Elecrow CrowView Note portabler Monitor mit Tastatur getestet - Laptop ohne Prozessor
Elecrow hat bereits so einige portable Bildschirme im Angebot, sonst konzentriert sich der Hersteller aber eher auf den DIY-Markt mit Einplatinencomputern wie Raspberry Pi und Entwicklerboards à la Arduino und ESP32 sowie Services rund um die Entwicklung von Produkten. Für Platinen und 3D-Drucke bietet Elecrow die Auftragsfertigung.
Das CrowView Note soll eine günstige All-In-One-Lösung sein, für alle, die Handheld, Smartphone oder Einplatinencomputer unterwegs produktiv nutzen wollen. Dafür bietet das Gerät einen großzügigen eingebauten Akku, einen guten Bildschirm sowie eine hervorragende Tastatur. Nur etwas mehr als ein Kilogramm wiegt der 14-Zoll-Laptop ohne Prozessor.
Für das Gerät läuft aktuell eine Kickstarter-Kampagne. Ab 130 € ist das Gerät so zu bekommen.
CrowView Note | Portabler Bildschirm mit Tastatur und Touchpad |
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Bildschirm | 14 Zoll 16:9; 1920 x 1080 Pixel; IPS LED; 60 Hz, FreeSync, spiegelnd: nein |
Anschlüsse | Links: USB-A 2.0 (Als Host oder Client nutzbar); MiniHDMI (Eingang); USB-Typ-C-Buchse ohne Datenverbindung 5V 5A Stromversorgung Rechts: USB-C-Buchse (DisplayPort und PowerDelivery 5V 5A); 3.5-mm-Headset-Anschluss; USB-Typ-A (2.0); 3.5-mm-Hohlbuchse zur Spannungsversorgung (12 V) |
Größe und Gewicht | 33,4 × 22,2 × 1,75 cm 1.135 g |
Lautsprecher | Stereo |
Mikrofon | Mono |
Tastatur | Chiclet, Tastatur-Beleuchtung: nein |
Herstellerseite | Elecrow Kickstarter |
Gehäuse und Ausstattung
Auf den ersten Blick wirkt das CrowView Note wie ein ganz normaler, vielleicht etwas günstiger Laptop. Erst wenn man das Gerät einschaltet, wird deutlich, dass hier keinerlei Rechenhardware im Gehäuse steckt. Das Gehäuse besteht rundum aus lackiertem Kunststoff. Der silberne Farbton ist gefällig und wenig auffällig. Was die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses angeht, finden wir hier keine Mängel. Allerdings stellen wir fest, dass der Lack unseres Testgeräts recht anfällig für Kratzer ist. Dieses kommt aber noch aus der letzten Vorserienproduktion. Von Serienhardware darf man wohl eine bessere Lackqualität erwarten. Das Gerät fühlt sich letztlich wertiger an, als der günstige Preis erwarten lässt.
Aufgrund des breiten Display-Randes sind die Abmaße des CrowView Note etwas größer als bei vergleichbaren 14-Zoll-Laptops, allerdings ist das Gerät mit 17,5 mm recht flach und mit 1.153 g ist das Gerät auch recht leicht.
Anschlussausstattung
Auf der linken Seite des Bildschirms mit Tastatur befinden sich die Anschlüsse, um Einplatinencomputer zu verbinden. Hier ist ein Mini-HDMI-Eingang, eine USB-C-Buchse und ein USB-Typ-A-Anschluss. Die USB-C-Buchse bietet keine Datenverbindung und liefert 5V an die SBCs. Die USB-A-Buchse kann als Host- oder Client-Buchse fungieren. Wenn ein Raspberry Pi oder ähnliches angeschlossen ist, wird die Buchse verwendet, um Tastatur, Clickpad und die Anschlüsse der rechten Seite mit dem Computer zu verbinden. Auf der rechten Seite des Laptops finden wir eine USB-Typ-C-Buchse, mit der man alle Geräte, die DisplayPort via USB-C unterstützen, anschließen kann. Wir haben Laptops, Smartphones und Handhelds ausprobiert. Smartphones und das Steamdeck wurden in unserem Test von dem Dock mit Energie versorgt. Da die Buchse nur 5V liefert, können Handhelds und Laptops nicht vom CrowView Note mit Energie versorgt werden. An beide USB-A-Buchsen können bei der Verbindung über die USB-C-Buchse weitere Geräte angeschlossen werden. Allerdings ist hier nur USB 2.0 verbaut.
Geladen werden kann der eingebaute Akku des Testgeräts nur mittels des beigefügten 12-V-Netzteils. Dies ist leider einer der ärgsten Kritikpunkte, die wir an dem Gerät haben, da dies die Mobilität des Laptops erheblich einschränkt. Unterwegs muss man entweder auf den großzügigen eingebauten Akku vertrauen, oder das entsprechende Netzteil mitführen. Behelfen könnte man sich aber auch mit einem entsprechenden USB-C-Adapterstecker (etwa 10 Euro bei Amazon) wenn man ein entsprechendes USB-C-Netzteil mitführt.
Touchpad und Tastatur
Das CrowView Note ist mit einer hervorragenden Tastatur ausgestattet, die allerdings über keine Tastaturbeleuchtung verfügt. Der Tastenhub ist mit etwa 1,55 mm vergleichsweise hoch für einen so schlanken Laptop. Druckpunkt und Haptik sind angenehm.
Über die Funktionstasten lassen sich Bildeinstellungen setzen, die Lautstärke und Medienwiedergabe steuern und der Akkustand abrufen. Auch ein virtueller Num-Block ist vorhanden.
