80% mehr Reichweite für Mercedes EVs dank neuer Trockenkathoden-Feststoffbatterien
Als Mercedes-Benz 2021 Millionen in den Feststoffbatterie-Hersteller Factorial Energy investierte, war ein so schneller Durchbruch kaum absehbar. Heute liefert Factorial bereits erste Muster seiner innovativen Solstice-Festkörperbatterie an Mercedes, die in künftigen Fahrzeugmodellen zum Einsatz kommen wird. So kündigte Mercedes an:
Solstice bietet weitere Verbesserungen bei der Energiedichte und den Sicherheitsfunktionen, die uns helfen werden, Elektrofahrzeuge zu entwickeln, die neue Maßstäbe bei Reichweite, Kosten und Leistung setzen.
Die Festkörperzellen der Solstice-Batterie werden mit dem revolutionären Trockenkathoden-Produktionsverfahren hergestellt, das Tesla vor kurzem für seine 4680-Batterien eingeführt hat. Bei diesem Verfahren entfallen sowohl die kostenintensive Nassbeschichtung mit giftigen Lösungsmitteln als auch das komplexe Sintern der Elektroden, was zu einer erheblichen Kostenreduzierung führt.
Ein weiterer Kostenvorteil der Factorial-Batterie ergibt sich aus dem reduzierten Kühlbedarf. Dank des stabilen Feststoff-Sulfid-Elektrolyten, der auch bei Betriebstemperaturen von über 90°C zuverlässig funktioniert, kann ein deutlich kompakteres Kühlsystem eingesetzt werden.
Andere Hersteller von Feststoffbatterien verweisen auf die deutlich höhere Energiedichte dieser Technologie von bis zu 500 Wh/kg, was fast dem Doppelten der heute in gängigen Elektrofahrzeugen eingesetzten Batterien entspricht. Factorials Solstice-Zellen haben eine Energiedichte von 450 Wh/kg, was zu einer Reichweitenverlängerung von 80 % in zukünftigen Mercedes-Elektrofahrzeugen führen wird.
Ob E-Autos mit einer Reichweite von 965 km auch für den Massenmarkt erschwinglich sein werden, bleibt abzuwarten. Die Herstellung von Festkörperbatterien ist derzeit nämlich noch mit hohen Kosten verbunden.
Der weltweit größte Batteriehersteller CATL bewertet die Serienreife der Technologie aufgrund der aktuellen Kosten mit 4 von 10 möglichen Punkten. Bis 2027 erwartet CATL jedoch eine deutliche Verbesserung auf eine Bewertung von 8 bis 9.
Zufälligerweise ist 2027 auch das Jahr, in dem Toyota seine E-Fahrzeuge mit einer All-Solid-State-Batterie auf den Markt bringen will, und die japanische Regierung hat gerade Toyotas erste Fabrik für Festkörperbatterien genehmigt.
Factorial geht davon aus, dass nicht nur Mercedes, sondern auch andere Automobilhersteller in den nächsten fünf Jahren Elektrofahrzeuge mit seiner Trockenkathoden-Festkörperbatterie auf den Markt bringen werden.
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