Die markige Amazfit T-Rex Pro bietet viele Einstellungen und Funktionen zu einem guten Preis
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Gehäuse nach Militärstandard geprüft
Auf den ersten Blick wirkt die T-Rex Pro wuchtig, das suggeriert ja auch der Name. Daher ist man beim Anheben überrascht, wie leicht sie ist. Mit 46 g (ohne Band) wiegt sie bei etwa gleichem Gehäusedurchmesser weniger als die Huawei Watch GT 2 Pro (52 g). Bei der hat Huawei freilich auch Metall verarbeitet. Damit war Amazfit sparsam und hat lediglich die Lünette des Polycarbonat-Gehäuses durch ein Spritzverfahren mit einem Hauch von Metall überzogen.
Der metallische Look passt aber gut zu der Smartwatch, die 15 Härtetests nach Militärstandard MIL-STD-810G bestanden hat. Im Detail können der stoßfesten Uhr demnach Temperaturen zwischen -40 und +70 Grad ebenso wenig anhaben wie Eis und gefrierender Regen. Auch Situationen, in denen man sie bis zu 240 Stunden Feuchtigkeit oder bis 96 Stunden einem Salznebel aussetzt, muss sie überstehen können. Zudem ist das Gehäuse bis 10 ATM wasserdicht.
Beim Band hat sich Amazfit für Silikon entschieden und nicht für das robustere Material Flurelastomer. Rillen auf der Innenseite sowie viele Auslassungen für den Dorn der Schließe sollen den Schweiß minimieren, der sich bei einem aktiven Training unter dem Band entwickelt. In der Praxis sammelte sich dort beim Sport tatsächlich kaum Feuchtigkeit. Der Anschluss des 22 mm breiten Bandes ist allerdings untypisch, es gibt auch keinen Schnellverschluss, wie ihn viele Uhren mittlerweile besitzen.
Das AMOLED reguliert seine Helligkeit mit Hilfe eines Sensors und ließ sich im Test draußen gut ablesen. Beim Navigieren verbindet sich die T-Rex Pro mit GPS und jeweils einem der drei Satellitensysteme Galileo, GLONASS oder Beidou.
Zu den weiteren Sensoren zählen ein geomagnetischer Sensor, Accelerometer, Gyroskop, Barometer, sowie ein PPG-Sensor zur Messung von Herzfrequenz Sauerstoffsättigung. NFC, Lautsprecher oder Mikrofon sind nicht an Bord.
Einrichtung und Bedienung – Zepp-App mit vielen Optionen
Die T-Rex Pro verbindet sich sowohl mit dem iPhone als auch mit einem Android-Smartphone. Der Test erfolgte mit einem iPhone 12 Pro. Die zugehörige App hieß früher Amazfit-App und trägt inzwischen den Namen Zepp-App. Huami, das Unternehmen hinter der Marke Amazfit, hat bereits vor mehr als zwei Jahren zentrale Bereiche der kalifornischen Zepp International gekauft und verwendet zunehmend auch deren Namen.
Über die App konfiguriert man die Benachrichtigungen und das Gesundheits-Monitoring. Zu noch vorhandenen Schwächen bei der Übersetzung zählen asiatische Schriftzeichen wie auch ein Begriff, der vermutlich falsch ist: In der App kann man vermeintlich die ganztägige Blutdruckmessung aktivieren. Den misst die T-Rex Pro unseres Wissens jedoch nicht. Da die Option die Stressanalyse betrifft, ist hier vermutlich das Erfassen der Herzfrequenzvariabilität gemeint.
Die 15 vorinstallierten Zifferblätter kann man über die App durch weitere ergänzen. Gegenüber Wearables von Huawei oder Xiaomi ist das Angebot vergleichsweise dünn. Bei einigen zeigen individualisierbare Komplikationen auf Wunsch die Luftfeuchtigkeit oder die Zeiten von Sonnenauf- und Untergang. Für deren Aktualisierung muss sich die Watch mit dem Smartphone verbinden.