Was das Touchpad angeht, stellen wir hier fest, dass dies unter Windows etwas besser funktioniert als unter Linux. Verbunden mit Linux-Rechnern funktioniert die Handballenerkennung recht schlecht. Unter Windows stellen wir keine funktionellen Unterschiede zu den Touchpads von anderen modernen Laptops fest. Die Oberfläche des Clickpads ist gleitfähig, das Klicken angenehm und Gesten mit bis zu fünf Fingern werden erkannt.
Bildschirm
Das matte Panel im CrowView Note bietet 1.920 × 1.080 Bildpunkte. Die Helligkeit des Displays liegt je nach Bildeinstellungen bei bis zu 300 cd/m. In Bezug auf Bildeinstellungen bietet das CrowView Note eine hohe Menge an Anpassungsmöglichkeiten. Das Display hat etwa einen Over-Drive-Modus, mit dem es rund 300 cd/m² erreicht. Aber dabei ist die Farbgenauigkeit verringert. Im normalen Modus werden 250 cd/m² erreicht. Hier stellen wir von Haus aus eine hohe Farbgenauigkeit fest.
Unsere Messungen bestätigen, dass das CrowView Note ab Werk eine gute Farbwiedergabe bietet, solange man den Over Drive abschaltet. Im normalen Bildmodus wird der sRGB-Weißpunkt bei den oben gezeigten Einstellungen getroffen. (RGB 51;50;48). Die sRGB-Farbraumabdeckung liegt dabei bei rund 100 %, Calman ColorChecker ermittelt eine durchschnittliche Farbabweichung von nur deltaE2000 0.72. Ein Wert, der für die professionelle Arbeit an dem Gerät geeignet scheint.
Auch wenn es sich bei dem Panel im CrowView Note um ein IPS-Panel handelt, ist die Blickwinkelstabilität hier eher schwach. Die Farbwiedergabe bleibt zwar über alle Blickwinkel konstant, jedoch nimmt die Helligkeit deutlich ab. Für den Außeneinsatz scheint es zudem nur bedingt geeignet. Mit 250 cd/m² können Reflexionen starker Lichtquellen die Ablesbarkeit stark beeinflussen.
Lautsprecher
Das CrowView Note hat eingebaute Stereo-Lautsprecher, die mit 84 dB(A) recht laut werden können. Leider fehlt es dem Gerät deutlich an Volumen bei den Tiefen, während Mitten und Höhen kräftig wiedergegeben werden. Für Filme oder Musik ist der portable Bildschirm so eher ungeeignet. Sprachanrufe und Videokonferenzen scheinen, eine externe Webcam vorausgesetzt, eher möglich.
Akkulaufzeit
Für den Betrieb eines Raspberry Pi 3 reicht der Akku des CrowView Note in unserem Test etwa 12 Stunden auf voller Bildschirmhelligkeit. Solange verbundene Geräte nicht vom eingebauten Akku des Note zehren, sind sogar längere Laufzeiten möglich. Der Akku wird mit einer großzügigen Kapazität von 37 Wh angegeben.
Pro
+ guter Bildschirm in leichtem Gehäuse
+ angenehme Tastur
+ ausdauernder Akku
Contra
– eingeschränkte Möglichkeiten der Spannungsversorgung sowohl zum CrowView Note als auch zu anderen Geräten
– keine Webcam
– keine Tastaturbeleuchtung
– geringe Displayhelligkeit
Fazit
Das CrowView Note ist schon ein praktisches Gerät, mit vielen denkbaren Einsatzzwecken. Neben Einplatinen-Computern wie Raspberry Pi, oder Jetson Nano kann man eine Vielzahl von anderen Geräten an den Bildschirm mit Tastatur anschließen. Auch einzeln lässt sich das Display nutzen, um etwa die Bilder einer Kamera zu prüfen. Wir haben das CrowView Note mit verschiedenen Geräten getestet. Sowohl Handhelds wie das Steam Deck oder das Ayaneo Air sowie Samsung Smartphones mit Dex werden in ihrer Funktionalität drastisch erweitert.
Mit dem CrowView Note wird der Funktionsumfang von Gaming-Handhelds, Smartphones und Einplatinencomputern erweitert. Es bietet einen guten Bildschirm und eine hervorragende Tastatur.
Verarbeitung und Funktionsumfang sind in Ordnung, bedenkt man den Preispunkt des Geräts. Wirkliche Kritikpunkte sehen wir hier abseits der relativ geringen Helligkeit nicht. Sicher sind die eingebauten Lautsprecher recht schwach auf der Brust, aber das CrowView Note ist nicht unbedingt als Multimedia-Laptop gedacht. Bei Office-Notebooks sehen wir oftmals ähnliche Lautsprecher. Bezüglich der Anschlussausstattung gebe es hier zwar Verbesserungsmöglichkeiten, aber im Vergleich zu anderen Lösungen wie Mirabook oder Uperfect Lapdocs wirkt das deutlich günstigere CrowView Note gleichwertig.
Preise und Verfügbarkeit
Bis zum 14. September ist das CrowView Note nur über die Kickstarter Kampagne erhältlich. Ab etwa 120 Euro gibt es die verschiedenen Early-Bird-Deals. Es gelten die üblichen Risiken bei der Unterstützung von Projekten auf Kickstarter. Ab Oktober soll der Versand der über Kickstarter bestellten Geräte erfolgen. Danach soll es das CrowView Note auch über Elecrows Online-Shop geben.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.