Apple Watch Series 5 im Test: Kann mehr als jede andere Smartwatch, nur nicht so lang
Pulsmessung, Telefonieren, Bezahlen. Speicher für Fotos und Musik, die man über Bluetooth direkt von der Uhr hören kann. Konfigurierbare Zifferblätter, Lautsprecher, Mikrofon, alternative Bänder und Gehäuse – das alles zeichnet die Apple Watch von Beginn an aus. Mit dem ersten Update kam GPS dazu, mit dem zweiten die integrierte SIM, 2018 ein elektrischer Herzsensor. Die fünfte Generation prägt das neue Always-On-Display. Und wie immer noch ein paar weitere Features, die aber eher marginal erscheinen im Vergleich zu dem, was die Apple Watch ausmacht. Mit dem Fokus auf den Neuheiten werfen wir daher auch mal wieder einen Blick auf das Gesamtpaket.
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Details
Inbetriebnahme – just iOS, no Android
Zu den Neuerungen in 2019 gehört das Apple-Watch-Studio-Konzept: Erstmalig kann man im Apple Store die unterschiedlichen Farben und Materialien der Gehäuse und Bänder beliebig kombinieren. Geliefert wird dementsprechend in zwei Paketen. Das eine mit Gehäuse, Netzstecker und dem kleinen, runden, magnetischen Ladeadapter, der nach wie vor fest mit dem Lightning-Kabel verbunden ist. Das andere mit dem ausgewählten Band in zwei unterschiedlichen Längen. Das Zusammensetzen geht wie geschmiert, über Verarbeitung muss man bei Apple nicht reden. Legt man die Uhr beim Laden auf die Seite, dreht sich auch die Zeitanzeige. Sie verdunkelt sich nach einer Weile, benötigt aber nur ein leichtes Antippen oder eine minimale Erschütterung des Untergrundes um wieder aufzuleuchten.
Die Apple Watch kann man nur mit einem iPhone verbinden. Für watchOS 6 braucht man mindestens ein iPhone 6s und iOS 13. Das aktuelle Betriebssystem ist seit dem Update auf watchOS 6.1 auch für die Uhren der ersten und zweiten Generation erhältlich.
Nach der Kopplung von iPhone und Uhr sowie der Verknüpfung der Uhr mit der persönlichen Apple-ID kann man über die Watch-App auf dem iPhone zahlreiche Einstellungen vornehmen und bereits auf dem iPhone vorhandene kompatible Apps auf die Apple Watch übertragen. Wer die Zahl der auf der Uhr installierten Apps im Blick behalten will, sollte für zukünftig aus dem App-Store auf das Smartphone geladene Apps die Option "Automatische App-Installation" deaktivieren.
Gehäuse und Ausstattung – variantenreich
Das Testgerät in 44 mm hat ein goldfarbenes Edelstahlgehäuse und ein Sportarmband in Beige (Farbe Stein). Verzichtet man auf Edelstahl – und damit allerdings auch auf das kratzfeste Saphirglas –, und entscheidet sich stattdessen für ein Aluminiumgehäuse mit Ion‑X Glas über dem Display, macht das im Store schon um die 300 Euro aus. Insgesamt beginnen die Preise bei 449 Euro für das kleinere Aluminiumgehäuse mit Sportarmband und klettern rauf bis über 1500 Euro für ein Keramikgehäuse mit Lederarmband oder die Hermès-Uhr.
Bei der jeweils jüngsten Apple Watch sind natürlich immer auch die Unterschiede zum Vorgänger interessant, oder in diesem Fall: In welchen Punkten gibt es deutliche Abweichungen zwischen Apple Watch 5, Apple Watch 4 und Apple Watch 3. Denn letztere ist als low-cost-Modell nach wie vor erhältlich (ab 229 Euro), während die Apple Watch 4 von Apple aus dem Programm genommen wurde.
Wer die EKG-App und den elektrischen Herzsensor nutzen will, konnte das mit der Apple Watch 4 und natürlich der neuen Uhr haben, und schaut mit der Apple Watch 3 in die Röhre. Und auf ein kleineres Display, das sich bis auf die optionale permanente Zeitanzeige von 4 zu 5 allerdings nicht weiter verändert hat.