Das Display aktiviert sich, wenn man den Arm anhebt oder eine der vier seitlichen Tasten drückt, jedoch nicht durch Antippen des Displays. Einige Bedienschritte erreicht man teilweise sowohl per Geste als auch über eine Taste. So öffnet eine vertikale Geste nach unten das Schnellzugriffsmenü und ebenso die linke obere Taste. Die Benachrichtigungen holt dagegen nur eine vertikale Geste nach rechts auf den Bildschirm. Der oberen rechten Taste ist im Standard die Trainings-App zugewiesen, man kann sie aber personalisieren. Die untere rechte Taste oder eine Wischgeste nach links öffnet die App-Übersicht. Die linke untere Taste oder eine vertikale Geste nach oben öffnet die Widget-Liste.
Widgets füllen bei der smarten Uhr nicht jeweils den ganzen Bildschirm aus, wie bei den meisten Smartwatches, sondern bilden eine Liste, durch die man mit den beiden linken Tasten blättert. Tippt man auf ein Widget oder wählt es mit der rechten oberen Taste aus, öffnet sich die zugehörige App.
Telefonie und Benachrichtigungen
Einen Sprachassistenten hat die T-Rex Pro nicht. Eingehende Telefonate kann man abweisen oder stummschalten. Emojis in Nachrichten aus sozialen Netzwerken zeigt sie nur zum Teil an und stellt ansonsten keine Auslassungssymbole dar. Der Screen rechts zeigt die gleiche Nachricht zum Vergleich auf einer Smartwatch mit WearOS (TicWatch Pro 3)
Gesundheit und Fitness – Manuelles Messen der Sauerstoffsättigung
Die Smartwatch misst auf Wunsch rund um die Uhr die Herzfrequenz und die Stressreaktion des Körpers. Die Abstände der Pulsmessung liegen je nach Einstellung zwischen 1 und 30 Minuten. Das Unter- oder Überschreiten zuvor eingestellter Pulsgrenzen löst eine Warnung aus.
Die Sauerstoffsättigung misst die T-Rex Pro nur manuell, und auch nachts nicht automatisch. Laut Hersteller erkennt der Tracker, wenn der Nutzer größeren Höhenänderungen ausgesetzt ist und erinnert ihn dann an eine Kontrolle der Sauerstoffsättigung. Im Test konnten wir das nicht überprüfen.
Darüber hinaus zählt die T-Rex Pro wie andere Fitness-Tracker auch die Zahl der zurückgelegten Schritte und ermittelt daraus die Distanz und den Kalorienumsatz.Das Dashboard auf dem Smartphone bringt alle Analysen zusammen.
Schlafprotokoll
Die Amazfit-Smartwatch zeichnet sowohl den nächtlichen Schlaf auf als auch tagsüber einen Power-Nap. Das Schlafprotokoll kann man nur in der App einsehen. Es bewertet die Schlafqualität im Allgemeinen und das anteilige Verhältnis der Schlafphasen. Amazfit ergänzt in der Aufzeichnung der Schlafphasen den Verlauf der Herzfrequenz, aber ohne Zahlenwerte.
Bewertung der physiologischen Aktivität nach PAI
Über das bereits genannte Aktivitäts-Tracking zu Schritten, Distanz und Kalorienumsatz hinaus bewertet Amazfit die persönliche physiologische Aktivität anhand der PAI-Algortyhtmen. PAI steht für Personal Activity Intelligence und berücksichtigt sowohl täglich erhobene Daten wie die Herzfrequenz als auch die Daten der letzten Trainingsaufzeichnungen.
Der aktuelle Trainingsstatus und die empfohlene Erholungszeit, die sich ebenfalls aus den zurückliegenden Workouts ergeben, sind ebenfalls permanent und außerhalb des letzten Trainingsprotokolls über die App oder das Widget "Trainingsstatus" ablesbar.
Wer sich viel bewegt oder aktiv Sport treibt, trägt damit zu einem höheren PAI-Wert bei. Menschen mit einem hohen PAI-Wert leiden einer norwegischen Studie zufolge seltener unter Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes.
Trainingsaufzeichnung
Gegenüber dem Vorgänger, der zur CES 2020 vorgestellten Amazfit T-Rex, bietet der Nachfolger im Bereich Workout und Training einigen Mehrwert. Dazu zählen der bereits erwähnte barometrische Sensor für Höhenprofile, die Ortung über 4 statt 2 Satellitennavigationssysteme und die Erhöhung der Wasserdichtigkeit auf 10 statt zuvor 5 ATM.
