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Ecovacs Deebot X1e Omni im Praxis-Test: Was unterscheidet ihn vom Flaggschiff-Saugroboter Deebot X1 Omni?

Mit dem Deebot X1e Omni hat Ecovacs eine leicht abgespeckte Version seines Flaggschiff-Saugroboters Deebot X1 Omni auf den Markt gebracht. Dieser Testbericht verrät nicht nur, wo die Unterschiede abgesehen von den 200 Euro Ersparnis liegen, sondern auch für wen welches Modell besser geeignet ist.

Ecovacs hat kürzlich mit dem Deebot X1e Omni einen neuen Flaggschiff-Saugroboter mit Wischfunktion und Reinigungsstation in den Handel gebracht. Das Modell unterscheidet sich durch den unscheinbaren Buchstaben "e" vom seit einiger Zeit erhältlichen Ecovacs Deebot X1 Omni (ca. 1.099 Euro bei Amazon). Diesen hatten ich vor einigen Monaten in einem ausführlichen Testbericht vorgestellt, bei dem das Modell mit seinen vielen Funktionen überzeugen konnte.

Nun stellt sich die Frage, was den Deebot X1e Omni vom Deebot X1 Omni unterscheidet? Schließlich sieht man optisch auf den ersten Blick kaum Differenzen. Die muss es aber geben, sonst macht auch der Preisunterschied von rund 200 Euro laut UVP keinen Sinn. Genau diesem Thema gehe ich in diesem Testbericht zum Ecovacs X1e Omni nach. Neben den Unterschieden kommt aber natürlich auch nicht zu kurz, was der clevere Putzhelfer alles zu bieten hat und für wen sich welches Modell besser eignet.

Erste Impressionen vom Ecovacs Deebot X1e

Robo in seiner Ladestation
Robo in seiner Ladestation
Kamera für Hinderniserkennung
Kamera für Hinderniserkennung
Blick unter die obere Abdeckung
Blick unter die obere Abdeckung
Unterseite ohne...
Unterseite ohne...
...und mit Bürsten/Mopps
...und mit Bürsten/Mopps
Die Hauptbürste im Detail
Die Hauptbürste im Detail

K(l)eine Unterschiede beim Lieferumfang

Der Lieferumfang des Ecovacs Deebot X1e Omni gleicht laut Herstellerangaben dem des etwas höher eingestuften Schwestermodells. Neben der üppig dimensionierten, aber auch mit vielen Funktionen aufwartenden Reinigungsstation sowie dem Roboter selbst liegen laut Herstellerangaben zwei Seitenbürsten, zwei runde Wischplatten und vier Wischücher, Reinigungswerkzeug sowie der übliche Papierkram in Form eines Benutzerhandbuches und einer Quick-Start-Anleitung bei.

Bei dem mir vorliegenden Testgerät gab es hingegen einen kleinen Unterschied dazu. Denn ich habe nur zwei Wischtücher in der Verpackung vorgefunden. Ob dies nun Serie ist oder bei dem mir vorliegenden Exemplar alleinig der Fall ist, kann ich nicht final beurteilen. (Update: Wie Ecovacs bestätigt hat, liegen dem Gerät regulär vier Wischtücher bei. Der Unterschied ist nur bei Test-Geräten gegeben.) Letztendlich passt das Fehlen von zwei Wischtüchern aber eigentlich ganz gut zum Deebot X1e Omni. Denn der Fokus liegt hier nicht ganz so stark auf der Wischfunktion.

Weniger Augenmerk auf der Wischfunktion

Womit ich auch schon beim größten Unterschied zwischen dem Ecovacs Deebot X1e Omni und dem Deebot X1 Omni bin. Beide sind zwar mit dem OZMO-Wischsystem Turbo 2.0 bestückt. Der Hersteller hat beim hier getesteten Modell aber den Wassertank im Roboter wegrationalisiert.

Den Wassereinlass des Deebot X1 Omni...
Den Wassereinlass des Deebot X1 Omni...
...hat der Deebot X1e Omni nicht.
...hat der Deebot X1e Omni nicht.

