Test Samsung 970 Evo Plus SSD (NVMe, M.2)
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Details
Letztes Jahr testeten wir die damals neue Samsung-SSD 970 Evo für den M.2-Slot. Sie war eine der schnellsten von uns getesteten NVMe-Modellen. Nun hat uns Samsung vorab die brandneue Weiterentwicklung 970 Evo Plus testen lassen, das Modell wird erst heute enthüllt. Laut Hersteller soll zumindest die "zufällige Schreibrate" noch einmal 53 Prozent höher ausfallen, als bei der ohnehin schon schnellen "Standard-Evo".
Die Evo-Reihe steht bei Samsung vor allem für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die 970 Evo Plus gibt es in mehreren Speichergrößen, die Varianten mit 250 GB, 500 GB und 1 TB stehen kurz vor dem Release, ein 2 TB großes Modell soll Mitte April oder im Mai erscheinen.
Die Preise (UVP) können der Tabelle unten entnommen werden, im Vergleich zu den aktuellen Straßenpreisen der Standard-Evo sind die Startpreise der neuen Plus-Version etwa 20 € teurer, die Pro spielt preislich weiterhin eine Klasse höher. Die Einstiegspreise dürften aber auf Grund des aktuell weiter anhaltenden Preisverfalls von Flash-Speicher bald sinken.
Modell | Speicherkapazität (Preis in Euro) |
Samsung 970 Evo Plus | 250 GB (99,90), 500 GB (139,90), 1 TB (259,90), 2 TB (519,90) |
Samsung 970 Evo | 250 GB (77,90), 500 GB (120,90), 1 TB (242,90), 2 TB (469,90) |
Samsung 970 Pro | 512 GB (169,90), 1 TB (349,90) |
Alle Plus-Modelle nutzen das NVMe-Protokoll der Version 1.3 und werden mit maximal 4 PCIe-Lanes (Gen. 3) angesteuert. Als Speicher kommt der weiterentwickelte V5-NAND 3-Bit MLC (TLC) zum Einsatz, während Samsung bei der teureren Pro-Reihe auf 2-Bit-Zellen setzt. Mehr Bits pro Zelle erlauben eine höhere Speicherkapazität zu einem günstigeren Preis, dafür können die Leistung und die Haltbarkeit etwas geringer ausfallen.
Neben dem verbesserten NAND-Speicher ist auch die Firmware des Phoenix-Controllers nochmals optimiert worden. Eine Nickelbeschichtung auf dem Controller soll zudem für einen optimalen Abtransport der produzierten Wärme sorgen. Die TurboWrite-Technologie, welche einen schnelleren SLC-Puffer reserviert und bei Bedarf intelligent erweitert wird, bleibt im Vergleich zur Normalversion der Evo unangetastet.
Im Gegensatz zu den SATA-SSDs bietet der M.2 2280-Formfaktor weniger Raum für Abwärme, weshalb eine gemäßigte Betriebstemperatur hier noch wichtiger ist, um bei Belastung keine Leistung oder unverhältnismäßig viel Lebensdauer zu verlieren. Ein verbesserter Dynamic Thermal Guard in der Firmware soll dem Plus-Modell auch in starken Lastsituationen einen Vorteil gegenüber dem Standardmodell geben, sodass die Leistung angeblich noch konstanter ausfällt.
Verbrauch
Nur 30 mW sollen die SSDs im Idle laut Samsung verbrauchen, unter Last steigt der Verbrauch beim Schreiben je nach Speichermodell auf 5 (250 GB) bis 6 W (1 TB) an. Der Stromverbrauch unter Lesevorgängern bewegt sich analog dazu zwischen 5 und 5,5 Watt.
Garantie & Haltbarkeit
Der Hersteller vergibt eine limitierte 5-Jahres-Garantie. Das Limit bezieht sich auf die maximalen Schreibvorgänge. Sind diese vor dem Ablauf der 5 Jahre erreicht, so erlischt die Garantie vorzeitig. Laut Samsung liegen die Schreiblimits bei 150 TB für das 250-GB-Modell, 300 TB für das 500-GB-Modell und analog 600 TB für das 1-TB-Modell.
Testsystem
Als Testsystem verwenden wir den Laptop Dell Alienware 13 R3. Herzstück ist die Skylake-CPU Intel Core i5-6300HQ. Ihr stehen 16 GB RAM zur Seite, als Grafikkarte dient wahlweise die integrierte Intel HD Graphics 530 oder eine Nvidia GTX 1060. Windows 10 in der 64-Bit-Version ist als Betriebssystem installiert.
Die 970 Evo Plus im Format 2280 belegt den zweiten M.2-Slot und wird via 4 PCIe-Lanes angesteuert.
