Asus: Padfone 2 mit 4,7-Zoll-Display und Tablet-Docking im Hands-On
Wie erwartet hat das Asus in Mailand das Padfone 2 vorgestellt. Es ist die zweite Generation mit frischer Hardware, einem neuen Design und einigen neuen Funktionen. Nach der offiziellen Vorstellung durch Jonney Shih (Asus-Chairman) hatten wir Zeit für ein erstes Hands-On. Zu Beginn fällt das geringe Gesamtgewicht bei gestiegenen Abmessungen auf. Das Smartphone selbst wiegt nur 135 Gramm. Zusammen mit der 10,1 Zoll großen Padfone Station (Tablet) sind es 635 Gramm. Das Apple iPad 3 ist mit 662 Gramm ein wenig schwerer als das Gespann von Asus.
Die Verarbeitung von Smartphone und Tablet hinterlässt einen positiven Eindruck. Beide Geräte fühlen sich wertig und solide an. Die Rückseite bietet eine angenehme Struktur, wobei sich der Akku nicht austauschen lässt. Auch einen Kartenleser gibt es bei beiden nicht. Die Flanken sind Silber lackiert, wodurch sich ein netter Kontrast ergibt. Ein wenig verwirrend ist die Positionierung des Power-Buttons. Dieser befindet sich direkt über der Lautstärkewippe. An dieser Stelle hätten wir intuitiv einen Stumm-Schalter erwartet.
Die Verbindung zwischen Smartphone und Tablet-Dock ist bei der Neuauflage deutlich einfacher gelöst. Das Smartphone wird mit dem Display nach unten in die Padfone Station eingeschoben, es rastet ein und gibt haptisches Feedback in Form einer leichten Vibration. Gehalten wird das Padfone 2 durch kleine Gummi-Widerhaken. Selbst bei starkem Schütteln hat sich das Smartphone im ersten Test nicht aus der Halterung gelöst. Wir sind aber auf den Praxiseinsatz gespannt. Möglicherweise beeinträchtigen Staub- und Schmutzpartikel die Haftkraft der Gummibauteile.
Die Performance lässt keine Wünsche offen. Das System reagiert extrem schnell auf die Eingaben und Berührungen. Grund sind der flinke Qualcomm Snapdragon S4 pro Quad-Core SoC mit einem Takt von 1,5 GHz und 2 GByte Arbeitsspeicher. Ein weiteres Highlight ist die 13-Megapixel-Hauptkamera mit LED-Licht. Mit diesem Modul können hochauflösende Schnappschüsse, bis zu 100 Bilder im Burst-Mode und Videos in 1080p (Full-HD, 30 fps) aufgezeichnet werden. Bei einer Videoauflösung von 1280 x 720 Pixel (720p) sind sogar 60 fps möglich. Nutzt man das Smartphone in der Padfone Station (Tablet-Dock) ist die Auflösung der Smartphone-Kamera mit maximal 5,5 Megapixel stark eingeschränkt. Der Flaschenhals ist wohl die Verbindung zwischen Smartphone und der Docking-Lösung.
Das von Asus gewählte 4,7-Zoll-IGZO-Display soll bis zu 550 cd/m² Helligkeit bieten. In heller Umgebung ist die Beleuchtung mehr als ausreichend und kann sogar ein wenig gedimmt werden. Die satte Farbwiedergabe in Kombination mit einer guten Bildschärfe überzeugt. Das Panel bietet eine Pixeldichte von 312 DPI. Im Vergleich zum ersten Padfone ist die Touch-sensitive Oberfläche jetzt integriert, wodurch ein Layer eingespart werden konnte. Positiver Nebeneffekt: die Spiegelungen sind geringer. Die Bauhöhe des Apple iPhone 5 wurde durch diese Technik ebenfalls verringert.
Die Padfone Station ist in diesem Bezug ein wenig enttäuschend. Der IPS-Bildschirm des 10,1-Zoll-Tablets löst nur mit 1280 x 720 Pixel (720p) auf, hinterlässt allerdings einen guten Eindruck. Die stark spiegelnde Oberfläche zieht Fingerabdrücke magisch an. Laut Asus handelt es sich bei dem Panel aber um eine Preisentscheidung. Ein entsprechender Full-HD-Bildschirm würde den Nutzer mindestens 100 Euro mehr kosten, wodurch der bereits gehobene Preis des Asus Padfone 2 weiter gestiegen wäre. Die magische Grenze von 1000 Euro wäre mit einem solchen Bildschirm schnell erreicht.
Die Soundwiedergabe hat Asus ebenfalls verbessert. Die Basis bildet Asus’ SonicMaster-Technologie der dritten Generatio. Der Speaker vom Padfone 2 selbst ist keine Offenbarung, aber das Tablet kann sich hören lassen. Der integrierte Lautsprecher bietet ein ausgewogenes Klangbild inklusive spürbarer Bässe. Die maximale Lautstärke dürfte für die Beschallung kleinerer Räume ohne Probleme ausreichen.
Insgesamt hat Asus mit dem Padfone 2 viele Punkte verbessert. Es muss sich auch nicht vor den bekannten High-End-Geräten verstecken. Mit einem Einstiegspreis von 799 Euro (UVP) mit 32 GByte Speicherkapazität spielt es aber genau in dieser Liga.
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