Was hat dies für Folgen? Das ist recht einfach erklärt: Die Modellnummer X1 füllt vor der Reinigung mit aktivierter Wischfunktion seinen integrierten Wassertank an der Reinigungsstation auf und geht dann mit über die App regelbarer Wassermenge seiner Arbeit nach. Genau dies funktioniert beim X1e eben nicht. Stattdessen werden seine beiden rotierenden Wischmopps mit Wasser getränkt. Dann fährt er los, was zunächst für ein recht nasses Wischen sorgt. Mit der Zeit nimmt die auf dem Boden hinterlassene Feuchtigkeit ab, bis der Roboter dann zum "Nachfeuchten" der Wischtücher wieder zur Station zurückkehrt.

Beim Wischen
Beim Wischen

Bei unserer Testfläche von knapp 30 Quadratmetern im Erdgeschoss eines Reihenhauses (ohne Teppichflächen) legte der Roboter bei seinen Testläufen zwei Zwischenstopps ein. Das ist am Ende nur einer mehr als beim Deebot X1 Omni, der bei seiner Arbeit für das gelegentliche Reinigen der Wischtücher ebenfalls zwischendurch den Heimweg antritt. Somit ist der Zeitunterschied überschaubar. Ein Unterschied bei der Qualität der Wischfunktion ist durch die schwankende Wassermenge beim Deebot X1e Omni hingegen schon zu erkennen, auch wenn er seine Aufgabe letztendlich ebenfalls ordentlich erledigt hat.

Flaggschiff-Saugroboter sind ansonsten weitestgehend identisch - und gut

Ein weiterer Unterschied ist im vorderen Sensorbereich auszumachen. Hier setzt Ecovacs "nur" auf AIVI 3.0 und nicht auf AIVI 3D. Bestückt ist der Bereich mit einer RGB-Kamera samt KI-Rechenleistung, um Hindernisse zu erkennen. Die abgespeckte Hinderniserkennung funktioniert nach meinen Erfahrungen im Vergleich zu anderen Saugrobotern ebenfalls gut, erkennt Hindernisse (z. B. Gegenstände auf dem Boden, dünne Stuhlbeine) nach meinen Eindrücken aber nicht ganz so zuverlässig wie das Topmodell mit AIVI 3D. Hier gefällt der Deebot X1 Omni mit seiner RGB-Kamera, KI und TrueDetect 3D 2.0 etwas besser.

Dazu kommen noch ein paar kleine optische Unterschiede, die aber vor allem subjektiv zu beurteilen sind. Den Deebot X1 Omni verkauft Ecovacs in Schwarz/Silber und Weiß/Silber. Ich hatte damals die schwarze Version im Test. Den Deebot X1e Omni verkauft Ecovacs hingegen nur in Weiß. Das sieht sehr schick aus, vor allem der hochglänzende Saugroboter. Ich vermute aber, dass auf der hellen Oberfläche schnell erste Gebrauchsspuren zu erkennen sein werden. Auch der Bodenplatte der Station sieht man den Dreck schneller an. Schicker ist aus meiner Sicht das weiße Modell, praktischer aber die dunklere Variante des Deebot X1 Omni.

Rechts der X1e, links der X1
Rechts der X1e, links der X1
Die Stationen sind fast identisch
Die Stationen sind fast identisch
Der weiße Deebot X1e Omni
Der weiße Deebot X1e Omni
Der silberne Deebot X1 Omni
Der silberne Deebot X1 Omni

Abgesehen von diesen thematisierten Punkten gibt es keine weiteren Unterschiede zwischen den Ecovacs Deebot X1e Omni und dem Ecovacs Deebot X1 Omni. Das günstigere Modell bietet alle andere Flaggschiff-Eigenschaften ebenso. Das bedeutet, dass der Roboter ebenfalls mit 5.000 Pa saugt und mit der TrueMapping-2.0-Technologie intelligent durch die Umgebung navigiert. An der Saug- und Navigationsleistung gibt es im Praxistest wenig zu bemängeln. Zu der Wischfunktion ist ja bereits alles gesagt.

Auch der herstellereigene Assistent Yiko für Sprachsteuerung und Sprachausgabe ist mit an Bord - als funktionsreichere Alternative zu Amazon Alexa, Google Assistant und Siri Shortcuts. Dazu kommt die nahezu baugleiche und raumgreifende, aber praktische Reinigungsstation. Sie leert nach getaner Arbeit nicht nur den Staubbehälter im Roboter in einen drei Liter großen Beutel (verursacht Folgekosten), sondern kümmert sich auch um die gründliche Reinigung samt anschließender Trocknung der Wischeinheit. Oben unter dem Deckel stecken zwei Wassertanks, einer für Frisch- und einer für das Schmutzwasser, sowie ein Reinigungsset für die gelegentliche manuelle Reinigung.