Worin sich alle drei unterscheiden, ist neben dem Prozessor, den Apple natürlich von Modell zu Modell weiter entwickelt, vor allem der Speicher. 8 GB sind es bei der Apple Watch 3 ohne eSIM, 16 GB bei der mit. Die Modelle der Series 4 besaßen in beiden Versionen ebenfalls 16 GB, bei der aktuellen Apple Watch sind es jetzt einheitlich 32 GB.
Das bereits erwähnte Always-On-Display ist neu bei Apple, haben bis jetzt also nur die Uhren der fünften Generation. Im Standby werden die Display-Helligkeit, helle Farben und eventuelle Komplikationen der Zifferblätter reduziert um Energie zu sparen. Mehr dazu dann auch nochmal bei Akku und Laufzeit. Die Display-Helligkeit gibt Apple mit 1000 cd/m² an. Im Test konnte man das Display auch bei heller Sonne noch ablesen.
Die Apple Watch 4 besaß bereits einen barometrischen Sensor, für die Ableitung der Höhe installierten die Nutzer aber zumeist Apps von Drittanbietern. WatchOS 6 bringt jetzt einen Kompass mit, der die Fußgängernavigation verbessert und eben zusätzlich zu den Koordinaten auch die Höhe anzeigt. Im Test geschah das mit einer sehr hohen Genauigkeit. Ebenfalls neu mit watchOS 6, und somit dann auch für ältere Uhren verfügbar, sind Voice-Memos, Taschenrechner, Audiobooks, eine Geräusch-App für die Hörgesundheit und ein Zykluskalender. Den wird nun nicht jeder brauchen; wer ihn löschen will, hält einfach so lange den Finger auf das Icon, bis ein x erscheint. Nicht alle Apps lassen sich löschen; so kann man sich weder vom Taschenrechner trennen, noch von den Audiobooks und Voice-Memos sowie einigen älteren Apps.
Bedienung und UI – intuitiv, aber nicht perfekt
Zwei Tasten und natürlich Wischgesten sowie der vom iPhone bekannte Force-Touch auf dem druckempfindlichen Touchscreen ermöglichen eine komfortable Bedienung. Wenngleich keine der Tasten frei konfigurierbar ist wie gelegentlich bei anderen Herstellern. Mit Wischgesten kann man im laufenden Betrieb das Zifferblatt wechseln. Zehn sind auf der Apple Watch 5 vorinstalliert. Über die App kann man auch die älteren hinzufügen, wie die zeitansagende Micky Maus der ersten Stunde. Wischen von oben und unten öffnet die Benachrichtigungen und die Schnelleinstellungen.
Über die seitlich im Gehäuse eingelassene Taste lässt sich die Liste der geöffneten Apps öffnen oder alternativ Liste der favorisierten Apps (unter Dock in den Watch-Einstellungen auf dem iPhone). Ein längerer Druck schaltet die Uhr aus oder setzt wenn nötig einen Notruf ab, sofern es sich um Modell mit eSIM handelt. Ein kurzer Druck auf die Krone öffnet die App-Übersicht, ein langer startet Siri. Das Drehen der Krone löst anwendungsabhängige Funktionen aus, darunter vor allem Blättern und Zoomen.
Per Force Touch lassen sich auch auf der Apple Watch kontextsensitive Einstellungen öffnen und in der App-Übersicht beispielsweise zwischen der wabenartigen Ansicht und einer Listendarstellung wechseln. Das Lesen von E-Mails erleichtert auf dem dafür eigentlich viel zu kleinen Display ein Doppeltipp, der auch in vielen anderen Apps die Texte vergrößert.
