Facebook-Skandal: Cambridge Analytica muss dicht machen
Die Leittragenden eines Datenskandals sind zu allererst natürlich die Kunden, deren persönliche Daten in die falschen Hände geraten sind und damit „wer-weiß-was“ gemacht wird. Facebook selbst scheint der Skandal wenig geschadet zu haben, die Aktien erholen sich wieder, auf der Entwicklerkonferenz F8 läutete CEO Mark Zuckerberg mit allerhand Neuerungen nach etwa einem Monat wieder den Alltag ein.
Ein anderes Unternehmen scheint da nicht ganz so glimpflich davonzukommen. Das maßgeblich in den Skandal, neben Facebook und Global Science Research (GSR), verwickelte Unternehmen Cambridge Analytica scheint seine Pforten schließen zu müssen. Laut Wall Street Journal hat der Konzern, vor allem durch den Skandal, massiv an Kunden verloren. 2016 hatte das Beratungsunternehmen noch für die Präsidentschaftskampagne von Trump gearbeitet, im März hatte man nun zunächst den CEO freigestellt und eine interne Untersuchung angekündigt.
Nach dem großen Kundenschwund und den drohenden Strafzahlungen im Rahmen des Datenskandals muss der Konzern sowie das Mutterunternehmen SCL Group und SCL Elections zumindest in den USA und der UK dicht machen.
Die Schritte erfolgen auch auf die Veröffentlichung eines Videos, in dem der EX-CEO Nix sich als potentielle Kunden ausgebenden Journalisten Taktiken beschreibt, wie politische Gegenkandidaten mittels Bestechungen und Sex mundtot gemacht werden.
Auf der Webseite von Cambridge Analytica scheint die Einsicht in die eigenen Vergehen weniger stark ausgeprägt. Über die letzten Monate sei C.A. „das Subjekt unzähliger, unbegründeter Anschuldigungen“, heißt es dort. Die „mediale Belagerung“ habe quasi sämtliche Kunden vertrieben, sodass man nun schließen müsse. Etwa 100 Mitarbeiter verlieren ihren Job.
Quelle(n)
Bild: Cambridge Analytica (Website Screenshot)