Mopp-Reinigung und -Trocknung
Mopp-Reinigung und -Trocknung
Blick in die Station
Blick in die Station
Beide Wasserbehälter
Beide Wasserbehälter
Reinigungsbürste
Reinigungsbürste
Staubsaugerbeutel
Staubsaugerbeutel

Abgesehen von der steuerbaren Wassermenge bei der Wischfunktion bietet die Ecovacs App die gleichen Funktionen für das leicht abgespeckte Modell, also u.a. mehrere virtuelle Karten, Sperrzonen und viele Einstellungsmöglichkeiten. Ebenso vorhanden ist auch die Videofunktion, dank der man auf dem Smartphone-Display virtuell an Bord des Roboters mitfahren kann.

Auch die Einrichtung erfolgte genauso problemlos und identisch. Daher verweise ich an dieser Stelle auf den Testbericht des Ecovacs Deebot X1 Omni, wo ich ausführlicher auf die vielen Funktionen und Möglichkeiten eingegangen bin. Die unten stehenden Screenshots liefern zusätzlich noch ein paar Impressionen der App.

Pro

 +  Gute Saugleistung und Navigation
 +  App mit vielen Funktionen (z. B. Live-Video)
 +  günstiger als Deebot X1 Omni
 +  umfangreiche Reinigungsstation
 +  Hochwertige Verarbeitung

Contra

 –  Wischfunktion etwas schlechter
 –  abgespeckte Hinderniserkennung
 –  empfindliches Design
 –  Platzbedarf der Station

Test-Fazit zum Ecovacs Deebot X1e Omni: Wer ist für wen geeignet?

Der Ecovacs Deebot X1e Omni wurde für den Test vom Hersteller bereitgestellt. (Bild: Amazon)
Der Ecovacs Deebot X1e Omni wurde für den Test vom Hersteller bereitgestellt. (Bild: Amazon)

Der einzige wirklich große Unterschied zwischen dem teureren Ecovacs Deebot X1 Omni und dem hier getesteten Deebot X1e Omni ist der fehlende Wassertank im Roboter und die daraus resultierenden Folgen der nicht dosierbaren Wassermenge. Somit ist der Deebot X1 Omni besser für alle geeignet, die eine besonders zügige Reinigung wünschen bzw. empfindliche Bodenbeläge haben, die nicht zu feucht gewischt werden dürfen.

Auf wen das nicht zutrifft, oder wer generell nicht so viel Wert auf die Wischfunktion, eine der Stärken des Ecovacs Deebot X1 Omni, legt, der kann getrost zum minimal abgespeckten, aber laut UVP rund 200 Euro günstigeren Ecovacs Deebot X1e Omni greifen.

Neben den Designunterschieden gibt es zudem noch die etwas abgespeckte, aber immer noch gut funktionierende Hinderniserkennung zu nennen. Ansonsten macht das günstigere Modell alles genauso gut wie die Top-Version. Saugleistung, Navigation und Funktionen sind identisch.

Besonderes Highlight neben der Videofunktion, womit der Saugroboter auch zur mobilen Überwachungskamera wird, ist und bleibt die Reinigungsstation. Sie kümmert sich fürsorglich und allumfänglich um die Versorgung und Reinigung des Saug- und Wischroboters, sodass man als Nutzer deutlich weniger Arbeit hat als mit einem klassischen Modell mit reiner Ladestation.

Preis und Verfügbarkeit des Ecovacs Deebot X1e Omni

Das hat am Ende aber auch seinen Preis - auch wenn dieser beim Deebot X1e Omni etwas günstiger ist als beim Deebot X1 Omni. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt laut Hersteller bei 1.299 Euro. Im Handel gibt es ihn aber meist schon für deutlich weniger. Derzeit ist er z. B. bei Amazon und direkt beim Hersteller für 849 Euro im Angebot.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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Autor: Marcus Schwarten,  2.02.2023 (Update: 13.02.2023)