Das neue Alienware x14 ist zu dünn für ein Gaming-Notebook
Im letzten Jahr hat Alienware mit den beiden neuen Modellen x15 und x17 bereits gezeigt, wo die Reise im Moment hingehen soll: High-End-Gaming-Laptops mit besonders dünnen Gehäusen. Diesem Motto folgt auch das neue Alienware x14, bei dem es sich laut dem Hersteller um den dünnsten Gaming-Laptop der Welt handelt. Wir konnten den neuen 14-Zöller in der Top-Konfiguration mit dem neuen Intel Core i7-12700H (Alder Lake) sowie der Nvidia GeForce RTX 3060 ausgiebig testen und das dünne Gehäuse erfordert zweifellos einige Kompromisse.
Das Gehäuse hinterlässt qualitativ einen sehr guten Eindruck und ist auch wirklich sehr dünn, doch das Design mit dem vorgesetzten Display-Scharnier führt auch zu einem sehr tiefen Gehäuse und das Alienware x14 nimmt dadurch deutlich mehr Stellfläche auf dem Schreibtisch ein als beispielsweise das konkurrierende Razer Blade 14. Durch die Position des Scharniers rutscht zudem die Tastatur ein Stück nach vorne. Während das beim 15-Zoll x15 noch kein großes Problem war, bleibt beim kleineren x14 nicht mehr viel Platz für das Touchpad und die Handballenauflage übrig. Gerade bei großen Händen landen die Handballen daher schnell auf der vorderen Gehäusekante, was unangenehm werden kann. Auch die Tastatur wird direkt von der Gehäusehöhe beeinflusst, denn der Tastenhub wird von 1,5 mm beim x15 auf nur noch 1,2 mm reduziert. Die Tastatur ist nach wie vor sehr präzise, doch den Unterschied merkt man in der Praxis deutlich und die Tastatur ist einfach nicht so komfortabel wie beim x15. Außerdem sind alle Anschlüsse des x14 an der Rückseite inklusive des Netzteils und dem Audio-Ausgang (die beim x15 an der Seite sind). Das ist in der Praxis einfach ziemlich unpraktisch.
Auch bei der Kühlung muss man Kompromisse eingehen. Es kommen zwar moderne Technologien zum Einsatz (z. B. Vapor Chamber), allerdings kann das Gerät laut unseren Tests maximal 90-95 Watt dauerhaft kühlen. Daher kommt auch "nur" die GeForce RTX 3060 mit einer TGP von 60 Watt zum Einsatz (inkl. Dynamic Boost maximal 75 Watt), die zwar zum Spielen mit der nativen FHD-Auflösung ausreicht, der Konkurrent von Razer ist aber zum gleichen Preis mit der schnelleren RTX 3070 verfügbar (100 Watt TGP). Außerdem wird das x14 beim Spielen sehr laut, weshalb ein gutes Headset eigentlich Pflicht ist.
Das Full-HD-Panel (16:9) mit den schnellen Reaktionszeiten und 144 Hz hinterlässt einen sehr guten Eindruck, allerdings hätte wohl auch locker ein 16:10-Panel in das Gehäuse gepasst. Das Panel kann aber nicht nur beim Spielen überzeugen, denn nach unserer Kalibrierung ist die Farbgenauigkeit hervorragend. Zusammen mit der vollständigen DCI-P3-Abdeckung und dem schnellen Kartenleser wird das Alienware x14 somit auch zu einer interessanten Option für Fotografen oder Drohnenpiloten, die ihre Bilder und Videos direkt vor Ort weiterbearbeiten möchten.
Insgesamt ist das neue Alienware x14 ein gutes, allerdings auch teures Gaming-Notebook. Wir glauben allerdings, dass der Laptop mit einigen Anpassungen und einem etwas dickeren Gehäuse noch deutlich besser sein könnte. Für das Marketing ist das dünne Gehäuse natürlich super, wir können uns aber kaum vorstellen, dass die tatsächlichen Nutzer ein Problem mit einem 2-3 Millimeter dickeren Gehäuse hätten. Alle weiteren Informationen inklusive Gaming-Benchmarks stehen in unserem ausführlichen Testbericht zur Verfügung: