Cascade Lake, Cooper Lake und Ice Lake: Intels Roadmap für Server-Chips bis 2020
Auf dem Innovation Summit in Santa Clara, bei dem sich alles um das Thema Server und Rechenzentren drehte, hat Intel Einblick in seine Pläne zu den zukünftigen Xeon-Chips bis 2020 gewährt. Zunächst kommen Ende des Jahres die Cascade-Lake-Prozessoren, die eine verbesserte Sicherheit (insbesondere gegen Seitenkanalattacken) und Unterstützung für Deep Learning (insbesondere Unterstützung von AVX512_VNNI-Befehlen) besitzen werden. Bereits ein Jahr später sollen als Nachfolger die Cooper-Lake-CPUs erscheinen, als deren interessantestes Feature die Unterstützung des BFLOAT16-Formats angepriesen wird, das eine weitere Verbesserung des maschinellen Lernens ermöglichen soll. Cascade Lake und Cooper Lake werden beide weiterhin auf 14-nm-Strukturbreite basieren, aber wahrscheinlich wird gerade Cooper Lake im Vergleich zu der aktuellen Skylake-Generation einige signifikante Verbesserungen aufweisen. Schließlich sollen die Ice-Lake-Prozessoren Intels erste 10-nm-Serverchips werden und sind für 2020 geplant.
Da Cascade Lake erst sehr spät in diesem Jahr erscheint und Intel sich erfahrungsgemäß nur ungern zu früh selbst Konkurrenz macht, ist es anzunehmen, dass auch Cooper Lake und Ice Lake 2019 bzw. 2020 erst weit im hinteren Jahresdrittel erscheinen werden - falls sich der Halbleiterproduzent aus Santa Clara nicht von der erstarkenden Konkurrenz zu früheren Erscheinungsterminen genötigt sieht.
Intel wird zwar jedes Jahr einen neuen Server-Chip veröffentlichen, aber offensichtlich wird es dem Unternehmen nicht vor Ende 2020 gelingen, einen 10-nm-Prozessor auf den Markt zu bringen, der auf Datencenter ausgerichtet ist. Da Energieeffizienz einen entscheidenden Faktor in diesem Markt darstellt und stromsparende Prozessoren, die im 10-nm-Bereich gefertigt sind, Intel einen wichtigen Wettbewerbsvorteil im immer stärker umkämpften Server-Markt geben würden, ist es aus Intels Sicht bestimmt alles andere als erfreulich, dass die besagten CPUs erst in zweieinhalb Jahren erscheinen werden. Die Konkurrenz schläft nämlich nicht.
Die Hersteller von ARM-Prozessoren wie Qualcomm unternehmen immer ernsthaftere Versuche, im Datencenter-Bereich Fuß zu fassen, da die ARM-CPUs - zumindest was ihre hohe Energieeffizienz betrifft - quasi dazu prädestiniert sind, in Servern Verwendung zu finden. Und AMD ist mit seiner Zen-Architektur auch bei den Server-Chips zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten geworden. Schließlich gibt es noch eine Reihe chinesischer Firmen, die nicht unterschätzt werden sollten. Zuletzt ist beispielsweise Hygon in Erscheinung getreten, die einen Deal mit AMD abgeschlossen haben, der es ihnen erlaubt, fortan x86-Server-Chips zu produzieren. Da der Server-Markt jedoch sehr stark wächst, sollte bei aller Konkurrenz vorerst noch genügend Raum für Intel vorhanden sein, um die Gewinne weiter kräftig sprudeln zu lassen.