Fußgängersicherheit: E-Scooter und Radfahrer nerven, Potsdam und München top
Zu Fuß gehen ist die beliebteste Art der Fortbewegung, allerdings leben Fußgänger in Deutschland gefährlich: Im Jahr 2022 starben 368, mehr als 26.000 wurden verletzt, davon über 5.200 schwer - alarmierende Zahlen. Der ADAC kommt in einer aktuellen Umfrage zur Fußgängersicherheit in 16 Großstädten von 2021 zu einem kaum veränderten Ergebnis. Nur gut jeder zweite (51 Prozent) fühlt sich sicher.
Größtes Ärgernis sind mit 55 Prozent noch immer E-Scooter (2021: 48 Prozent), entweder als parkendes Hindernis auf Gehwegen oder wegen rücksichtslosem Verhalten der E-Scooter-Fahrer. In der aktuellen ADAC-Umfrage gaben 47 Prozent der befragten Fußgänger an, dass sie sich durch Radfahrer gefährdet fühlen, die zu dicht überholen oder nicht klingeln. 31 Prozent fühlen sich durch Fußgänger gefährdet, die auf ihr Handy schauen oder nicht auf ihr Umfeld achten. 29 Prozent fühlen sich durch Autofahrer gefährdet, die beim Abbiegen nicht auf Fußgänger achten.
Am häufigsten nannten die Befragten Ampeln als Maßnahme, die das Sicherheitsgefühl im Straßenverkehr erhöht. Zebrastreifen sind ebenfalls wichtig, aber nicht so effektiv wie Ampeln. Städte und Gemeinden sollten daher dafür sorgen, dass es genügend barrierefreie Zebrastreifen gibt. Tempo 30 in Wohngebieten ist ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme, um die Sicherheit zu erhöhen. Darüber hinaus sollten Kommunen Gehwegparken einschränken und Verstöße ahnden. Fußgänger und Radfahrer sollten außerdem separate Wege nutzen, um Kollisionen zu vermeiden.
Das Sicherheitsempfinden von Fußgängern in Großstädten ist weiterhin sehr unterschiedlich. In Potsdam und München fühlen sich 66 bzw. 64 Prozent der Befragten sicher, während in Saarbrücken und Köln nur 38 bzw. 34 Prozent diese Einschätzung abgeben. In allen untersuchten Städten sind sowohl Mängel an der Verkehrsinfrastruktur als auch das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer ein Ärgernis.
Besonders rücksichtslos finden Fußgänger das Verhalten von E-Scooter-Fahrern. Im Vergleich zu 2021 haben sich die Beschwerden in diesem Bereich um 7 Prozent erhöht. Auch das Verhalten von Radfahrern und anderen Fußgängern wird kritischer gesehen als vor zwei Jahren. Dies könnte mit der wieder zunehmenden Mobilität in Städten zusammenhängen.
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