Siri wird man auf der Apple Watch vielleicht stärker verwenden als auf dem iPhone. Denn auf der Uhr steht für die schnelle Infosuche kein Browser zur Verfügung. Zumindest nicht explizit: Übergibt man Siri die Aufforderung "öffne die seite notebookcheck punkt com schrägstrich news", tut sie das; natürlich funktionieren auch andere URLs, über die man einfach weiter surfen kann wie in einem normalen Browser. Die Internetseiten wurden im Test sogar per Handoff an das Macbook übergeben.
Apples AirPods kann man direkt mit der Apple Watch verbinden, ebenso die Bluetooth-Headsets anderer Hersteller. Der integrierte Player spielt wahlweise Musik vom iPhone ab, oder Musik, die zuvor auf die Uhr übertragen wurde. Das geschieht über die Watch-App und ist nur dann wirklich einfach, wenn man sich bereits zuvor mit der Musikübertragung auf Apple-Geräten beschäftigt hat. Für alle anderen hält der Apple-Support eine Anleitung parat. Spotify und Deezer bieten ihre Apps auch für die Apple Watch an. In beiden Fällen ist aber kein Download auf die Uhr möglich, sondern lediglich die Steuerung der iPhone-App.
Die Feature-Liste der Apple Watch ist lang: Apple-Wallet und Apple-Pay, Apple-Radio, Kamera-Remote und Smarthome-Steuerung, ergänzen den Mehrwert der Apple Watch enorm, wenn man sie für sich nutzen kann.
Zwei oder mehr Besitzer einer Apple Watch können sie sogar als Walkie-Talkie verwenden – Mobilfunk oder verbundenes iPhone vorausgesetzt.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
16 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9.4 ms steigend | |
↘ 6.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 33 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 60 Hz | ||
Das Display flackert mit 60 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 60 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Labor stellen wir ein minimales Flackern bei 60Hz fest, das dem Refresh des aktiven OLEDs zugeordnet werden kann. Eine Pulsweitenmodulation, wie sie bei Smartphones gelegentlich zur Regulierung niedriger Helligkeitsstufen eingesetzt wird, ist bei der Uhr nicht feststellbar.
Mit Hilfe des Sunspider-Benchmarks wollten wir die Apple Watch ein wenig auf Touren bringen. Die Wärmeentwicklung kletterte aber auch dadurch nicht über 33 Grad auf der Ober- und 31.5 Grad auf der Unterseite.
* ... kleinere Werte sind besser
Telefonie – mit und ohne eSIM möglich
Zum Aufpreis von rund 100 Euro bekommt man alle aktuellen Apple-Watch-Modelle – und auch die noch im Store vorrätige Apple Watch 3 – mit einer integrierten eSIM. Um sie aktivieren und darüber telefonieren zu können, benötigt man einen Code von seinem Provider. In Deutschland kommen dafür O2, die Telekom und Vodafone in Frage, in Österreich A1.
Wenn das iPhone in der Nähe oder einem der benachbarten Räume liegt, kann man aber auch ohne eSIM über die Uhr telefonieren. Die Gesprächsqualität ist gut. Für die Anwahl übernimmt die Telefonie-App die Kontakte aus dem iPhone und hat auch Zugriff auf das vollständige Adressbuch.
Training und Fitness – kein Profigerät
Im Test haben wir uns überwiegend mit der integrierten Trainings-App beschäftigt, die für den Profisport allerdings nicht ausreicht. Einer der größten Vorteile der Apple Watch gegenüber anderen Fitness-Uhren ist ihr Zugang zum App-Store mit seinem immensen Angebot für die unterschiedlichsten Sportarten, Geräte und Ausrüstungsgegenstände.
Bei älteren Modellen kam es mitunter zu voneinander abweichenden Ergebnissen, beispielsweise bei Runtastic. Deren Nachfolger, Adidas Running, lieferte auf der Series 5 weitestgehend übereinstimmende Ergebnisse.
Die native Trainings-App von Apple lässt von Angeln über Handbiken und Lacrosse bis Wasserball nichts aus; wenn man doch mal etwas nicht findet, dann aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ein vergleichbares Aufzeichnungsformat. Ein Manko ist, dass sie sich fast ausschließlich per Wischgesten bedienen lässt. Durch gleichzeitiges Drücken von Taste und Krone lässt sich ein Training aber pausieren und anschließend in Ruhe über den Touchscreen beenden. Das funktioniert sogar beim Schwimmen, obwohl das Display ansonsten im Wasser automatisch verriegelt ist und nur durch Drehen der Krone entsperrt werden kann.
