Ecovacs Deebot T20 Omni Praxis-Test: Saug-Wischroboter mit Hüftschwung und Heißwasser-Moppreinigung
Neben dieser Innovation bietet der Ecovacs Deebot T20 Omni noch einige weitere praktische Features wie die Moppanhebung bei Teppich, die keine Selbstverständlichkeit sind. Welche das sind und wie gut der neue Saug- und Wischroboter in der Praxis funktioniert, klärt unser Test des Ecovacs Deebot T20 Omni.
Was hat der Ecovacs Deebot T20 Omni zu bieten?
Der Ecovacs Deebot T20 Omni ist streng genommen ein Mittelklasse-Modell, da er zur T-Serie des Herstellers gehört. Er ist damit unter den Topmodellen Deebot X1 Omni (ca. 970 Euro bei Amazon) und Deebot X1e Omni (ca. 970 Euro bei Amazon) angesiedelt. Preislich bewegt sich er sich aber dennoch um die 1.000 Euro, was für die genannte Einstufung schon recht happig ist.
Dafür bietet der Saug- und Wischroboter aber eben auch eine Menge Features, die man bei anderen Mittelklasse-Vertretern so nicht oder nur selten bekommt. Da wäre vor allem die umfassende Reinigungsstation zu nennen. Neben der Absaugung des Drecks aus dem Staubbehälter im Roboter in einen 3 l großen Einweg-Staubbeutel in der Station kümmert sich diese mit ihren großen Frisch- und Dreckwassertanks auch um die Befeuchtung und Reinigung der Wischeinheit. Zudem werden die Mopps hinterher mit heißer Luft getrocknet. Genaueres dazu weiter unten.
Für die Navigation und Hinderniserkennung kommen TrueDetect 3D 3.0 und TrueMapping 2.0 zum Einsatz. Hier ist ein Unterschied zu den Topmodellen erkennbar, da nicht AIVI 3D mit RGB-Kamera in der Front steckt. Dafür ist die Saugkraft mit 6.000 Pa sogar noch etwas höher. Auch eine Gummi-Hauptbürste gegen das Aufwickeln von Haaren ist an der Unterseite verbaut.
Zusätzlich bietet der Ecovacs Deebot T20 Omni viele weitere Features, die man auch von den X1-Modellen kennt. Dazu zählt unter anderem der eigene Sprachassistent YIKO, mit dem sich der Roboter über eine ganze Reihe von Sprachbefehlen steuern lässt. Obligatorisch ist natürlich die Steuerung per App, die in gewohnter Manier eine Reihe von Einstellungsmöglichkeiten (aber nicht so viel wie bei der X1-Serie) offeriert.
Impressionen
Technische Daten und Lieferumfang
Bevor wir genauer auf alle die Funktionen eingehen, zunächst einmal ein paar handfeste Fakten in Form der technischen Daten:
Ecovacs Deebot T20 Omni | |
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Produkttyp | Saug- und Wischroboter |
Bauform | Rund |
Navigation | TrueMapping 2.0, TrueDetect 3D 3.0 |
Saugleistung | bis zu 6.000 Pa |
Staub-/Wasserbehälter | 300 ml/3 l / 2x 4 l |
Wischsystem | rotierendes Wischsystem OZMO Turbo 2.0 |
Akku | 5.200 mAh |
Akkulaufzeit | min. 260 Minuten |
Fähigkeiten | Auto-Reinigung mit Heißwasser und Heißluft, Kantenreinigung, YIKO Sprachassistent uvm. |
Der Lieferumfang ist etwas spartanischer als bei den X1-Topmodellen. Je zwei Wischmopps und Seitenbürsten für die Erstmontage liegen bei, Ersatz gibt es nicht. Auch eine Reinigungsbürste wird mitgeliefert, die allerdings nicht praktisch in der Station verstaut ist. Hier sieht man den Klassenunterschied punktuell.
Einfache Einrichtung und umfangreiche App
Die Einrichtung des Deebot T20 Omni über die Ecovacs App ist schnell und einfach erledigt. Einfach den unter dem abnehmbaren Deckel des Roboters versteckten QR-Code mit der App scannen und der deutschsprachigen Anleitung auf dem Display folgen. Hier gab es in der Vergangenheit bei anderen Modellen des Herstellers nie Probleme und auch diesmal lief alles reibungslos.
Einmal eingerichtet lassen sich alle Belange des Bodenreinigungsroboters per Smartphone oder Tablet steuern. Neben Firmware-Updates und der Bearbeitung und Verwaltung sowie Bearbeiten der virtuellen Karten (mehrere Etagen möglich) zählt hier natürlich vor allem die Einstellung der Reinigungsleistung dazu. Es lässt sich unter anderem die Reinigungseffizienz in drei Stufen (Standard, Tief, Schnell) einstellen, die Ecken-Tiefenreinigung aktivieren sowie die Reinigungssequenz (Reihenfolge der Räume) festlegen. Praktisch scheint auch der Haushälter-Modus zu sein. Hier erkennt der Roboter selbstständig schnell verschmutzte Bereiche im Haushalt und passt dementsprechend automatisch die Reinigungsstrategie an.
Abgespeckte Wischfunktion mit neuer Heißwasser-Moppreinigung
Das Aushängeschild des Ecovacs Deebot T20 Omni ist die Heißwasser-Moppreinigung der Station. Hierbei wird erstmals rund 55 °C heißes Wasser für das Spülen der beiden runden und rotierenden Wischmopps unter dem Roboter genutzt. Dies hat mehrere Vorteile. Unter anderem ist die Reinigung hygienischer, weil das warme Wasser mehr Dreck, Öl, Bakterien und Keime aus den Mopps beseitigen kann. Zudem bleiben die Tücher über die Zeit weicher.
