Asura Genesis Xtreme M.2 vs. Samsung SSD 970 Pro
NVMe-SSDs sind bekanntlich außerordentlich schnell. Leider entwickeln sie aber im Vergleich zu SATA-III-SSDs außerordentlich viel Wärme, die möglichst schnell abgeführt werden muss. Diverse Hersteller haben diesen Bedarf erkannt und bieten spezielle Kühlkörper an, die auf NVMe-SSDs montiert werden können, um für Kühlung durch Wärmeabfuhr zu sorgen. Dadurch soll primär Throttling durch Überhitzung verhindert werden. Selbst so manches High-End-Laptop von Clevo und MSI verfügt über Kühlkörper ab Werk, deren einziger Zweck die Kühlung der M.2-Laufwerke ist.
Asura hat diese Entwicklung nun noch eine Stufe weiter getrieben und bietet laut eigener Aussage die erste NVMe-SSD an, die ab Werk in einen optisch ansprechenden beidseitigen Kühlkörper verpackt ist. Zur Freude aller Enthusiasten verfügt der Kühlkörper über RGB-LEDs. Für diesen Test haben wir die 1 TB große Asura Genesis Extreme unter anderem gegen eine Samsung SSD 970 Pro antreten lassen.
Schaut man sich die Spezifikationen der Asura-NVMe-SSD näher an, stellt man fest, dass das Laufwerk aus TLC-NAND-Modulen von Toshiba sowie dem neuen und erst im vergangenen Jahr vorgestellten Phison-E12-Controller besteht. Das Laufwerk ist via PCIe 3.1 x4 angebunden und kann dadurch zumindest auf dem Papier eine etwas höhere Performance bieten als die meisten anderen derzeit erhältlichen NVMe-SSDs. Diese sind in aller Regel nur via PCIe 3.0 x4 angebunden. Davon abgesehen hat die Asura-SSD dasselbe NVMe-1.3-Protokoll implementiert wie Samsungs SSD-970-Pro-Serie.
Die SSD kann aktuell von diversen Online-Händlern aus dem Ausland importiert werden (zum Beispiel von Amazon USA), die Preise liegen hierbei je nach Kapazität zwischen rund 80 und 500 Euro. Unsere Tests haben wir mit dem 1-TB-Modell durchgeführt. An dieser Stelle gilt es zu beachten, dass die Performance einer SSD zu einem beträchtlichen Teil von ihrer Kapazität abhängt. Andere Modelle können also ganz andere Ergebnisse liefern.
Weitere Informationen zur Genesis-Xtreme-Serie können der offiziellen Herstellerseite entnommen werden.
SSD | Kapazität | Max Sequentielle Leserate (MB/s) | Max Sequentielle Schreibrate (MB/s) | IOPS (Lesen) | IOPS (Schreiben) |
Asura Genesis Xtreme | 256 GB | 3.050 | 1.030 | 170K | 235K |
Asura Genesis Xtreme | 512 GB | 3.400 | 2.000 | 355K | 440K |
Asura Genesis Xtreme | 1 TB | 3.400 | 3.000 | 645K | 645K |
Asura Genesis Xtreme | 2 TB | 3.400 | 2.750 | 490K | 500K |
Samsung SSD 970 Pro | 512 GB | 3.500 | 2.300 | 370K | 500K |
Samsung SSD 970 Pro | 1 TB | 3.400 | 2.750 | 500K | 500K |
Garantie und Haltbarkeit
Asura spricht in den Spezifikationen von einer maximalen Schreibleistung (TBW = Terabytes Written) von 380 bis 3.115 TB, je nach Kapazität des Laufwerks. Alle Modelle kommen mit einer 7-jährigen Herstellergarantie. Samsung bietet dagegen “nur” 5 Jahre Garantie.
Testsystem
Unser Testsystem bestand aus einem Intel NUC Kit NUC8i7BEH mit M.2-PCIe-x4-Slot. Obwohl kompatibel passte die Asura-SSD gerade so in das Gehäuse. Wir empfehlen eher den Einsatz in einem vollwertigen Desktop-PC-Gehäuse anstelle eines Mini-PCs.
Falls notwendig und erwünscht können die Seiten und der Unterboden des Kühlkörpers mit Hilfe eines Kreuzschlitzschraubendrehers sehr schnell entfernt werden. Für den Einsatz in SFF-Motherboards, bei denen die Platzverhältnisse klassischerweise eher beengt sind, kann dies sehr nützlich sein. Allerdings hat dies natürlich einen negativen Einfluss auf die LEDs und die Kühlleistung und damit verbunden auch die Betriebstemperaturen der SSD. Zwischen den NAND-Chips und dem Kühlkörper ist ein beidseitig klebendes Wärmeleitpad angebracht.