Während andere Fitnessuhren im Trainingsmodus weitere Apps blockieren – in der Regel mit Ausnahme des Musik-Players –, kann man sie auf der Apple Watch parallel zum laufenden Workout öffnen. Kalender checken, mit der Karten-App navigieren und Telefonieren sind während des Workouts problemlos möglich.
Darüber hinaus sind bei der nativen App folgende Stärken und Schwächen aufgefallen:
- durch zweifaches Tippen auf das Display kann man die Zeit- und Streckenmessung zusätzlich für individuelle Abschnitte einfrieren. Sie werden in der Aktivitäten-App später als Segmente dargestellt.
- auf Wunsch vibriert die Uhr, wenn man eine zuvor eingestellte Durchschnittsgeschwindigkeit überschreitet
- das Ergebnis des Workouts ist nur direkt nach dem Workout sichtbar; schließt man die Ansicht, ist es anschließend nur noch über die App auf dem iPhone einsehbar
- die Uhr selbst bildet das Training nicht in einer Karte ab, in der App fehlt in der Routendarstellung die Kilometerangabe
Weitere Hinweise und Tipps für Läufer hat Apple auf einer Hilfeseite zum Lauftraining zusammengestellt.
Wer bislang nicht aktiv Sport treibt, kann sich durch die Apple Watch zu mehr Bewegung anregen lassen. Die Activity-App trackt nicht nur Workouts und aktives Sich-Bewegen, sondern auch die Zeiten, in denen man sich wenigstens ein bisschen bewegt, und ermuntert einen auf Wunsch regelmäßig, aufzustehen und sich zu bewegen. Wer die Meldungen noch nicht kennt: Ein paar von ihnen stellen wir hier mal dar.
Atempausen, optische Pulsmessung mit Warnungen bei zu hohem oder zu niedrigem Puls, EKG mit Hilfe eines zusätzlichen elektrischen Pulsmessers, Messung der Umgebungsgeräusche und Warnung bei gesundheitlicher Gefährdung – Apple hat sich seit 2015 viel einfallen lassen, um eine gesunde Lebensweise zu unterstützen. Wer das nicht möchte, kann die Erinnerungen auch deaktivieren.
Ein Schlafprotokoll, bei vielen Herstellern derzeit im Trend, bietet Apple nicht. Hierfür müsste man auch erstmal davon abkommen, die Uhr jeden Abend ans Netz hängen zu müssen – auch wenn sie natürlich nicht die ganze Nacht dafür braucht.
Auf der anderen Seite machen die Hersteller keinen Hehl daraus, die Daten ihrer Nutzer zu speichern und auszuwerten. Im Sinne der Nutzer, wie es jeweils heißt, und um ihnen zurückmelden zu können wo sie im Vergleich zu Menschen gleichen Alters und Geschlechts mit ihrer Fitness stehen. Bei Apple bleiben die Daten nach eigener Aussage privat. Wer sich vergleichen möchte, macht das über Apps und Konten bei Drittanbietern.
Akku und Laufzeit – Laufzeit und Auszeit
Ihr neues Always-On-Display verdankt die Apple-Uhr unter anderem einem LTPO-OLED. LTPO steht für Low Temperature Polycrystalline and Oxide Display und ist eine von Apple entwickelte OLED-Display-Backplane-Technologie, die schon in Series 4 zum Einsatz kam. Sie erlaubt variable Taktraten zwischen 1 und 60 Hz. Die geschätzte Energieeinsparung gegenüber den vorher verwendeten LTPS-Backplanes liegt bei 5 bis 15 % und reichte allein nicht aus, um das Display ganztägig zu beleuchten. In Verbindung mit parallelen Verbesserungen bei Umgebungslichtsensor, Display-Treiber und Powermanagement passiert im Standby nun folgendes: Die Bildwiederholfrequenz senkt sich 60 auf 1 Hz ab. Das Display verdunkelt sich, weiße Hintergründe werden zu schwarzen invertiert und die Komplikationen im Standby ausgeblendet. Damit wird auch bei permanenter Zeitanzeige die von Apple fokussierte ganztägige Laufzeit erzielt.
