Einkaufen: So shoppt Deutschland zwischen Krieg und Inflation
In der kalten Jahreszeit hatte der E-Commerce und das Onlineshopping bislang immer Hochkonjunktur. Verkaufsschlachten wie Black Friday und Cyber Monday sorgten jedes Jahr für neue Verkaufs- und Umsatzrekorde und bescherten Amazon und Co immer höhere Rekordverkaufszahlen. Angesichts Krieg, Inflation und stark steigenden Lebenshaltungskosten wegen explodierenden Preisen für Energie, Mieten und Lebensmittel wird es spannend, wie sich das auf die Kauflust der Verbraucher in diesem Jahr im Herbst und beim Jahresendgeschäft auswirken wird.
Die Daten- und Analyseexpertinnen und -experten von Data.ai berichten in ihrem Retail Report 2022 darüber, wie sich das Shoppingverhalten der Deutschen nach der Pandemie zwischen Krieg und Inflation entwickelt. Bei den Ergebnissen gibt es einige spannende und signifikante Änderungen im Einkaufsverhalten der Bundesbürger über Shopping-Apps zu beobachten.
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So zeigt die Auswertung der Marktanalysten für Deutschland beispielsweise, dass Apps für Secondhand, wie das Online-Kleinanzeigen-Portal eBay Kleinanzeigen oder die Plattform für Secondhandkleidung Vinted, stetig an Beliebtheit gewinnen. Oftmals lassen sich hier besondere Schätze zu günstigen Preisen ergattern. eBay Kleinanzeigen überholte im ersten Halbjahr 2022 in Deutschland sogar den Marktriesen Amazon bei der absoluten Nutzungsdauer, berichtet Data.ai.
Ein weiteres Ergebnis des Data.ai-Reports betrifft das Einkaufen auf Pump, sprich das Thema Shopping-Kredite. Wie der Bericht darlegt, werden die Deutschen vorsichtiger, was das Geld ausgeben bei knappen Finanzen angeht. Der weltweite Trend geht hingegen zu einer zunehmenden Verbraucherverschuldung.
Für viele Bundesbürger heißt es angesichts kleinerer Geldbeutel offenbar nicht bedenkenlos "Buy now, pay later" (BNPL), im Vergleich zum Vorjahr verliert dieses App-Subgenre in der Nutzer-Akquisition 11 Prozent. In den USA hingegen gewinnt BNPL 19 Prozent. Generell ist ein Abwärtstrend in der Neukundengewinnung für Shopping-Apps zum Jahr 2021 zu erkennen, Der Bereich E-Commerce Retailer verliert sogar ganze 19 Prozent. Coupon- und Reward-Apps hingegen scheinen mit einem Plus von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefragter zu sein.
Der Retail-Report betrachtet neben allgemeinen Markttrends zu Downloads und Nutzungszeiten auch genrespezifisch, welche Anwendungen länderintern sowie weltweit am beliebtesten sind. Mit einem Blick auf Deutschland und die Kategorie der sogenannten "Breakout Apps", daher Apps, die den größten Erfolg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen, dominieren Anwendungen wie ebay Kleinanzeigen, Kaufland oder Momox.
Das Vergleichs- und Kaufportal Check24 setzt sich sogar gegen die eigens ernannte größte B2B Handelsplattform der Welt Alibaba.com im Genre "Other Shopping" durch. Die Baumarkt-App OBI überholt den türkischen Fashion-Newcomer Trendyol, obwohl dieser durch eine riesige Influencer-Kampagne in diesem Jahr rasant an Popularität gewonnen hat.