Weitere Informationen zu Intels Mini-PC können unserem Testbericht zum Intel NUC8i7BEH entnommen werden.
Bei der Verpackung hat man sich bei Asura größte Mühe gegeben. Abgesehen von der SSD selber befinden sich in der Schachtel auch zwei zusätzliche Kreuzschlitzschrauben, eine schlanke Powerbank mit 5.000 mAh Kapazität, drei kurze USB-Kabel vom Typ A-auf-C, ein Micro-USB Kabel und ein Lightning-Adapter. Wir hatten nicht mit so vielen Extras gerechnet und waren daher sehr positiv überrascht.
AS SSD & CrystalDiskMark
In CrystalDiskMark erreichte die Asura-SSD im sequentiellen Lesen (Q32T1) einen Wert von 3.463 MB/s und war damit sehr nah am theoretischen Limit von 3.400 MB/s. Die sequentielle Schreibrate lag dagegen nur bei 2.110 MB/s und war weit vom beworbenen Wert von 3.000 MB/s entfernt. Nichtsdestotrotz kann die SSD mit diesen Ergebnissen gut mit der Samsung SSD 970 Pro mithalten.
Anmerkung: Wir haben CrystalDiskMark mit einer Sample Size von 4 GB anstelle der standardmäßig voreingestellten 1 GB laufen lassen, da die Verwendung einer Dateigröße von weniger als der sequentiellen Schreib- oder Leserate der SSD das Ergebnis verfälscht.
Die Temperaturen der SSD stiegen von rund 21 °C im Leerlauf auf 41 °C nach der Ausführung von CrystalDiskMark für zwei Minuten an.
Asura Genesis Xtreme 1 TB | Samsung SSD 970 EVO 500GB | Samsung SSD 970 Pro 512GB | Samsung SSD 860 QVO 1TB | Samsung PM961 MZVLW256HEHP | |
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AS SSD | -1% | -2% | -55% | -255% | |
Copy Game MB/s | 1577 | 1128 -28% | 316.7 -80% | ||
Copy Program MB/s | 747 | 400.8 -46% | 234.4 -69% | ||
Copy ISO MB/s | 1542 | 1957 27% | 401.6 -74% | ||
Score Total | 4454 | 4666 5% | 4269 -4% | 1106 -75% | 1544 -65% |
Score Write | 2193 | 2237 2% | 1925 -12% | 444 -80% | 97 -96% |
Score Read | 1502 | 1612 7% | 1551 3% | 430 -71% | 1029 -31% |
Access Time Write * | 0.083 | 0.033 60% | 0.03 64% | 0.03 64% | 1.906 -2196% |
Access Time Read * | 0.031 | 0.064 -106% | 0.03 3% | 0.036 -16% | 0.067 -116% |
4K-64 Write | 1829 | 1893 3% | 1593 -13% | 285 -84% | 61.1 -97% |
4K-64 Read | 1222 | 1294 6% | 1276 4% | 342.8 -72% | 701 -43% |
4K Write | 173.3 | 113.4 -35% | 126.7 -27% | 110.2 -36% | 1.27 -99% |
4K Read | 51.9 | 55.5 7% | 52.8 2% | 35.32 -32% | 49.7 -4% |
Seq Write | 1908 | 2300 21% | 2051 7% | 491.6 -74% | 348.5 -82% |
Seq Read | 2288 | 2630 15% | 2216 -3% | 520 -77% | 2781 22% |
CrystalDiskMark 5.2 / 6 | -31% | -25% | -66% | -26% | |
Write 4K | 272.4 | 100.4 -63% | 110 -60% | 126.1 -54% | 182.4 -33% |
Read 4K | 57.1 | 41.6 -27% | 51.5 -10% | 36.74 -36% | 48.34 -15% |
Write Seq | 2019 | 1407 -30% | 1829 -9% | 517 -74% | 1211 -40% |
Read Seq | 1701 | 1376 -19% | 1837 8% | 545 -68% | 1964 15% |
Write 4K Q32T1 | 844 | 279.3 -67% | 209.9 -75% | 245.6 -71% | 448.6 -47% |
Read 4K Q32T1 | 884 | 343.9 -61% | 299.4 -66% | 277.5 -69% | 527 -40% |
Write Seq Q32T1 | 2110 | 2442 16% | 2303 9% | 527 -75% | 1214 -42% |
Read Seq Q32T1 | 3463 | 3524 2% | 3559 3% | 556 -84% | 3246 -6% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -16% /
-14% | -14% /
-10% | -61% /
-59% | -141% /
-159% |
* ... kleinere Werte sind besser
ATTO
Anders als CrystalDiskMark oder AS SSD setzt ATTO auf eine Vielzahl unterschiedlicher Blockgrößen bei der Ermittlung der Transferraten und bietet daher ein ausführlicheres Bild der tatsächlichen Leistungsfähigkeit. Bei Blockgrößen zwischen 256 KB und 32 MB war die Asura-SSD mit Lesewerten von bis zu 3.080 MB/s am schnellsten. Die Schreibwerte lagen dagegen wie schon zuvor unabhängig von der Blockgröße bei maximal 2.000 MB/s.
