Baseus Eli Sport 1 im Kurztest: Kopfhörer für aufmerksame Sportler
Mit den Eli Sport 1 bringt Baseus kabellose Kopfhörer auf den Markt, die dem Open-Fit-Konzept folgen. Anders als bei In-Ears und Over-Ears bleibt der Gehörgang frei. Es gibt kein Noice-Cancelling - vielmehr soll der Träger seine Umwelt bewusst wahrnehmen, das soll vor allem beim Sport vor Unfällen und Verletzungen schützen.
Damit die Eli Sport 1 auch beim Training sicher sitzen, verbaut Baseus flexible Bügel, mit denen die Kopfhörer hinter dem Ohr fixiert werden. Die Eli Sport 1 sind die ersten Kopfhörer dieser Bauart des Herstellers. Ein leuchtender Ring soll zusätzlich für Sichtbarkeit und damit Sicherheit sorgen. Der Hersteller wirbt außerdem mit kräftigem Bass, einer Laufzeit von bis zu 30 Stunden und einer IPX4-Zertifizierung.
Die Eli Sport 1 gibt es in drei Farben: schwarz, weiß und grün. Grün sind allerdings nur die Bügel, der Rest der Kopfhörer ist weiß und silber. Die UVP liegt bei 90 Euro.
Trageweise | Open-Ear |
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Konnektivität | Bluetooth 5.3 |
Reichweite | 10 m |
Lautsprecher | 16.2 mm Treiber |
Audio-Codecs | keine Angabe |
Akkuleistung | 62 mAh Kopfhörer / 600 mAh Case |
Ladeanschluss | USB-C |
kabelloses Laden | nein |
Gewicht | 10 g Ohrhörer, 64 g Case |
Firmware-Version | 1.0.36 |
Lieferumfang | Kopfhörer, Ladeetui, USB-C-Kabel, Nackenband, Dokumentation |
Preis (UVP) | 90 Euro |
Lieferumfang und Einrichtung - Baseus Eli Sport 1 mit großem Case
Die Eli Sport 1 kommen in einer großen Verpackung. Eine Anleitung hilft dabei, die Kopfhörer zerstörungsfrei vom Verpackungsmaterial zu befreien. Ein Blick aufs Case erklärt die Größe der Verpackung, im Vergleich zu den Ladeetuis gewöhnlicher In-Ears ist es riesig.
Baseus legt außerdem ein USB-Kabel (USB-A auf USB-C), Aufkleber und eine Kordel in den Karton. Die Kordel ist ein Nackenband, es kann in die Enden der Bügel geklickt werden, um beide zu verbinden. Damit können sie um den Hals gelegt werden und sie dient als zusätzliche Sicherung, sollte ein Kopfhörer aus dem Ohr fallen.
Ab Werk können die Eli Sport 1 als Bluetoothkopfhörer genutzt werden, alle Einstellungsmöglichkeiten bietet aber nur die Baseus-App. Wird das Case geöffnet gehen die Kopfhörer automatisch in den Kopplungsmodus. Beim ersten Start müssen sie über ein Gerät - etwa ein Smartphone - gesucht werden. Die Verbindung gelingt im Test mit verschiedenen Geräten auf Anhieb.
Allerdings werden Case und Kopfhörer als zwei Geräte angezeigt - wird versehentlich das Case gekoppelt, können keinen Medien wiedergegeben werden. Die Verbindung mit dem Case führt allerdings nicht zu einer Fehlermeldung, es können Freigaben für Kontakte gegeben werden. Das lässt sich auf verschiedenen Geräten reproduzieren.
Bedienung - Touchflächen der Eli Sport 1 kaum brauchbar
Die Baseus Eli Sport 1 haben touch-sensitive Flächen, über die sie bedient werden können. Die erste Vermutung des Testers war es, dass diese Flächen innerhalb der beleuchteten Ringe liegen - diese Vermutung ist falsch. Die sensitiven Flächen liegen unterhalb der Ringe. Sie sind aber nicht gekennzeichnet und können auch nicht ertastet werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Kopfhörer durch ihren Sitz vor dem Ohr beweglich sind und dem drückenden Finger kaum Widerstand bieten. Ein einfacher Druck auf die Fläche löst nichts aus, der Bereich muss mindestens zweimal berührt werden. Mögliche Kommandos sind auch drücken und gedrückthalten sowie dreimal drücken.
Schön ist, dass die Kommandos für beide Seiten unterschiedlich belegt werden können. Schade ist jedoch, dass die Kommandos nicht frei belegt werden können. Für doppeltes Tippen sind in der App andere Kommandos als Auswahl hinterlegt als für Antippen und Halten oder dreifaches Tippen.
Ab Werk führt doppeltes Tippen auf beiden Seiten Wiedergabe bzw. Pause aus. Tippen und halten reduziert (links) und steigert (rechts) die Lautstärke. Dreimaliges Drücken springt zum vorherigen (links) oder nächsten (rechts) Stück. Weitere Auswahlmöglichkeiten sind das Starten des Sprachassistenten oder des Niedriglatenzmodus.
