Die ARM-Version des Microsoft Surface Pro 9 hat Leistungsprobleme und ist zu teuer
Microsoft bieten mit dem neuen Surface Pro 9 nun zwei grundlegend verschiedene Modelle des beliebten Convertibles an. Zunächst einmal gibt die bekannten Versionen mit herkömmlichen Intel-Prozessoren, die wir auch schon ausführlich getestet haben. Interessierte Kunden können sich jedoch auch für eine Variante mit Microsofts SQ3 ARM-Prozessor entscheiden, die sogar 5G bietet und ohne Lüfter auskommt. Allerdings gibt es nicht nur Vorteile, wie wir in unserem Test gesehen haben.
Rein äußerlich erkennt man zwischen den Versionen erst einmal keinen Unterschied und die ARM-Version verzichtet lediglich auf die Kühlöffnungen. Größe, Gewicht und Form sind aber praktisch identisch und auch die Zubehörartikel wie die Tastaturen untereinander kompatibel sind. Die ARM-Version ist immer mit dem Microsoft SQ3 ausgestattet, bei dem es sich um den bekannten Qualcomm Snapdragon 8cx Gen3 samt integrierter Adreno-690-GPU handelt. Das WLAN-Modul unterstützt zudem den aktuellsten Wi-Fi-6E-Standard und bietet immer ein 5G-Modem, was natürlich vor allem unterwegs ein großer Vorteil sein kann. Preislich ist die ARM-Version allerdings deutlich teurer als das Core-i5-Modell (8 GB RAM, 256 GB SSD) für 1.299 Euro, denn hier geht es erst ab 1.549 Euro mit 8 GB RAM und einer kleinen 128-GB-SSD los.
Microsoft hat die Kompatibilität mit 64-Bit-Anwendungen deutlich verbessert, da diese jetzt emuliert werden. Das war beim alten Surface Pro X beispielsweise noch nicht der Fall. Allerdings laufen nach wie vor nicht alle Programme auf dem ARM-Convertible, es ist also keine vollwertige Alternative zum Intel-Modell. Zudem ist vor allem die Single-Core-Performance des Prozessors enttäuschend und das merkt man in der Praxis auch, denn selbst bei einfachen Dingen gibt es immer mal wieder Ruckler oder kleine Hänger. Die Akkulaufzeiten sind ebenfalls nicht massiv besser als bei der Intel-Version, wobei es hier noch einen Bug zu geben scheint, weshalb das Display im 120-Hz-Modus bleibt.
Das Surface Pro 9 mit dem ARM-Prozessor hat insgesamt sicherlich seine Daseinsberechtigung und für manche Einsatzzwecke eignet sich das Gerät auch. Wir finden es jedoch falsch, dass Microsoft die beiden Versionen als Surface Pro 9 anbietet und damit ein vergleichbares Produkt suggeriert, was einfach nicht der Fall ist. Zudem ist es äußerst schade, dass Microsoft kein Mobilfunkmodem für das Intel-Modell anbietet und Kunden damit praktisch die ARM-Version aufzwingt, wenn man auch unterwegs das Internet nutzen möchte. Abschließend bleibt noch der hohe Preis und insgesamt ist das Intel-Modell die bessere Version. Alle weiteren Informationen zum Surface Pro 9 mit dem Microsoft SQ3-SoC sind in unserem ausführlichen Testbericht verfügbar: