Dells neues XPS 14 9440 ist viel zu teuer und zu langsam
Dell hat das bekannte XPS 15 eingestampft und bietet neben dem XPS 13 ab sofort ein XPS 14 sowie ein XPS 16 an. Wir hatten die Möglichkeit, das neue XPS 14 9440 in der High-End-Variante mit dem hochauflösenden OLED-Touchscreen sowie der dedizierten Nvidia GeForce RTX 4050 Laptop. Allerdings sind wir uns nicht sicher, welche Zielgruppe das neue XPS 14 hat und auch das grundlegende Konzept erweckt den Eindruck, dass hier das Design im Vordergrund stand.
Das Gehäuse orientiert sich ganz klar an dem XPS 13 Plus und die Aluminium-Hülle ist auch sehr hochwertig und stabil, zudem sehen die neuen Eingabegeräte auch gut aus. In der Praxis sind aber weder die neue Tastatur, noch die Touch Bar wirklich ergonomisch und wir sehen eigentlich nur Nachteile gegenüber traditionellen Eingabegeräten. Das rahmenlose Touchpad hingegen klappt ganz gut. Was im Alltag aber deutlich mehr auffällt, ist wie wuchtig, dick und schwer das neue XPS 14 ist. Tatsächlich sind die meisten Konkurrenten dünner und leicht, trotzdem drosselt Dell die Leistung der Komponenten. Vor allem bei der Grafikkarte wird die untere TGP Grenze von 35 Watt sogar noch unterschritten und selbst im schnellsten Energieprofil darf die RTX 4050 Laptop nur 30 Watt verbrauchen. Damit handelt es sich um die langsamste 4050 Laptop, die wir bisher getestet haben. Die Kühlung ist jetzt auch nicht besonders leise, hier muss man sich also fragen, warum es so ein dickes Gehäuse sein musste.
Der Bildschirm ist ein hochauflösender 3.2K-OLED mit 120 Hz und Touch-Funktion. Die subjektive Bildqualität ist grundsätzlich sehr gut, allerdings gibt es beim genaueren Hinsehen einen Rastereffekt auf hellen Inhalten. Das hat die neuste OLED-Generation von Samsung (beispielsweise in den aktuellen Galaxy Book4 Modellen) nicht und dort fällt auch die maximale SDR-Helligkeit besser aus. Positiv sind aber die akkuraten Profile für P3 sowie sRGB. Der OLED wirkt sich allerdings auch negativ auf die Akkulaufzeiten aus, die nur durchschnittlich ausfallen.
Alles in allem muss man beim XPS 14 9440 für einen extrem hohen Preis sehr viele Kompromisse hinnehmen und der Preis ist auch keinesfalls gerechtfertigt. Wenn man sich vorstellt, dass man ein dünneres und leichteres Asus ROG Zephyrus G14 mit deutlich schnellen Komponenten (Ryzen 9 8945HS und RTX 4070 Laptop) für einen geringeren Preis erhält, gibt es abgesehen von der Möglichkeit, das XPS 14 mit 64 GB RAM zu konfigurieren, keinen Grund, das neue XPS 14 zu kaufen. Das gilt sogar für die Basisvariante mit der Arc iGPU, was wir auch in unserem ausführlichen Testbericht näher erörtert haben. Dort gibt es auch alle Messwerte sowie Benchmark-Ergebnisse und zudem ein kalibriertes Profil, um das volle Potenzial des OLED-Panels auszuschöpfen.