Synthetische Benchmarks
AS SSD und Crystaldiskmark
Unsere Benchmarkprogramme AS SSD und Crystaldiskmark bescheinigen der Plus-Version sehr gute Werte. So zeigt AS SSD im Schnitt ca. 16 Prozent Vorsprung unseres Testmodells gegenüber der Standard-Evo an. Allerdings kann die Evo Plus angeblich gar die 970 Pro um 9 Prozent überholen.
In Crystaldiskmark ist der Fall weniger klar. In der Version 3 der Software hat die Pro nun etwa 7 Prozent Vorsprung auf die Evo Plus, von der Standard-Evo fehlen die Vergleichswerte. Diese haben wir für das neuere Crystaldiskmark 5, angeblich ist die Evo Plus hier gleich 22 Prozent besser als die Evo und immer noch 17 Prozent besser als die Pro.
Die Evo Plus zeigt also bereits hier ihre optimierte Geschwindigkeit, zumindest in den beiden synthetischen Tests.
Samsung SSD 970 Evo Plus 500 GB | Samsung SSD 970 EVO 500GB | Samsung SSD 970 Pro 512GB | Samsung SSD 860 QVO 1TB | Samsung SSD 960 Evo 250GB m.2 NVMe | |
---|---|---|---|---|---|
AS SSD | -16% | -9% | -57% | -42% | |
Copy Game MB/s | 1178 | 1128 -4% | 316.7 -73% | 833 -29% | |
Copy Program MB/s | 519 | 400.8 -23% | 234.4 -55% | 355.8 -31% | |
Copy ISO MB/s | 1693 | 1957 16% | 401.6 -76% | 1198 -29% | |
Score Total | 5862 | 4666 -20% | 4269 -27% | 1106 -81% | 3614 -38% |
Score Write | 2310 | 2237 -3% | 1925 -17% | 444 -81% | 1195 -48% |
Score Read | 2359 | 1612 -32% | 1551 -34% | 430 -82% | 1637 -31% |
Access Time Write * | 0.034 | 0.033 3% | 0.03 12% | 0.03 12% | 0.052 -53% |
Access Time Read * | 0.033 | 0.064 -94% | 0.03 9% | 0.036 -9% | 0.076 -130% |
4K-64 Write | 1966 | 1893 -4% | 1593 -19% | 285 -86% | 971 -51% |
4K-64 Read | 2050 | 1294 -37% | 1276 -38% | 342.8 -83% | 1352 -34% |
4K Write | 108.5 | 113.4 5% | 126.7 17% | 110.2 2% | 71.4 -34% |
4K Read | 50.2 | 55.5 11% | 52.8 5% | 35.32 -30% | 30.59 -39% |
Seq Write | 2357 | 2300 -2% | 2051 -13% | 491.6 -79% | 1522 -35% |
Seq Read | 2585 | 2630 2% | 2216 -14% | 520 -80% | 2549 -1% |
CrystalDiskMark 3.0 | 7% | -27% | 10% | ||
Write 4k QD32 | 178.1 | 208.4 17% | 270.3 52% | 410.2 130% | |
Read 4k QD32 | 248.9 | 296.5 19% | 308.8 24% | 480.8 93% | |
Write 4k | 92.1 | 112.6 22% | 121.5 32% | 77.4 -16% | |
Read 4k | 53.3 | 52.2 -2% | 36.86 -31% | 34.36 -36% | |
Write 512 | 1863 | 1979 6% | 504 -73% | 1246 -33% | |
Read 512 | 1511 | 1639 8% | 429.1 -72% | 1088 -28% | |
Write Seq | 1949 | 1840 -6% | 513 -74% | 1563 -20% | |
Read Seq | 2073 | 1859 -10% | 541 -74% | 1920 -7% | |
CrystalDiskMark 5.2 / 6 | -22% | -17% | -54% | ||
Write 4K | 161.5 | 100.4 -38% | 110 -32% | 126.1 -22% | |
Read 4K | 48.27 | 41.6 -14% | 51.5 7% | 36.74 -24% | |
Write Seq | 2092 | 1407 -33% | 1829 -13% | 517 -75% | |
Read Seq | 1758 | 1376 -22% | 1837 4% | 545 -69% | |
Write 4K Q32T1 | 352.3 | 279.3 -21% | 209.9 -40% | 245.6 -30% | |
Read 4K Q32T1 | 498.4 | 343.9 -31% | 299.4 -40% | 277.5 -44% | |
Write Seq Q32T1 | 3216 | 2442 -24% | 2303 -28% | 527 -84% | |
Read Seq Q32T1 | 3316 | 3524 6% | 3559 7% | 556 -83% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -19% /
-18% | -6% /
-7% | -46% /
-48% | -16% /
-23% |
* ... kleinere Werte sind besser
ATTO
Im Benchmark Atto kommt die Plus ebenfalls auf schnelle Werte. Leider fehlen uns Vergleichswerte zur 970 Evo/Pro, weshalb wir nur mit der letzten Generation vergleichen können, der 960 Pro.