Um dies wirklich final beurteilen zu können, fehlte im Testzeitraum leider die Langzeiterfahrung. Hier liefern wir bei Bedarf noch Erfahrungswerte nach, sollte es wieder Erwarten doch keine Verbesserung zur Kaltwasser-Moppreinigung geben. Kleiner Nachteil der Innovation ist ein etwas erhöhter Stromverbrauch. Allerdings wird das Wasser direkt im Zulauf erhitzt und nicht im Wasserbehälter. Anschließend erfolgt dann noch die Heißluft-Trocknung, welche man schon von den X1-Modellen sowie anderen Herstellern wie dem Roborock S8 Pro Ultra (ca. 1.500 Euro bei Amazon) kennt.
Der Wischvorgang des neuen Modells läuft ab wie im Ecovacs Deebot X1e Omni, also dem abgespeckten Spitzenmodell. Das bedeutet, dass der Roboter selbst keinen Wassertank hat, der von der Station befüllt wird. Stattdessen befeuchtet diese die Wischtücher, bevor der Roboter an die Arbeit geht. Dieser Vorgang wird im Laufe einer Etagenreinigung mehrmals wiederholt, um immer wieder für frische Nässe zu sorgen.
Dies hat nicht nur mehr Fahrerei und damit eine etwas längere Reinigungszeit zur Folge, sondern führt auch dazu, dass die Wassermenge nicht gleichmäßig gesteuert wird. Wirkliche Nachteile bei der Reinigungsleistung ließen sich im Praxistest aber nicht ausmachen. Zudem lässt sich auch hier in den Einstellungen in drei Stufen festlegen, wie stark die Wischmopps befeuchtet werden sollen.
Hüftschwung für Kantenreinigung und Moppanhebung
Besonders gelungen und praktisch ist die „Smart Wave“ genannte Funktion. Hierbei packt der Roboter seinen Hüftschwung aus und dreht sich beim Entlangfahren von Kanten wie Fußleisten oder Möbeln alle paar Zentimeter ein Stück um die eigene Achse. So wird einer der beiden Wischmopps bis auf wenige Millimeter an den Rand herangeführt, was zu einer besonders gründlichen Ecken- und Kantenreinigung führt. Andere Modelle lassen hier meist einen Rand von wenigen Zentimetern.
Die Teppichreinigung erfolgt im Rahmen der Möglichkeiten eines Saugroboters mehr als solide. Praktisch ist, dass die Wischmopps bei Erkennen von Teppich automatisch um 9 mm angehoben werden. Damit schweben die Fransen der Mopps wenige Millimeter über dem Teppich, was bei kurzflorigen Modellen auslangen dürfte, um diesen nicht zu befeuchten bzw. zu verdrecken.
Insgesamt hat der Saug- und Wischroboter seine Arbeit im Test mehr als ordentlich gemacht. Die Navigation war nicht ganz so perfekt wie bei den Spitzenmodellen und er ist das eine oder andere Mal gegen kleinere Hindernisse wie dünne Stuhlbeine gefahren.
Pro
+ gute Saugleistung und solide Navigation
+ gründliche Kantenreinigung
+ ausgereifte und umfangreiche App
+ Reinigungsstation mit Heißwasser-Moppreinigung
+ hochwertige Verarbeitung
Contra
– leicht abgespeckte Wischfunktion
– abgespeckte Hinderniserkennung
– empfindliches (weißes) Design
– hoher Platzbedarf der Station
Ecovacs Deebot T20 Omni im Test: Teures Mittelklasse-Modell mit gewissem Etwas
Insgesamt macht der Ecovacs Deebot T20 Omni seine Arbeit gut. Die Innovation der Heißwasser-Moppreinigung ist eine nachvollziehbare und sinnvolle Sache, die vermutlich auch bald in den Nachfolgern der aktuellen X-Serie-Spitzenmodellen Einzug halten wird.
Schwierig ist hingegen die Sache mit dem Preis – zumindest in Relation zum Deebot X1 Omni. Schauen wir uns die unverbindlichen Preisempfehlungen an, ist alles noch im Rahmen. Hier ist der Deebot T20 Omni mit 1.099 Euro immerhin 400 Euro günstiger als das Spitzenmodell Deebot X1 Omni. Letztgenannten gibt es im Handel aber mittlerweile für knapp unter 1.000 Euro – und damit für ungefähr genauso viel Geld wie den Einführungspreis des neuen Mittelklasse-Topmodells.
Da stellt sich dann schon unweigerlich die Frage, welcher die bessere Wahl ist. Insgesamt bietet der Deebot X1 Omni unter anderem mit der kontinuierlichen Wasserzuführung beim Wischen und seiner integrierten Kamerafunktion spannende Features. Auf der anderen Seite punktet der Deebot T20 Omni mit der Heißwasser-Moppwaschfunktion und der Kantenreinigung. Letztendlich muss hier jeder selbst entscheiden, welche Merkmale einem wichtiger sind. Wenn man denn überhaupt rund 1.000 Euro für einen Saug- und Wischroboter ausgeben möchte...
Preis und Verfügbarkeit des Ecovacs Deebot T20 Omni
Die unverbindliche Preisempfehlung für den Ecovacs Deebot X1 Omni liegt bei 1.099 Euro. Zum Verkaufsstart gibt es ihn aber zum reduzierten Preis von knapp unter 1.000 Euro, z. B. bei Amazon.
Transparenz
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