Test Huawei P9 Lite Smartphone
Huawei vermarktet das P9 Lite als abgespeckte Variante seines Topmodells P9. Für rund 300 Euro bekommen Käufer ein schickes, 5,2 Zoll großes Android-Smartphone mit einer Ausstattung der oberen Mittelklasse. Mit dabei sind ein 1.920 x 1.080 Pixel auflösendes IPS-Display, ein Fingerabdrucksensor, NFC, LTE-Funk und je nach Modell bis zu zwei SIM-Slots. Gegenüber dem P9 ist das P9 Lite etwas weniger leistungsstark, entwickelt mit dem Octa-Core-SoC HiSilicon Kirin 650 aber trotzdem eine solide Performance. Auf eines der Vorzeige-Merkmale seines rund 200 Euro teureren Bruders, nämlich die 12-MP-Dual-Kamera von Leica, muss man beim P9 Lite zwar verzichten. Mit einer 13-Megapixel-Hauptkamera und einer 8-Megapixel-Webcam kann sich die Foto- und Video-Ausstattung des Testkandidaten aber trotzdem sehen lassen. Das P9 Lite läuft mit der aktuellen Android-Version 6.0, die Huawei um seine Benutzeroberfläche Emotion UI 4.1 erweitert hat.
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Details
Gehäuse
Am Gehäuse zeigt sich die hohe Preisdifferenz zwischen P9 und P9 Lite am deutlichsten. Mit seinen abgerundeten Ecken und Kanten geht auch das P9 Lite optisch in Richtung Handschmeichler. Allerdings fasst sich das P9 aufgrund seines Aluminium-Unibodys noch eine Spur besser an. Beim P9 Lite gibt es "nur" ein wahlweise weißes, schwarzes oder goldenes Metallgehäuse, kombiniert mit einer Rückseite aus Plastik. Trotz dieser preiswerteren Materialwahl liegt das P9 Lite gut in Hand, wobei das glatte Backcover aber ruhig etwas griffiger hätte ausfallen können. Gut zum eleganten Auftritt passt die geringe Bauhöhe von 7,5 Millimetern, nochmal 2 Millimeter weniger als beim bereits ziemlich schlanken Vorgänger P8 Lite. Noch dünner ist das P9 (7 Millimeter), wiegt mit 143 Gramm aber praktisch genauso viel wie das P9 Lite, das 147 Gramm auf wie Waage bringt.
Ausstattung
Wie bei Huawei üblich kommt auch beim P9 Lite ein hauseigener Prozessor zum Einsatz. Im Testkandidaten werkelt der leistungsmäßig in der Mittelklasse angesiedelte Octa-Core-SoC HiSilicon Kirin 650, der vier seiner Kerne mit 2 GHz ansteuert und vier weitere mit jeweils 1,7 GHz. Dazu kommt die integrierte Grafikeinheit ARM Mali-T830 MP2, die aktuelle Spiele in mittleren Auflösungen flüssig darstellt. Mit 3 GB RAM setzt das P9 Lite auf die gleiche großzügige Speicherausstattung wie das P9.
Geerbt hat das P9 Lite auch diverse Ausstattungs-Vorzüge und -Nachteile des P9. Auf der Haben-Seite stehen die Unterstützung von Wi-Fi Direct, Miracast und USB-OTG. Angeschlossen an einen PC wird dort automatisch ein virtuelles CD-Laufwerk eingerichtet, das die Software HiSuite enthält. Anwender können mit dem Tool eine lokale Sicherung des Smartphones erstellen, Daten verwalten oder Updates einspielen.
Der 16 GB große Speicher, von dem im werksfrischen Zustand rund 9,5 GB frei sind, lässt sich per MicroSD-Karte um bis zu 128 GB ausbauen, jedoch nicht als zusätzlicher interner Speicher ansteuern. Im Test gelang es uns auch nicht, Apps auf die MicroSD-Karte zu installieren oder dorthin zu verschieben.
In das Hybrid-Fach passen dafür gleich zwei SIM-Karten. Wer auf eine Speichererweiterung via Micro-SD-Karte verzichten kann, kann zusätzlich zu einer Nano-SIM-Karte noch eine weitere SIM-Karte im P9 Lite einsetzen.
