität: Priorisiert Funktionen vor Form
Der MAG274UPF besteht komplett aus Plastik, um das Gewicht von dadurch 6,05 kg im Rahmen zu halten. Aber die allgemeine Verarbeitungsqualität macht dennoch einen stabilen Eindruck. Spalten gibt es nicht, aber wir hören Knarzen beim Ausüben von Druck auf das Gehäuse.
Obwohl der MAG274UPF als Gaming-Monitor gehandelt wird, versprüht der Monitor nicht unbedingt Gaming-Charme, es gibt keinerlei RGB-Effekte, sodass der Bildschirm auch gut in einem professionellen Setup oder im Home Office aufgehoben wirkt.
MSI legt einen VESA-Standfuß bei (75 mm x 75 mm), der diverse Anpassung erlaubt, nämlich Höhen-, Neigungs-, Schwenk- und Hoch-/Querformateinstellungen. Außerdem gibt es einen Ausschnitt für das Kabelmanagement.
Auch der Standfuß und die Basis sind aus Plastik. Sie sehen sehr kompakt aus, sind aber stark genug, um den Monitor ohne Wackelei sicher zu tragen. Komplett aufgebaut wiegt das Setup etwa 8,1 kg.
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Details
Funktionen und Spezifikationen: 4K und 144 Hz mit DisplayHDR 400 und KVM
In der Verpackung liegen der VESA-Standfuß, VESA-75-Schrauben, Kabel für HDMI 2.1, USB-B-Upstream und DisplayPort 1.4a sowie der übliche Papierkram. Offiziell wird in der Verkaufsversion auch ein USB-C beigefügt, in unserem Paket konnten wir allerdings keines finden.
Durch die Diagonale von 27 Zoll und die 4K-Auflösung bietet der MSI MAG274UPF eine Pixeldichte von 163 PPI, was zu weichen Bildern und per Anti-Aliasing scharfem Text führt.
Der MAG274UPF basiert auf einem "schnellen IPS"-Panel, für das eine Helligkeit von 400 Nits in SDR ausgeschrieben ist, wodurch sich der Monitor auch das VESA-DisplayHDR-400-Zertifikat verdient.
MSI bewirbt weitere beeindruckende Ausstattungsmerkmale, darunter ein Kontrastverhältnis von 1.000:1, Reaktionszeiten von schnellen 1 ms (Grau-zu-Grau) sowie 129% sRGB, 97% Adobe RGB und 98% DCI-P3 — Versprechen, die wir gleich noch in diesem Test überprüfen werden.
Der Hersteller spricht von 1,07 Milliarden Farben, aber wir haben es hier noch immer mit einem 8-Bit-Panel mit Frame Rate Control (FRC) zu tun, welcher per Temporal Dithering eine 10-Bit-Farbtiefe simuliert.
AMD FreeSync Premium wird vom MAG274UPF unterstützt, außerdem ist er kompatibel zu Nvidia G-Sync. Zusätzlich gibt es einen internen KVM-Switch (Tastatur, Video, Maus), womit man seine Eingabegeräte gleich an zwei PCs verwenden und die Picture-in-Picture- (PiP) sowie die Picture-by-Picture-Funktionen (PbP) von mehreren Bildsignaleingängen nutzen kann.
Anschlüsse: USB-C mit 65 W Power Delivery
MSI hat den MAG274UPF mit einer ordentlichen Anzahl an Anschlussoptionen versehen. Der USB-B-Upstream-Port erlaubt den Anschluss von Maus und Tastatur am USB-A-Port des Monitors, sodass diese von der KVM-Funktionalität profitieren.
Insgesamt gibt es vier Videoeingänge: Zweimal HDMI 2.1, einmal DisplayPort 1.4a und einen alternativen DisplayPort-Modus via USB-C — das sollte für den Großteil der Nutzer mehr als ausreichen.
Wir verwenden den dedizierten DisplayPort-Eingang, um damit unsere Gigabyte GeForce RTX 4080 Super Gaming OC im PC für die Tests zu verbinden.
Wer an den MAG274UPF eine PS5 oder Xbox Series X via HDMI anschließen möchte, kann in den Einstellungen einen dedizierten "Konsolen"-Modus aktivieren, der das Display bei 4K und 120 Hz (4:2:0) operieren lässt.
