Apple MacBook Pro 13 2020 ist angekommen: Ice-Lake hilft nur der Grafikleistung, wäre AMDs Ryzen die bessere Wahl?
Nachdem Apple das große MacBook Pro 15 Ende letzten Jahres durch das MacBook Pro 16 (mit einigen Neuerungen) ersetzt hatte, hofften viele Nutzer auch bei dem kleineren MacBook Pro auf den Wechsel zum MacBook Pro 14. Der ist jedoch ausgeblieben, und nach der Vorstellung des 2020 MacBook Pro 13 war Ernüchterung angesagt, denn die Updates halten sich stark in Grenzen: Es gibt zwar einen neuen Ice-Lake-Prozessor von Intel, doch das einzig relevante Upgrade scheint bislang der Wechsel auf das neue Magic Keyboard zu sein.
Wir haben nun das Einstiegsmodell des MacBook Pro 13 mit 4 Thunderbolt-Anschlüssen für 2.129 Euro in der Redaktion und haben erste Benchmark-Ergebnisse, die jedoch ziemlich ernüchternd ausfallen. Der neue Ice-Lake-Prozessor Core i5-1038NG7, den es exklusiv in Apples Subnotebook gibt, sollte theoretisch effizienter sein als der Vorgänger, also bei vergleichbaren Stromverbrauch schneller arbeiten. Das ist bei unserem Testexemplar aber nicht der Fall und man erkennt noch klar die Taktnachteile bei Intels 10-nm-Prozess, denn der Takt des Prozessors ist bei etwas höherem Stromverbrauch sogar geringer als vorher (4x 3,2 GHz @~35 Watt vs. 4x 3,4 GHz @~33 Watt beim 2019er MBP 13). Da sich die Leistung pro MHz aber etwas verbessert hat, ist das Endergebnis praktisch identisch, was auch bei der Single-Core-Leistung der Fall ist. Interessant ist hierbei noch, dass sich die Leistung erst nach einigen Läufen stabilisiert, sobald die Lüfter auf der vollen Stufe arbeiten.
Bei der integrierten GPU sehen wir eine Leistungssteigerung, zumindest in den synthetischen Benchmarks. Allerdings muss sich hier noch zeigen, wie stark sich der Wegfall des eDRAM-Caches der Iris Plus Graphics 655 in der Praxis bemerkbar macht. Das werden wir dann in unserem vollständigen Testbericht untersuchen. Nach den ersten Tests liegt die Iris Plus Graphics G7 je nach Benchmark etwa 30-45 % vorne und arbeitet damit auch dem normalen Niveau der Iris Plus Graphics G7, wie wir sie auch aus Windows-Geräten kennen.
Wie wir bereits gesagt haben sind das nur die ersten Leistungseindrücke, für den vollständigen Test werden wir natürlich noch viele weitere Benchmarks und Programme analysieren. Bislang entsteht allerdings der Eindruck, dass es sich hier eher um ein Pflicht-Update handelt, um die neue Tastatur auch im MacBook Pro 13 einzubauen und sich damit mehr Zeit für das MacBook Pro 14 zu nehmen, welches vermutlich nicht rechtzeitig fertig geworden ist. Aus Apples Sicht macht es auch sicherlich Sinn, an dieser Stelle (bekannte Plattform, keine Designveränderungen nötig) weiterhin auf Intel-CPUs zu setzen (auch wegen der Verfügbarkeit), doch für den Endkunden wäre ein MacBook Pro 13 mit den neuen AMD-Ryzen-CPUs (Renoir) sicherlich deutlich spannender, da vor allem die Prozessorleistung profitiert hätte.
Der vollständige Test des neuen MacBook Pro 13 2020 Core i5 folgt in der nächsten Woche. Sie können gerne einen Kommentar hinterlassen, falls Sie Fragen oder Wünsche für den Test haben.