Einen Sprung macht die T-Rex pro vor allem bei den unterstützten Workouts, zu denen jetzt über 100 zählen gegenüber nur 14 beim Vorgänger.
Für Outdoor-Laufen, Laufband, Gehen, Indoor-Gehen, Outdoor-Radfahren, Crosstrainer, Rudergerät und Beckenschwimmen kann man jeweils einzeln eine automatische Erkennung aktivieren. Zusätzlich lässt sich die Empfindlichkeit einstellen, mit der die Smartwatch auf die Aktivität ihres Trägers reagiert, und ob sie das erkannte Workout automatisch aufzeichnet oder erst nach Rückmeldung durch den Benutzer. Damit kombiniert Huami/Zepp die Vorgehensweise von Huawei, deren Wearables zunächst nur eine Meldung ausgeben, die man quittieren muss, und Fitbit, die mit der Erkennung automatisch die Aufzeichnung starten.
Beim Laufen übernimmt ein "Virtual Rabbit" auf Wunsch den Part eines virtuellen Trainingspartners, dessen Geschwindigkeit man unterbieten möchte. Gibt man eine anvisierte Schrittfrequenz vor, vibriert der Fitness-Tracker in einem dazu passenden Taktmuster.
Für viele Sportarten lässt sich über die App das Daten-Display anpassen und beim Trail-Running ein 3D-Modus aktivieren, der die 2D-Distanz mit den Höhenveränderungen kombiniert. Die Berechnung der maximalen Sauerstoffaufnahme VO2max (nur beim Laufen im Freien) und die Trainingsanalyse erfolgen auf Basis der Firstbeat-Algorythmen.
Nicht getestet, aber laut Hersteller an Bord sind beim Schwimmen die Erkennung von Schwimmstil, Zuglänge und -frequenz sowie die SWOLF-Ermittlung.
Akkulaufzeit
Die Laufzeit des 390 mAh-Akku gibt Amazfit für eine typische Nutzung mit bis zu 18 Tagen an, wenn man das Always-On-Display abschaltet. Mit aktiviertem Always-on-Display waren im Test bei sehr geringer Nutzung nur knapp 10 Tage drin; bei starker Nutzung mit GPS-gestützten Workouts und minütlicher Pulsmessung nur 3,5 Tage.
Wer auf die permanente Anzeige zumindest tagsüber nicht verzichten will, kann sowohl für das Always-on-Display einen Zeitplan festlegen als auch für die Aktivierung per Geste und den Abstand für die Pulsmessung vergrößern, um den Akku zu schonen.
Zum Laden braucht die Smart Watch bei einer Restkapazität von 5 % 1 Stunde und 20 Minuten.
Fazit
Die robuste T-Rex Pro hinterließ im Test einen guten Eindruck, die langjährige Entwicklungserfahrung von Huami und vor allem Zepp kommt zum Tragen.
Während beispielsweise die erste Smartwatch von OnePlus noch einige Lücken aufweist, protzt Amazfit nur so mit Einstellungen, vom Display-Management über Messintervalle und Warngrenzen für die Gesundheitsüberwachung bis hin zu den Optionen für den Sport. Über viele von ihnen lässt sich jeweils auch das Energiemanagement beeinflussen.
Sportler finden unter 200 € kaum eine andere Smartwatch mit einer individualisierbaren Trainingsanzeige.
Vor allem Sportlern hat sie einiges zu bieten und bedient den Anspruch an eine Touren-Smartwatch deutlich besser als ihr Vorgänger.
Wer sich weder aus sportlichen Gründen noch der markigen Optik wegen für die T-Rex Pro interessiert, sollte allerdings prüfen, ob ihm optische Aspekte wie das größere Angebot an Watch-Faces und die vollflächige Widget-Präsentation bei anderen Wearables nicht besser gefallen.
Preis und Verfügbarkeit
Amazfit liefer die T-Rex Pro in den Farben Meteorite Black, Desert Grey und Steel Blue. Der Preis ist derzeit noch kaum unter die UVP von 169 Euro gesunken. Man bekommt sie bei Online-Händlern wie Amazon oder beim Hersteller direkt.
Preisvergleich
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