Der USB-C-Port unterstützt Power Delivery bis zu 65 W, sodass die meisten dünnen und leichten Laptops damit genauso geladen werden können wie Smartphones und diverse Gadgets.
Über integrierte Lautsprecher verfügt der Monitor hingegen nicht, dafür gibt es einen Kopfhöreranschluss.
Ein kleines Ärgernis ist das externe, aber immerhin kompakte 120-W-Netzteil. Da der Monitor normalerweise auf einem Schreibtisch verbleiben dürfte, stellt dies meist kein Problem dar, wer jedoch öfter den Standplatz des Bildschirms tauscht, sollte dies mit in die Überlegungen einbeziehen.
Ein weiterer, kleiner Minuspunkt ist die Power/Standby-LED, welche nach unten gerichtet ist, was es schwierig macht, mal eben spontan den Status des Monitors zu erkennen.
Einstellungsoptionen: Gaming Intelligence App mit Firmware Updates und Norton-Bloatware
Ähnlich wie bei anderen Monitoren, werden die Optionen des MSI MAG274UPF einhändig über einen 4-Wege-Joystick gesteuert. Der Joystick reagiert sehr taktil und man benötigt nicht viel Kraft zum Aktivieren.
Neben den üblichen Einstellungen zur Helligkeit, dem Kontrast und vorgefertigten Display-Presets sowie dem On-Screen-Display (OSD) erlaubt das Menü das Einstellen diverser Aspekte des Monitors, darunter Night Vision, Smart Crosshair, Optix Scope und mehr.
Wer einen flüssigeren Zugang zu den Einstellungen wünscht, kann sich der MSI Gaming Intelligence App bedienen. Diese bietet alle Funktionen des OSD plus zusätzlicher Optionen zum Split Windows, Remote Display, Power Button Konfiguration und weitere.
Kürzlich hat MSI noch für Schlagzeilen (auf Englisch) wegen ihrer verwirrenden Firmware-Update-Politik für die neue QD-LED-Reihe gesorgt. Beim MAG 274UPF gibt es hingegen eine Option zum Firmware Update, die in der Gaming Intelligence App steckt. Wir verwenden die Version 019, die im Juli 2023 veröffentlicht wurde und aktuell auf der offiziellen Supportseite des Monitors zur Verfügung steht.
Zwar bietet die Gaming Intelligence App einige willkommene Werkzeuge, weniger begeistert sind wir aber von dem beinahe halben Gigabyte an Download. Das Paket ist auch deshalb so aufgebläht, weil eine unnötige Norton-360-Trial-Version hineingepackt wurde.
Wer rechnet schon mit einer Antivirus-Software in einer Monitor-App?
Display: Großartige Farben, gute Reaktionszeiten und kein PWM
Wie erwähnt kommt der MSI MAG274UPF mit einer 4K-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel und einer Bildwiederholrate von 144 Hz. Die Subpixel wirken nicht so eng gepackt wie im QHD-Bildschirm Optix MAG 274QRX mit 108 PPI, vermutlich durch ihre geringere Größe.
Backlight Bleeding ist nicht besonders auffällig, aber unter längeren Belichtungszeiten sehen wir eine ungleichmäßige Helligkeitsverteilung entlang der Kanten. Allerdings beeinflusst dies nicht das normale Seherlebnis.
MSI bietet mehrere Voreinstellungen (Presets) an, aber alle Messungen und Kalibrierungen wurden nach einem Werksreset in den Standardeinstellungen und einer Helligkeit von 100 Prozent durchgeführt.
In SDR zeigt der MAG274UPF eine gute Ausleuchtung von 81%, mit einer maximalen Helligkeit von 393 Nits im Zentrum. Größere Helligkeitsabweichungen bestehen vor allem zu den oberen Ecken.
Wer den Monitor vorwiegend in dunklen Umgebungen bei niedriger Helligkeit nutzen möchte, wird über die zu hohe minimale Helligkeit von 87 Nits im Zentrum enttäuscht sein.
Wir messen ein Kontrastverhältnis von 1.034:1, was für ein IPS-Panel auch erwartbar ist.
