Fernsehgeräte: Markt für Smart-TVs auch im dritten Quartal schwach
Angesichts Ukraine-Krieg und Inflation ändert sich das Einkaufsverhalten der Bundesbürger. Die Deutschen fürchten weiter steigende Preise und Armut. Viele Verbraucher schnüren den Gürtel enger und verschieben eigentlich geplante Ausgaben oder verzichten gleich komplett auf Neuanschaffungen. Für die Elektro- und Elektronikhersteller bedeutet die Sparsamkeit sinkende Absatz- und Umsatzzahlen. Der Markt für TV-Geräte war im 3. Quartal 2022 erneut stark rückläufig.
Wie die gfu Consumer & Home Electronics in ihrem aktuellen Branchenbericht erläutert, wurden zwischen Juli und September 2022 in Deutschland zwar rund eine Million Fernsehgeräte verkauft, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stellt dies jedoch ein kräftiges Minus von 19,7 Prozent dar. Auch der Umsatz für TV-Geräte ist in Deutschland um satte 24,5 Prozent auf 668 Millionen Euro deutlich zurückgegangen.
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Der Rückgang bei Umsatz und Stückzahl der verkauften Smart-TVs in Q3/2022 betrifft laut der gfu auch das Marktsegment der OLED-TVs. Allerdings hat sich der Anteil von OLED-Fernsehern am TV-Gesamtmarkt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht. Im 3. Quartal wurden insgesamt 131.000 OLED-Fernsehgeräte abgesetzt, was 13 Prozent Anteil bedeutet (Vorjahr 11 Prozent). Der Umsatzanteil zwischen Juli und September 2022 steigt mit 202 Millionen Euro auf 30 Prozent (Vorjahr 27 Prozent) des Gesamtumsatzes mit TV-Geräten.
Vom allgemeinen Absatzabwärtstrend sind mit Minus 26,1 Prozent bei der Stückzahl ebenfalls die Fernsehgeräte der bei Verbrauchern mittlerweile beliebten Displaygröße 55 Zoll und größer betroffen. Der Umsatz mit Smart-TV-Geräten ab 55 Zoll ist um 28,3 Prozent gesunken. Für das aktuelle Jahr bis einschließlich September 2022 ist der Absatz für TV-Geräte in Deutschland um 17,7 Prozent auf 3,3 Millionen geschrumpft, der Umsatz um 14,5 Prozent auf 2,3 Milliarden gesunken.
Dazu sagt Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics:
Während der Pandemie investierten die Konsument:innen mehr in ihr Zuhause und sorgten so für Wachstum speziell auch im Segment der TV-Geräte. Diese Sonderkonjunktur setzt sich nun nicht mehr fort. Zudem schlägt sich aktuell auch die Unsicherheit der Konsument:innen auf die Märkte nieder, wie beispielsweise der Konsumklimaindex deutlich zeigt. Allerdings könnte der TV-Markt im letzten Quartal noch Unterstützung durch die Fußball-Weltmeisterschaft der Herren im November und Dezember erfahren.