AMD deklassiert Intel, Riesenschritt und neuer König: Die Meinungen zu Ryzen 4000 in ersten Tests
AMD hat seit dem Release der ersten Ryzen-Prozessoren einiges an Boden wiedergutmachen können - so sind die Ryzen 3000-Desktop-CPUs durchaus runde, performante und auch günstige Prozessoren, wobei die AM4-Plattform etwa mit PCIe 4.0 gegenüber Intel auch handfeste - wenn auch nicht unbedingt in der Praxis relevante - Technologien voraus hat.
Dabei konnte AMD die im Desktop-Bereich vorhandene Traktion nicht komplett auf Notebooks übertragen, obgleich sich Laptops mit Ryzen-APU auch für Gelegenheitsspieler eignen. Große Hoffnungen setzten Beobachter nun auf die Ryzen 4000 H-Serie, wobei geleakte Benchmarks den Hype weiter anheizten.
Am heutigen Dienstag ist das NDA für Reviews der neuen Ryzen-Generation im Notebook nun gefallen und wir wollen einen ersten Überblick über die Ergebnisse der Renoir-Chips geben. Vorneweg: Die Achtkern-CPU Ryzen 9 4900HS konnte in gleich mehreren Tests überzeugen und dürfte dem Konkurrenten Intel durchaus Bauchschmerzen bereiten.
So spricht Heise etwa von einer Deklassierung der Intel-Konkurrenz. Das Portal hat das Asus Zephyrus G14 einem Kurztest unterzogen, welches mit dem bereits angesprochenen Ryzen 9 4900HS ausgestattet ist. Dabei konnte der Chip im Cinebench R20 4.200 Punkte erreichen, der Core i9-9880H respektive Core i9-9980HK erreichte dem Test nach bestenfalls rund 3.300 Punkte.
Abgesehen vom erheblich höheren Testergebnis sorgt ein Umstand für Begeisterung: So bringen zwar alle CPUs acht Kerne mit, allerdings ist der Ryzen 9 4900HS mit 35 Watt spezifiziert - die Intel-Konkurrenten hingegen mit 45 Watt. Das bedeutet eine ganz erheblich höhere Energieeffizienz des Ryzen 9 4900HS, zumindest unter Last.
Einem Techspot-Test zufolge kann auch die bei Ryzen-Prozessoren bislang eher kritische Single-Core-Leistung des Renoir-Topmodells überzeugen. So spricht Techspot in Cinebench R20 von einem Score von 492 Punkten, wobei der Core i9-9880H mit 459 Punkten deutlich abgeschlagen ist. Zum Vergleich: Der Ryzen 7 3750H kommt im selben Test auf lediglich 364 Punkte. Sowohl in Photoshop als auch im PCMark 10 kann sich er Ryzen 9 4900HS allerdings nicht signifikant vom Core i9-9880H absetzen.
Techspot hat auch einige Gaming-Tests vorgenommen. Hierbei gilt: Der Ryzen 9 4900HS dürfte für Gelegenheitsspieler durchaus eine interessante Alternative zu Notebooks mit dedizierter GPU darstellen, so erreicht der Chip in GTA V bei 1.920 x 1.080 Pixeln und geringen Details durchschnittlich 78,7 Bilder in der Sekunde, wobei 99 Prozent der Zeit die Framerate über 51,9 Bildern in der Sekunde liegt. Die GeForce GTX 1650 Max-Q erreicht im selben Benchmark 121,6 respektive 76,4 Bilder in der Sekunde.
Im Vergleich zum Core i9-9880H sieht Techspot beim Zen 2-Chip in Multicore-Anwendungen eine um 35 Prozent bessere Performance und betont auch die Energieeffizienz. Wird ein Core i9-9980H auf die Energieaufnahme des Ryzen 9 4900HS limitiert, so wächst der Vorsprung des AMD-Chips in Cinebench auf über 50 Prozent und in Handbrake auf knapp 40 Prozent an. Techspot äußert sich durchaus positiv über die CPU und auch über die positiven Erfahrungen selbst mit dem Beta-GPU-Treiber.
ComputerBase zufolge ist der Ryzen 9 4900HS im Notebook „nicht nur ein Riesenschritt für AMD“, sondern sei auch „der neue König am Markt“. Dabei wird insbesondere auf die hohe Leistung bei Rendering-Anwendungen Bezug genommen. ComputerBase geht davon aus, dass Intel in den kommenden Tagen in Bezug auf die Rechenleistung mit Comet Lake-H nachlegen wird, gibt sich aber pessimistisch bezüglich der Energieeffizienz der neuen Intel-Chips.
Wir werden zeitnah einen Test zum neuen Ryzen 9 4900HS im Asus ROG Zephyrus G14 nachliefern.