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Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 1034:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)
ΔE Color 6.28 | 0.5-29.43 Ø4.92, calibrated: 3.7
ΔE Greyscale 7.3 | 0.5-98 Ø5.2
92.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
99.26% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
92.47% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2
MSI MAG 274UPF MAG 274UPF, IPS, 3840x2160, 27" | MSI Optix MAG274QRX IPS, 2560x1400, 27" | Philips Evnia 34M2C8600 QD OLED, 3440x1440, 34" | KTC KTC G42P5 OLED 3840x2160, 42" | Dell UltraSharp U3415W IPS, 3440x1440, 34" | Asus PB287Q 3840x2160, 28" | Lenovo Legion Y25-25 IPS, 1920x1080, 24.5" | |
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Display | 0% | 3% | 0% | -20% | -20% | -16% | |
Display P3 Coverage | 92.47 | 87.5 -5% | 98.4 6% | 95.5 3% | 64.4 -30% | 67.1 -27% | 72.6 -21% |
sRGB Coverage | 99.26 | 99.9 1% | 99.9 1% | 100 1% | 96.9 -2% | 92.7 -7% | 96.8 -2% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 92.6 | 96.3 4% | 93.9 1% | 88.8 -4% | 66.5 -28% | 67.8 -27% | 70.8 -24% |
Response Times | 20% | 81% | 89% | -11% | 13% | ||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 8.89 ? | 6.23 ? 30% | 1.4 ? 84% | 0.6 ? 93% | 17 ? -91% 5.2 ? 42% | 4 ? 55% | |
Response Time Black / White * | 6.44 ? | 5.83 ? 9% | 1.4 ? 78% | 1 ? 84% | 7.7 ? -20% 4.9 ? 24% | 8.4 ? -30% | |
PWM Frequency | 175 | 60 | |||||
Bildschirm | -11% | 39% | 6202% | 13% | 6% | 3% | |
Helligkeit Bildmitte | 393 | 351 -11% | 231 -41% | 448 14% | 302 -23% | 243 -38% | 386 -2% |
Brightness | 350 | 329 -6% | 210 -40% | 270 -23% | 218 -38% | 366 5% | |
Brightness Distribution | 81 | 89 10% | 85 5% | 83 2% | 83 2% | 89 10% | |
Schwarzwert * | 0.38 | 0.33 13% | 0.1 74% | 0.001 100% | 0.29 24% | 0.28 26% | 0.65 -71% |
Kontrast | 1034 | 1064 3% | 2310 123% | 448000 43227% | 1041 1% | 868 -16% | 594 -43% |
Delta E Colorchecker * | 6.28 | 7.28 -16% | 2.02 68% | 4.08 35% | 2.73 57% | 3.49 44% | 4.8 24% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.29 | 16.15 -57% | 5.12 50% | 10.09 2% | 7.5 27% | ||
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 3.7 | 3.61 2% | 2.02 45% | 3.3 11% | 1.9 49% | ||
Delta E Graustufen * | 7.3 | 10.3 -41% | 2.11 71% | 5.63 23% | 3.37 54% | 2.95 60% | 5.1 30% |
Gamma | 2 110% | 2.15 102% | 2.49 88% | 2.38 92% | 2.2 100% | 2.2 100% | 1.84 120% |
CCT | 7896 82% | 9378 69% | 6229 104% | 7094 92% | 6809 95% | 6811 95% | 6525 100% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 60.96 | 60 | 63.45 | ||||
Color Space (Percent of sRGB) | 96.81 | 96.73 | |||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 3% /
-5% | 41% /
38% | 2097% /
3632% | -4% /
3% | -8% /
-5% | 0% /
1% |
* ... kleinere Werte sind besser
Der MAG274UPF demonstriert eine beeindruckende Farbcharakteristik, was bei Gaming-fokussierten Monitors nicht so oft der Fall ist. Wir messen annähernd 100% sRGB sowie leicht über 92% Adobe RGB und Display P3, was sehr gute Werte sind.
Die Farbraumwerte liegen leicht unterhalb der Werbeversprechen von MSI, aber die allgemeine Displayqualität ist dennoch exzellent. Seine Farbraumabdeckung machen den MAG274UPF fit für diverse Anwendungen in den Bereichen Gaming, Multimedia, Produktivität und Kreativarbeiten.