Reichte bei anderen Smartwatches zuletzt die Testdauer kaum aus, um den Akku leer und eine Angabe zur Laufzeit machen zu können, konnten wir bei der Apple Watch problemlos mehrere Zyklen aufzeichnen. Die Auslastung einer Smartwatch sieht natürlich bei jedem Nutzer anders aus. Wir protokollierten in mehreren Durchläufen ein relativ stabiles Szenario, bei dem Telefonie nur eine untergeordnete Rolle spielte und Trainingsaufzeichnung und GPS mit etwa einer Stunde täglich zu Buche schlugen.
Damit behielt die 40-mm-Ausführung der Apple Watch nach einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 14,5 Stunden noch etwa 20% Restkapazität.
Das 44-mm-Modell ließen wir mehrfach vollständig leer laufen und ignorierten auch den Appell an die Gangreserve, der bei etwa 10 % Restladung erscheint. Die Uhr ließ sich auch problemlos weiter nutzen und erreichte im Always-On-Betrieb durchschnittlich 32 Stunden, was einer Laufzeit von nicht mal 1,5 Tagen entspricht. Das verspricht Apple auch nicht. Wir haben mal alte Datenblätter angeschaut: Seit jeher beziffert Apple die Laufzeit der Apple Watch auf 18 Stunden. Die Laufzeit für einen Tag eben. Andere Hersteller sind mittlerweile bei 18 Tagen.
Verzichtet man auf Always-on, verlängert sich natürlich auch die Laufzeit: Im Test erreichten beide Modelle fast zwei Tage.
Nach etwa einer drei-viertel Stunde ist der vollständig entleerte Akku bei etwa 2,5 W wieder zur Hälfte geladen, nach etwa einer weiteren Stunde fast voll. Bis die 100% vollständig erreicht sind, dauert es letztlich fast zwei Stunden.
Fazit
Man will nicht so recht verstehen, warum bei Apple die Laufzeit so miserabel ist, während Uhren wie die Amazfit Verge Lite von Huami bis 3 Wochen halten. Schaut man sich aktuelle Uhren mit Googles WearOS an, sieht es da gar nicht so viel besser aus; erst erweiterte Batterie- und Nutzungsmodi garantieren hier Laufzeiten, die über 24 Stunden hinaus gehen. Die deutlich breitere Schnittstelle zwischen Uhr und Smartphone fordert offenbar ihren Tribut, ganz zu schweigen von dem höheren Energiebedarf, je vielseitiger sich die Uhr nutzen lässt.
Die Apple Watch ist derzeit die mit Abstand vielseitigste Smartwatch.
Fast 20.000 Apps stehen laut Apple mittlerweile für die Apple Watch im Store. Dabei bietet Apple schon mit den eingangs genannten Grundfunktionen mehr als jede andere Smartwatch mit proprietärem Betriebssystem. Auch das spricht für Apple: Nicht nur beim iPhone sondern auch bei der Apple Watch können Anwender auf Jahre hinaus auf Updates vertrauen, und erhalten jeweils zeitnah die neuesten Funktionen. Zumindest soweit seitens der Hardware technisch möglich.
Ob das auch Preise ab 500 Euro (großes Modell) rechtfertigt, muss jeder für sich entscheiden. Horrende Preisanstiege wie bei den iPhones gabt es bislang immerhin nicht, wie Unterlagen aus 2015 belegen.
Bleibt am Ende noch der modische Aspekt, der wie immer eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Mit dem neuen Mix-All-Konzept hat sich Apple jedenfalls ein Sternchen extra verdient.
Alle weiteren Fotos und Bildschirmaufnahmen im Test: Klaus Hinum, Inge Schwabe