Interessanterweise stürzte die Performance bei Blockgrößen von 48 und 64 MB/s drastisch ab und erreichte nur noch rund 1.000 MB/s. Selbst die ältere Samsung 960 Pro schafft hier noch locker über 2.000 MB/s. Dieses Ergebnis war beliebig oft und jederzeit reproduzierbar.
Samsung SSD 970 Evo Plus 500 GB | Samsung SSD 960 Pro 1TB m.2 NVMe | Samsung SSD 960 Evo 250GB m.2 NVMe | Samsung SSD 970 EVO Plus 500GB | Toshiba KBG20ZMS256G | |
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ATTO Disk Benchmark | 3% | -12% | 25% | -65% | |
1024KB read | 2860000 | 3263860 14% | 3173620 11% | 2811540 -2% | 1231950 -57% |
2048KB read | 2920000 | 3026480 4% | 3154120 8% | 2960680 1% | 1351830 -54% |
4096KB read | 2960000 | 3019900 2% | 3099870 5% | 2975270 1% | 1187170 -60% |
8192KB read | 2970000 | 2960680 0% | 2990000 1% | 2975270 0% | 1099620 -63% |
1024KB write | 1960000 | 2100230 7% | 1429920 -27% | 3205200 64% | 586388 -70% |
2048KB write | 1970000 | 2090010 6% | 1423030 -28% | 3297730 67% | 557948 -72% |
4096KB write | 1960000 | 2090010 7% | 1423030 -27% | 3322220 70% | 564467 -71% |
8192KB write | 1960000 | 2079890 6% | 1423030 -27% | 3322220 70% | 554109 -72% |
16KB write | 1160000 | 1102410 -5% | 1118800 -4% | 1153140 -1% | 524483 -55% |
16KB read | 1440000 | 1257110 -13% | 1000960 -30% | 1173620 -18% | 306332 -79% |
Kompression
Die Kompressionsgeschwindigkeiten waren gemischt. Die Leseraten waren hoch und stabil, die Schreibraten das genaue Gegenteil. Die Fluktuationen fielen erheblich größer aus als bei Samsungs 970 Evo Plus und waren vergleichbar mit der älteren Samsung 960 Pro.
Fazit
Due Asura Genesis Xtreme ist am besten geeignet für Desktop-PCs mit Seitenfenster, bei der das zugegebenermaßen schicke Design am besten zum Tragen kommt. Ansonsten gehen die auffälligen LEDs komplett unter. In Anbetracht der Tatsache, dass vor allem eben jener leuchtende und blinkende Kühlkörper hauptsächlich für den verglichen mit einer Standard-NVMe-SSD höheren Kaufpreis verantwortlich ist, wäre dies Verschwendung.
Abgesehen von den ästhetischen Gesichtspunkten kann es die Asura-NVMe-SSD durchaus mit Samsungs SSD 970 Pro aufnehmen, wenngleich mit einigen Einschränkungen. Die Kompressionsgeschwindigkeit ist geringer und bei Blockgrößen von 48 und 64 MB ist die Asura-SSD nur noch halb so schnell wie die Samsung-SSD. Auch können wir die beworbene Schreibrate von 3.000 MB/s nicht bestätigen, in der Realität liegt diese bei maximal 2.000 MB/s.
Sehr gut gefallen haben uns die Herstellergarantie von 7 Jahren und die niedrigen Temperaturen. Letztere sorgen auch in Szenarien mit langanhaltender Belastung für konstant hohe Übertragungsraten. Man sollte aber vor dem Kauf sicherstellen, dass der M.2-Slot ausreichend Freiraum zu allem Seiten aufweist. Der Kühlkörper fügt der SSD schließlich auf allen Seiten ein paar Millimeter hinzu.
Auf Nachfrage hat Asura uns bestätigt, dass Gigabytes RGB-Fusion-Software zu den RGB-LEDs der SSD kompatibel sein sollte. Auf der Webseite des Herstellers bleibt dies allerdings weiterhin unerwähnt.