Subjektiv können die Farben herausstechen und obwohl wir hier nicht auf dem Niveau eines OLED- oder MiniLED-Displays sind, erscheint das Schwarz tief und die Sättigung ist für ein IPS-Panel ungewöhnlich hoch.
Auf farbsensitive Workflows ist der MAG274UPF nicht fokussiert, weshalb die Werks-Kalibrierung eher suboptimal ausfällt. Wir messen durchschnittliche DeltaE-2000-Werte in den Graustufen und im ColorChecker von 7,3 und 6,28, was jede Menge Raum für Verbesserungen lässt.
Dank unserer Kalibrierungsroutine mittels X-Rite-i1Basic-Pro-3-Farbmessgerät und der Calman Calibration Software von Portrait Displays können wir deutliche Verbesserungen in den DeltaE-2000-Werten der Graustufen und vom ColorChecker erreichen, die dann nur noch bei 0,8 und 3,7 liegen.
Dadurch verbessert sich zwar das allgemeine Farbprofil, aber noch immer zeigt das Panel höhere Abweichungen bei 100 % Rot, Blau und Grün.
Das von uns kalibrierte ICC-Profil kann vom Link weiter oben heruntergeladen werden.
HDR-Charakteristik
MSI bewirbt den MAG 274UPF als HDR-fähig und präsentiert dafür das VESA-DisplayHDR-400-Zertifikat des Monitors. Als HDR-Connaisseur sollte man das DisplayHDR-400-Label allerdings nicht so ernst nehmen, immerhin stellt es lediglich VESAs absolutes Minimum in Sachen HDR da und beinhaltet nicht einmal den Support eines weiten Farbraums. Ordentliches HDR geht eigentlich erst bei Displays mit DisplayHDR 600 oder gar DisplayHDR 1000 und mehr los.
Aktivieren wir HDR in Windows, so verlieren wir gleichzeitig die Möglichkeit die Helligkeit anzupassen oder ein eigenes Farbprofil auszuwählen. Dennoch messen wir eine Spitzenhelligkeit von 435 Nits im HDR-Modus über alle Bildlevel (APL) bei Messfenstergrößen zwischen 2 und 100%.
Zwar geht die HDR-Darstellung prinzipiell in Ordnung und gerade Games könnten von der Auto-HDR-Funktion in Windows 11 profitieren, allerdings sind die Farbabweichungen ziemlich hoch und der Monitor kann nur rund 73 % des Rec.2020-Farbraums abbilden.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6.44 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3.77 ms steigend | |
↘ 2.67 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 17 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
8.89 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 4.43 ms steigend | |
↘ 4.46 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 19 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
MSI gibt eine Grau-zu-Grau-Reaktionszeit von nur 1 ms an, aber das können unsere Messungen nicht wirklich bestätigen. Das MAG 274UPF bietet die Reaktionszeit-Voreinstellungen Normal, Fast und Fastest, Letzteres ist als Standard definiert.
Im Modus Fast benötigt der MAG 274UPF 6,44 ms von 100 % Schwarz zu 100 % Weiß (Black to White, BtW). Ein Wechsel von 50 % Grau zu 80 % Grau (GtG) dauert 8,89 ms. Die Werte sind noch immer ordentlich fürs Gaming.
Im Normalmodus sind die Ergebnisse beim BtW ähnlich (6,41 ms), aber die GtG-Reaktionszeiten erhöhen sich leicht (9,38 ms).
Im Modus Fastest nutzt das Panel Overdrive, um die BtW- und GtG-Reaktionszeiten auf 5,13 ms und 3,34 ms zu drücken, aber leider resultiert das in spürbar erhöhtem Motion Blur.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ≤ 100 % Helligkeit | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
PWM ist uns auf keiner Helligkeitsstufe begegnet, was für alle Personen, die darauf sensibel reagieren eine gute Nachricht ist.
Weitere Informationen zu PWM finden sich in unserem Artikel "Warum wir von Pulsweitenmodulation (PWM) Kopfweh bekommen". Für geräteübergreifende Vergleiche bietet sich auch unser PWM Ranking an.
