Amazon: Drei große Netzwerke für Fälschungen in China enttarnt, 240.000 gefälschte Produkte beschlagnahmt
Produktfälschungen und gefälschte Markenartikel sind ein große Übel und manchmal sogar extrem gefährlich, zum Beispiel wenn man an gefälschte und minderwertige, aber sicherheitsrelevante Autoteile, gerät. Der Branchenriese Amazon betreibt inzwischen einen enormen Aufwand, um Produktfälschern das Handwerk zu legen und Plagiate von Marken aus dem Verkehr zu ziehen.
In China ist Amazon mit seiner Spezialeinheit Counterfeit Crimes Unit (CCU) zusammen mit lokalen Behörden für öffentliche Sicherheit (PSB) ein empfindlicher Schlag gegen drei große und internationale Fälscherbanden gelungen. Die chinesischen Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmten mehr als 240.000 gefälschte Artikel in den Provinzen Guangdong und Jiangxi.
Bei den gefälschten Artikeln handelte es sich um Imitationen und illegale Nachbauten von Luxus-, Sport- und Automarken. Durch die Beschlagnahmung wurde verhindert, dass die gefälschten Produkte Amazon-Kunden erreichen oder an anderer Stelle in der Lieferkette verkauft werden. Diese Beschlagnahmungen von gefälschter Waren aufgrund von Informationen von Amazon folgen ähnlichen Aktionen der Strafverfolgungsbehörden in England und den USA, die in Kalifornien und New Jersey stattfanden.
Die von Amazons Spezialeinheit CCU den Behörden zur Verfügung gestellten Informationen und Erkenntnisse betrafen neben den Details zu den gefälschten Waren auch Standorte von Lagerhäusern und Produktionsanlagen. Dies führte zur erfolgreichen Identifizierung und Unterbrechung von drei großen Fälschungsbetrieben und deren vorgelagerten Lieferanten. Die Hauptverdächtigen wurden von den örtlichen Polizeibehörden für weitere Ermittlungen in Gewahrsam genommen. Alle mit diesen Fällen zusammenhängenden Fälschungen wurden zerstört, um Amazon-Kunden zu schützen.
Bei den Durchsuchungen der Fälschereinrichtungen beschlagnahmten die Strafverfolgungsbehörden mehr als 130.000 gefälschte Autozubehörteile und gefälschte Markenetiketten, die das geistige Eigentum zahlreicher Marken wie BMW, Porsche und General Motors verletzten. Dazu kommen fast 80.000 gefälschte Luxusartikel und mehr als 30.000 gefälschte Kleidungsstücke und gefälschte Markenetiketten, die unter anderem die Markenrechte von Hugo Boss, Puma und Under Armour verletzten.
In Folge der Razzien wurden 84 Personen verhaftet. Die Akteure nutzten unter anderem in China illegale Ausweisdokumente, Identitäten und Geschäftslizenzen, um betrügerische Verkäufer-Konten bei Amazon zu registrieren. Im Jahr 2021 hat die CCU mehr als 600 Kriminelle in den USA, Großbritannien, der EU und China verklagt oder zur Untersuchung weitergeleitet.