Aus für den DSLR-Killer: Light setzt nach Nokia 9 und der L16-Kamera nun auf autonome Autos
Light trat 2017 mit dem Anspruch an, das Ende der DSLR-Kameras einzuläuten - die teure L16-Kamera sollte nicht nur flexibler und viel portabler sein als klobige DSLRs mit austauschbaren Linsen sondern auch bessere Qualität liefern, dazu basierte das innovative Kamera-System im dicken Smartphone-Format aus 16 Linsen unterschiedlicher Brennweiten, die, in Kombination mit Lights smarten Computational Photography-Algorithmen, hochauflösende Bilder hervorzaubern sollte.
Das Problem dabei: Schon damals beklagten sich erste Tester über Probleme, nicht nur im komplexen Workflow sondern auch bei der Qualität der Aufnahmen. Ähnliche Erfahrungen machten paar Jahre später auch Nutzer des Nokia 9 Pureview, das mit der integrierten Pentacam aus großteils Monochrom-Linsen zwar weniger Flexibilität bot als konkurrierende Systeme mit Ultraweitwinkel- und Zoomlinsen aber dafür bessere Qualität versprach. Auch hier konnte die Light-Technologie trotz einiger Updates nicht wirklich überzeugen, zudem beklagten sich Tester und Anwender auch über ein sehr behäbig agierendes Kamera-System.
2020 ist wohl endgültig Schluss mit derlei Experimenten, wie Android Authority direkt von Light erfahren haben will. Zumindest aus dem Smartphone-Markt habe sich Light komplett zurückgezogen, was auch die Gerüchte bestätigt, dass der Nachfolger des Nokia 9 - wahrscheinlich Nokia 9.3 genannt und auf das vierte Quartal verschoben - wohl nicht mehr mit dieser Technologie aufwarten wird. Unklar ist, was aus den in 2019 noch verkündeten Kooperationen mit Sony und Xiaomi wird, die beiden Unternehmen haben sich bisher noch nicht zum Thema geäußert.
Ein Blick auf die aktuelle Webseite von Light zeigt aber ohnehin wohin die Reise - buchstäblich - geht. Bis auf einen kurzen Rückblick auf Nokia 9 und L16 sind alle Hinweise auf Smartphones und Kameras verschwunden. Stattdessen dominiert das Thema autonomes Fahren, also selbstfahrende Autos, die - dank Lights Echtzeit 3D-Technologie wie Menschen sehen lernen sollen. Auch eine neue Kamera steht also offenbar nicht mehr am Plan - die Zukunft steckt für Light offenbar ausschließlich auf der Straße. Hoffentlich klappt das besser!