Moving Picture Response Time (MPRT)
Anders als die GtG-Reaktionszeiten steht die Moving Picture Response Time (MPRT) als Maß für die Pixelpersistenz. Eine längere Pixelpersistenz führt zu Motion Blur, auch wenn die Reaktionszeiten niedrig sind, da sich die Pixel erst im nächsten Bildschirmaktualisierungszyklus ändern.
Hersteller umgehen das Problem entweder dadurch, dass ein schwarzes Frame eingefügt wird, so wie es auch im Optix MAG 274QRX der Fall war, oder indem man die Hintergrundbeleuchtung synchron mit der Bildwiederholfrequenz blinken lässt. Dadurch leuchtet das Pixel nur wenn die Hintergrundbeleuchtung durchscheint, was dann nur noch einmal während des Bildschirmaktualisierungszyklus geschieht anstatt durchgängig zwischen den Aktualisierungen.
The MAG 274UPF verwendet Backlight Strobing, um Ghosting zu minimieren. Da das Strobing mit der Bildwiederholrate des Displays synchronisiert ist, beobachten wir eine PWM-Frequenz von 144 Hz.
Da das Hintergrundlicht dann nur noch für die Dauer eines einzelnen Aktualisierungszyklus bestehen bleibt, ist die allgemeine Helligkeit stark auf 105 Nits reduziert.
Mit aktiviertem MPRT betragen die BtW-Reaktionszeiten nur noch 0,82 ms, die GtG-Übergänge benötigen nur noch 0,2 ms.
Als IPS-Panel schafft der MAG 274UPF 178° vertikale und horizontale Winkel.
Dementsprechend erlaubt auch der VESA-Standfuß eine weitreichende Anpassung, darunter eine Höhenverstellung von 0 bis 130 mm, eine Neigung von -5° bis 20°, Schwenken von -45° bis 45° und Drehungen von -90° bis 90°.
Wir können auch unter extremen Blickwinkeln keine signifikanten Änderungen in der Helligkeit oder den Farbinformationen feststellen.
Emissionen: Die Displayseite tendiert zum Warm-werden
Bei einer Helligkeit von 100% und etwa 23 °C Raumtemperatur wird der MAG374UPF-Bildschirm zur unteren Panelseite hin leicht warm. Darüber hinaus gibt es keine Temperaturprobleme.
Einen aktiven Lüfter gibt es hier, anders als bei einigen High-End-OLEDs nicht.
Energieverbrauch: MPRT-Modus zeigt den niedrigsten Verbrauch
Das MSI MAG274UPF ist mit einem 120-W-Netzteil ausgestattet. Offiziell beziffert MSI den Monitor mit einem Verbrauch von 26 KWh pro 1000 Stunden Laufzeit und F Energie-Effizienz-Rating F der Europäischen Union.
Wir messen einen durchschnittlichen Verbrauch von 43,2 W bei voller Helligkeit, der sich im HDR-Modus leicht auf 43,88 W erhöht. Bei gleichen Bedingungen, aber nur 60 Hz sinkt der Verbrauch nur wenig auf 41,71 W. Im Standby zieht der Monitor im Schnitt noch 0,32 W, im Eco-Modus liegt der Durchschnittsverbrauch bei 25,24 W.
Modus | Durchschnittlicher Verbrauch in W |
---|---|
Standby | 0,32 |
Eco Modus | 25,24 |
50% Helligkeit | 31,75 |
100% Helligkeit (60 Hz) | 41,71 |
100% Helligkeit (144 Hz) | 43,20 |
HDR Modus | 43,88 |
MPRT Modus | 23,56 |
Im MPRT-Modus zeigt sich mit 23,56 W der geringste Verbrauch, was aufgrund der signifikant auf etwa 100 Nits reduzierten Helligkeit, die sich auch noch synchron zu Bildwiederholrate immer wieder kurz abschaltet, wenig überrascht.
Erwähnt sei noch, dass es eigentlich nicht nötig ist den Monitor bei voller Helligkeit zu betreiben. In Innenräume kann die Helligkeit auch gut und gerne auf 50 bis 70 % abgesenkt werden, was sich positiv beim Verbrauch bemerkbar macht.