Über die App können nicht nur die Kommandos angepasst werden. Sie bietet außerdem einen Equalizer. Der kann im Automatikmodus die abgespielte Musik erkennen und die Abstimmung anpassen. Außerdem sind voreingestellte Modi vorhanden. Zuletzt kann der Equalizer auch an eigene Vorlieben angepasst werden.
Sind die Kopfhörer verbunden, zeigt die App den Ladestand von Hörern und Case an. Außerdem kann ein Ton abgespielt werden, um die Kopfhörer zu finden. Beim Auffinden soll außerdem eine Kartendarstellung mit dem letzten bekannten Ort helfen. Eine Trageerkennung haben die Eli Sport 1 nicht. Die Kopfhörer können einzeln genutzt werden.
Richtig gut ist die Akkulaufzeit der Eli Sport 1. Die von Baseus versprochenen 13 Stunden schaffen wir im Test nicht. Doch selbst bei erhöhter Lautstärke gehen die Eli Sport 1 erst nach 9 Stunden dauerhaftem Abspielen aus. Nach 15 Minuten im Case sind sie dann wieder zu 75 Prozent geladen.
Tragegefühl und Klang - Eli Sport 1 lassen den Gehörgang frei
Die Eli Sport 1 tragen sich auf Grund ihrer Bauform ganz anders als In-Ear-Kopfhörer. Weil der Gehörgang frei bleibt, liegen die Geräte vor allem oben auf dem Ohr und an der Rückseite des Ohrs an. Sie lassen sich dabei auch gut mit Brillenbügeln kombinieren, ohne dass es zu Druckstellen kommt.
Der Sitz ist sicher, auch beim Radfahren oder Joggen bleiben die Kopfhörer sicher am Ohr. Das Anlegen der Bügel um das Ohr herum ist anfangs ungewohnt. Zudem müssen die Geräte nach der Entnahme aus dem Case erst einmal gedreht werden. Am Testohr sitzen die Eli Sport über Stunden ohne Schmerzen zu bereiten.
Der Klang der Eli Sport 1 ist erstaunlich satt und klar. Individuelle Vorlieben können mit dem Equalizer angepasst werden. Ab Werk überzeugen die Kopfhörer jedoch mit einem ausgewogenen Klang, der auch Bass bietet. Dabei gibt es keinerlei störende Nebengeräusche und auch kein Rauschen bei niedriger Lautstärke.
Gerade beim Sport draußen fallen jedoch Windgeräusche auf, besonders beim Radfahren. Für guten Klang und verständliche Stimmen muss die Lautstärke deutlich angehoben werden. Ein Stirnband oder eine Mütze drückt die Kopfhörer dagegen enger ans Ohr, die Lautstärke kann reduziert werden. Umgebungsgeräusche finden trotzdem immer einen Weg ans Ohr, die Umwelt wird ganz bewusst nicht ausgeblendet.
Trotz der Bauform beschallen die Eli Sport 1 nicht das ganze Umfeld. Erst bei sehr großer Lautstärke ist die abgespielte Musik auch für Umstehende deutlich wahrnehmbar. Die maximale Lautstärke dürfte noch etwas höher ausfallen. Zudem kommt es im Test ab und zu zu leichten Rucklern bei der Musikwiedergabe, die nicht durch schlechte Verbindung erklärbar sind.
Telefonieren ist keine Stärke der Eli SPort 1. Die Stimme des Trägers wird leise übertragen, die Verbindung ist zudem für beide Teilnehmer teils etwas abgehackt. Für kurze Telefonate reicht es, komfortable ist es allerdings nicht.
Pro
+ satter Klang
+ lange Akkulaufzeit
+ schnelles Laden im Case
+ sicherer und komfortabler Sitz
+ Anpassbarkeit per App
Contra
– fummelige Touchbedienung
– mäßige Telefonqualität
– teils Verbindungsprobleme
Fazit - Kopfhörer für aufmerksame Sportler
Baseus richtet sich mit den Eli Sport 1 an alle, die keine In-Ear-Kopfhörer mögen und alle, die ihre Umwelt trotz Musik nicht ausblenden wollen. Dabei überzeugen die Eli Sport 1 mit einem vollen Klang und einer guten Anpassbarkeit per App.
Die Eli Sport 1 klingen gut und halten lange durch - bei der Bedienung gibt es aber Luft nach oben.
Auch der Tragekomfort und die Akku-Laufzeit sind klare Pluspunkte der Kopfhörer. Sowohl die Kopfhörer als auch das Case sind jedoch ziemlich groß und eher nichts für die Hosentasche. Zudem ist die Bedienung an den Kopfhörern zwar individualisierbar, aber die Flächen sind schwer zu treffen.
Obwohl die Form ganz anders ist, sprechen die Baseus Eli Sport 1 eine ähnliche Zielgruppe an wie Huawei mit den FreeClip und Shokz mit den OpenFit. Die Baseus sind jedoch bedeutend günstiger.
Preis und Verfügbarkeit
Die UVP der Baseus Eli Sport 1 liegt bei 90 Euro. Zum Testzeitpunkt werden die Kopfhörer noch nicht auf der europäischen Baseus-Website gelistet. Jedoch werden sie bei großen Händlern wie etwa Amazon verkauft.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
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