Hier zeigt sich, dass insbesondere die Schreibrate verbessert worden ist. Während die damals deutlich teurere Pro noch immer in der Leseleistung mithalten kann, wird sie in Sachen Schreibrate deutlich von der neuen und preiswerteren Evo Plus übertroffen. Die Unterschiede zur damaligen Evo-Generation fallen noch größer aus, allerdings auch hier "nur" in Sachen Schreibleistung, weitere Optimierungen in der Leserate scheinen eher begrenzt möglich zu sein.
Samsung SSD 970 Evo Plus 500 GB | Samsung SSD 960 Pro 1TB m.2 NVMe | Samsung SSD 960 Evo 250GB m.2 NVMe | |
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ATTO Disk Benchmark | -12% | -22% | |
1024KB read | 2811540 | 3263860 16% | 3173620 13% |
2048KB read | 2960680 | 3026480 2% | 3154120 7% |
4096KB read | 2975270 | 3019900 2% | 3099870 4% |
8192KB read | 2975270 | 2960680 0% | 2990000 0% |
1024KB write | 3205200 | 2100230 -34% | 1429920 -55% |
2048KB write | 3297730 | 2090010 -37% | 1423030 -57% |
4096KB write | 3322220 | 2090010 -37% | 1423030 -57% |
8192KB write | 3322220 | 2079890 -37% | 1423030 -57% |
16KB write | 1153140 | 1102410 -4% | 1118800 -3% |
16KB read | 1173620 | 1257110 7% | 1000960 -15% |
PCMark
Die Werte im PCMark 7 und 8 sind in etwa vergleichbar mit denen der letzten Generation. Zumindest auf den ersten Blick, denn der Wert für den Sec. Storage hat sich nur wenig verändert, wobei auch dieser leicht angestiegen ist.
Interessant ist hingegen noch der Wert RAW Sec. Storage. Dieser konnte sich um rund 60 Prozent gegenüber der 860 pro steigern.
Test \ Modell | 970 Evo Plus | 860 Evo | 860 Pro | Test \ Modell | 970 Evo Plus | 860 Evo | 860 Pro | |
PCMark 7 | -13% |
-21% |
PCMark 8 | |||||
Secondary Storage | 5989 |
5573 -7% |
5663 -5% |
Storage Score V2 | 5028 |
4999 -1% |
5007 |
|
Raw Sec. Storage | 12653 |
7212 -43% |
7914 -37% |
Datenkompression
Bei der Datenkompression können zwei Dinge festgehalten werden: Einerseits hat Samsung es offensichtlich geschafft die Leistung noch einmal konstanter werden zu lassen, zumindest gegenüber der letzten Pro-Generation. Die Fluktuationen haben weiter abgenommen, die Leistungseinbrüche sind merklich zurückgegangen.
Andererseits ist die Schreibrate noch einmal erhöht worden. Während die Leserate der "alten" Pro noch immer minimal besser ist, kann sich die neue Evo Plus bei der Schreibrate deutlich absetzen. Zum Vergleich zeigt das zweite Bild das Kompressionsverhalten unter der stark limitierten SATA-Schnittstelle in Form der Q860 Evo.
Fazit
Samsung hat die preiswertere Alternative zur 970 Pro tatsächlich weiter verbessert. Das "Plus" im Namen ist Programm, denn die 970 Evo Plus kann sich quasi in allen Tests von der Standard-Evo absetzen. Auffällig dabei ist, dass insbesondere an den Schreibraten gefeilt wurde, die Unterschiede in den Lesegeschwindigkeiten sind weniger ausgeprägt.
Die Evo-Reihe ist mit dem neuen Plus-Modell auch weiterhin eine Empfehlung in Sachen Geschwindigkeit. Der Marktführer verbessert die etablierte Serie an den richtigen Stellen und kann so die Leistung der neuen 970 Evo Plus noch etwas steigern.
Momentan sind die Modelle unterhalb von 1 TB ca. 20 Euro teurer als die ebenfalls schon sehr gute Standard-Evo. Ob die nochmals gesteigerte Schreibleistung den Aufpreis wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Interessant wird die zukünftige Preisentwicklung der Evo und der Evo Plus, vor allem vor dem Hintergrund des Flash-Speicher-Preisverfalls.