Pro
Contra
Fazit: Gelungener 27-Zoll-4K-144-Hz-Monitor für Fragging und Content Creation
Auf den ersten Blick kann der MAG 274UPF leicht als Arbeitsmonitor durchgehen. Zwar reiht er sich bei der Verarbeitung in den Riegen der meisten Plastikmonitore ein, dennoch denken wir, dass MSI hier noch etwas mehr für Stabilität hätte tun können. Der beiliegende Standfuß erlaubt eine sehr flexible Orientierung des Monitors, inklusive Neigen, Schwenken, Drehen und der Höhenverstellung.
Dazu bietet MSI eine Menge an Anschlussoptionen, die den meisten Nutzern genügen sollten. Besonders der USB-C-Port mit Support sowohl für DisplayPort als auch für Power Delivery hat uns gefallen — bestens geeignet, um die Laptopanzeige zu erweitern und ihn gleichzeitig laden zu lassen.
Ebenfalls willkommen sind zusätzliche Funktionen wie der verbaute KVM Switch, PiP/PbP-Bildmodi, ein dedizierter Konsolenmodus sowie der Support von AMD FreeSync Premium und Nvidia G-Sync.
Der MSI MAG 274UPF ist ein vielseitiger 4K-144-Hz-Monitor, der sich sowohl fürs Gaming als auch für Content Creation eignet. Gegenüber den teureren QD-OLED-Modellen gibt es ein paar Einschränkungen, aber in der Kategorie der IPS-Gaming-Monitore, die einerseits über viele Funktionen verfügen und andererseits nicht die Welt kosten, ist der MAG 274UPF eine Empfehlung.
In Sachen Bildqualität präsentiert sich der MSI sehr gut für ein IPS-Panel: Die Farbraumabdeckung ist sehr gut, die Blickwinkel sehr konsistent und auch die HDR-Darstellung ist, wenn auch auf einem simplen Level, recht ordentlich, solange keine akkuraten Farben erforderlich sind. Wir hätten uns allerdings eine niedrigere Minimalhelligkeit gewünscht.
Das Steuern des Monitors gelingt mühelos über den 4-Wege-Joystick auf der Rückseite oder über die Gaming Intelligence App von MSI. Letztere ist einfach zu nutzen, aber MSI würde den Nutzern einen Gefallen tun, wenn sie endlich die unnütze Bloatware darin entfernen würden.
Die subjektive Seherfahrung kann mit einer guten Immersion überzeugen, dank gesättigter Farben und einem ziemlich tiefen Schwarz. An QD-OLED-Panel wie den Philips Evnia 34M2C8600 kommt unser Testmonitor nicht heran, aber der MAG 274UPF wird 99% der Nutzerbedürfnisse in Sachen Display erfüllen können. Wer akkuratere Farben benötigt, kann sich unseres kalibrierten Farbprofils bedienen.
Die Reaktionszeiten fallen ordentlich aus, kompetitive Gamer möchten sich womöglich dennoch anderweitig umschauen. Angenehm ist auch, dass PWM auf keiner Helligkeitsstufe vorkommt.
Wer ein Upgrade von einem 1.080p-Display in 27 Zoll sucht und etwa 500 Euro übrig hat, wird im MSI MAG 274UPF eine überzeugende Kaufoption finden. Sein nächster Konkurrent, der Gigabyte M28U, bietet nahezu identische Merkmale zu einem etwas höheren Preis.
Allerdings muss auch erwähnt werden, dass man schon eine starke Grafikkarte wie die Nvidia GeForce RTX 4090 oder die AMD Radeon RX 7900 XTX benötigt, um die nativen 8,3 Millionen Pixel in modernen AAA-Titeln auf 100+ fps zu bringen. Aber auch Gamer mit aktuellen und Last-Gen-Mittelklasse-GPUs werden dank Upscaler vom Monitor profitieren.
Für all jene, die nicht primär spielen, bietet der MAG 274UPF eine hervorragende Bildqualität, eine schnelle Bildwiederholrate und gute Anschlussoptionen, um alle Arbeiten in schönem 4K zu erledigen.
Preis und Verfügbarkeit
Der MSI MAG 274UPF ist ab 495 Euro zu haben, beispielsweise über Amazon.de.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.