WWDC 2018 | Apple iOS 12: Features, Fakten, Neuerungen
iOS 12 – Die Basics
Vor rund einem Jahr wurde die elfte Version der Softwarebasis aller iPhones, iPods und iPads vorgestellt. Nun hat Apple mit der zwölften Iteration das Dutzend voll bekommen – und so manche Überraschungen präsentiert. Zunächst einmal die nüchternen Fakten: iOS 12 ist und bleibt wie seine Vorgänger kostenlos. Mit kostenpflichtigen Updates würde sich das Unternehmen auch äußerst unbeliebt bei seinen Fans machen. Die Apps sollen unter dem neuen Betriebssystem 40 Prozent schneller starten und die allgemeine Performance sei ebenfalls verbessert worden. Ältere Mobilgeräte profitieren ebenfalls, denn beim Öffnen von Anwendungen wird der Prozessor kurzfristig auf den Maximaltakt angehoben, um den Vorgang zu beschleunigen. Anschließend wird der Takt sofort wieder reduziert und somit der Akku geschont. Blickt man auf den Homescreen von iOS 12, fühlt man sich umgehend heimisch, denn Apple hält an der bisherigen Oberfläche fest. Einen Seitenhieb auf die Google-Konkurrenz konnte sich der kalifornische Hersteller nicht verkneifen. So weist der iPhone-Schöpfer darauf hin, dass iOS 11 bereits nach sieben Monaten auf einem Großteil der hauseigenen Mobilgeräte installiert war. Bei Android würde die Verteilung eines großen Updates viel länger dauern. In diesem Punkt kann man aufgrund der Android-Fragmentierung auch nichts beschönigen.
Was gibt es Neues bei Siri?
Die Sprachassistentin hat viel zu tun, mehr als zehn Milliarden Nutzer-Anfragen soll sie monatlich bearbeiten. Siri arbeitet in iOS 12 enger mit Apps zusammen und empfiehlt dem User passende Applikationen. Wer beispielsweise öfters seinen Schlüssel verliert, kann mit einem Bluetooth-Tag und der App Tool Tile der eigenen Schusseligkeit entgegenwirken, rät Apples KI. Das neue Programm namens Shortcuts greift ebenfalls mithilfe von Maschinenlernen dem Anwender unter die Arme. Mit dem Add-to-Siri-Button lassen sich Routinen direkt aus einer App heraus kreieren und unter einem gewünschten Namen abspeichern. Beispielsweise kann der Eintrag in einer Hotel-App als „Reisepläne“ gesichert und über einen Sprachbefehl wieder aufgerufen werden. Komplexere Automatismen, wie etwa das Aufrufen von Apple Karten und das anschließende Einschalten des Smart-Home-Ventilators für den Nachhauseweg, sind ebenfalls möglich. Intelligente Vorschläge runden die Siri-Neuerungen ab. Die virtuelle Dame weist etwa auf den Geburtstag der Oma hin oder darauf, dass es im Kino sinnvoll wäre, den „Nicht-Stören-Modus“ zu aktivieren. Entwickler dürfen künftig ebenfalls Funktionen für Siri bereitstellen.
Apple Fotos wird sozialer
Suchvorschläge und neue Kategorien erleichtern dem Anwender in iOS 12, sich im Bilder-Dschungel zurechtzufinden. Mit einer genaueren Ortserkennung und dem Miteinbeziehen von Veranstaltungen, etwa Fußballspielen oder Konzerten, soll außerdem das Hinzufügen von Tags intuitiver sein. Nützlich: wenn man Freunden Fotos schickt, schlägt ihr iPhone ihnen vor, was sie selbst passenderweise teilen könnten. Sendet ein Anwender zum Beispiel Bilder vom letzten Rom-Urlaub und der Empfänger hat ebenfalls Erinnerungen seines Italien-Trips gesichert, finden sich diese in den Vorschlägen wieder. Um die Privatsphäre der iOS-User zu respektieren, verschlüsselt Apple den Foto-Transfer in iMessage.
Gruppierungen und verbesserte Animojis
Kommunikationsfreudige Apple-Nutzer erhalten mit iOS 12 einen großen Mehrwert. Gruppen-Face-Time erlaubt Konversationen in ganz neuem Ausmaß – nämlich mit über 20 Anrufern. Ähnlich der Windows-Kacheln erhält jeder Teilnehmer bei den Gesprächen ein eigenes kleines Fenster. Wird dieses angeklickt, öffnet sich ein Vollbildschirmmodus. iMessages erhält Optimierungen, die sich vornehmlich auf die Animojis beziehen. Eine Zungenerkennung – darauf haben sicherlich viele iPhone-X-Nutzer gewartet. Mit dieser äußerst innovativen Entwicklung sollen die virtuellen Gesichter nun noch lebendiger wirken. Zugegeben – ein wenig Ironie steckte in den letzten Zeilen, aber immerhin merkt man, dass Apple viel Liebe zum Detail hat. Diese Detailverliebtheit geht bei den neuen Memoji noch einen Schritt weiter. Wie der Name bereits vermuten lässt, gewährt das Feature die Kreation eines eigenen digitalen Ebenbilds ähnlich der Miis bei Nintendo-Konsolen. Auch Rivale Samsung bietet mit dem Galaxy S9 ein comichaftes eigenes Konterfei an. Wer mag, kann sowohl Animojis als auch Memojis in FaceTime nutzen. Neben Videochats gruppiert die neue Fassung des mobilen Betriebssystems übrigens auch Benachrichtigungen. Der Sperrbildschirm wird es danken, da er dann nicht mehr mit separaten Hinweisen derselben Anwendung überflutet wird.
Mehr Lebensqualität
Die folgenden Neuerungen in iOS 12 erinnern etwas an das direkte Konkurrenzprodukt Android P. Mit Screen Time soll der User sich mehr Real Life verschaffen können. Mit dieser Option kann ein Zeitlimit für Apps festgelegt werden. Ist dieses überschritten, stellt die Anwendung – mit einer vorherigen Warnung – den Dienst ein. Der Activity Report, ein wöchentlicher Bericht über die Nutzung des Mobilgeräts, zeigt passenderweise auf, welche Programme die meiste Zeit verschlingen. Auch für Familien seien diese Funktionen geeignet, so könne man beispielsweise festlegen, auf welche Apps und Webseiten ein Kind zugreifen darf.
iOS 12: Weitere Neuerungen und Release
Autofahrer dürften sich besonders über die Tatsache freuen, dass Apple Car Play künftig auch Software von Drittherstellern unterstützt. Wer also lieber Google Maps anstatt Apple Karten beim Navigieren verwendet, kann demnächst wechseln. In Sachen Augmented Reality hat sich das Entwicklerstudio ebenfalls ins Zeug gelegt. Das SDK ARKit 2.0 bringt AR-Abbildungen auf mehreren iPhones gleichzeitig. Des Weiteren wurde eine Zusammenarbeit mit LEGO enthüllt. Die App namens Assembly Square erlaubt das Bauen mit den beliebten Steinen gemeinsam mit bis zu vier Spielern auf mehreren iOS-Endgeräten. Aber wann kommt denn nun iOS 12? Noch im Laufe des Juni soll die erste Beta ausgerollt werden. Als kompatibel werden Produkte ab iPhone 5s, iPod Touch 6 und iPad mini 2 gelistet. Selbstredend kommen auch de größeren Tablets der Air- und Pro-Reihe in den Genuss von iOS 12.