Software
Auf dem P9 Lite läuft Android in der aktuellen Version 6.0. Huawei hat das Betriebssystem um seine schlanke Benutzeroberfläche Emotion UI 4.1 (EMUI) ergänzt. Praktische beziehungsweise häufig benutzte Funktionen wie eine Taschenlampe, ein Taschenrechner oder die Kamera lassen sich direkt über den Sperrbildschirm aufrufen. Auf umfangreiche Software-Beigaben hat der Hersteller verzichtet. Vorinstalliert sind neben üblichen Apps wie den Google-Tools lediglich eine kleine Spielesammlung und eine überschaubare Auswahl an Software-Helferlein, darunter ein Telefon-Manager und eine Fitness-App.
Kommunikation und GPS
Gegenüber dem P9 setzt das P9 Lite auf ein etwas abgespecktes Funkmodul. Beide Smartphones bieten die gleiche 2G- und 3G-Konnektivität und unterstützten LTE. Das P9 Lite beschränkt sich dabei auf die LTE-Frequenzbänder 1, 3 und 7, also im Prinzip auf alle für den europäischen beziehungsweise deutschsprachigen Raum wichtigen LTE-Bänder. Nominell sind damit Übertragungsraten von bis zu 150 MBit/s in Download und bis zu 50 MBit/s im Upload möglich.
Auf kurze Distanzen kommuniziert das P9 Lite über Bluetooth 4.1 und WLAN 802.11 b/g/n (P9: Bluetooth 4.2, WLAN 802.11 a/b/g/n/ac). Die Wi-Fi-Datentransfers laufen nur im 2,4-GHz-Band ab, waren im Test jedoch genauso schnell wie erwartet, ohne dass es dabei zu Aussetzern oder unerwarteten Verbindungsabbrüchen kam.
Die Positionsbestimmung mittels GPS gelingt dem P9 Lite im Test schnell und zuverlässig, wenngleich das P9 noch eine etwas präzisere Ortung hinbekommt. Wie sich auf unserer rund 12 Kilometer langen Fahrrad-Teststrecke zeigte, tut das der Alltagstauglichkeit des P9 Lite jedoch keinen Abbruch. Im Vergleich mit dem Profi-Navigationsgerät Garmin Edge 500 zeigte das Smartphone nur eine Abweichung von 70 Metern auf der gesamten Streckenlänge an. Das P9 war hier sogar messbar ungenauer, denn es lag gleich um 220 Meter daneben.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Von der bewährten und bequemen Telefon-App bis zur Sprachqualität macht das P9 Lite beim Thema Telefonie alles richtig. Gesprächspartner sind an beiden Enden der Leitung stets klar verständlich. Beim Telefonieren über Lautsprecher lässt die Verständlichkeit naturgemäß etwas nach, doch auch diese Aufgabe stellt das L9 Lite vor kein Problem. Stecken zwei SIM-Karten im P9 Lite, kann man in der Telefon-App für jede einen individuellen Klingelton auswählen. Darüber hinaus lässt sich auch jeweils festlegen, ob das Smartphone beim Klingeln zusätzlich vibrieren soll.
Kameras
Im Gegensatz zum Huawei P9 kommt beim P9 Lite kein Dual-Kamera-Objektiv des deutschen Traditionsherstellers Leica zum Einsatz, sondern ein Standard-Kameramodul. Die mit einem LED-Blitz ausgestattete Hauptkamera löst mit bis zu 13 Megapixel auf und liefert im 4:3-Format mit 4.160 x 3.120 Pixel das größte Bildformat. 16:9-Fotos gelingen mit bis zu 10 Megapixel (4.160 x 2.336 Pixel). Die Webcam bringt es auf maximal 8 Megapixel (3.264 x 2.448 Pixel beziehungsweise 3.264 x 1.840 im 16:9-Format). Beide Kamera-Optiken unterstützen 1080p-Videoaufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde, die durch eine gute Qualität überzeugen können.
Spezielle Funktionen wie die nachträglich bei Aufnahmen veränderbare Tiefnschärfe und der zusätzliche Schwarz-Weiß-Kamerasensor bleiben dem P9 vorbehalten. In das P9 Lite geschafft haben es dafür die zahlreichen Foto-Einstellungen inklusive Fotofilter, Timer-Aufnahme, Lächelerkennung und Objektverfolgung. Bei der Webcam lassen sich auf Wunsch die Parameter für Weißabgleich und ISO-Zahl manuell anpassen. Foto- und Videoaufnahmen kann man alternativ auch über den Fingerabdrucksensor starten.
Das P9 Lite macht bei Tageslicht auf den ersten Blick tolle Bilder, denen es bei genauerem Hinschauen jedoch etwas an Kontrast mangelt. Bei dunklen Bildpartien beziehungsweise ungünstigeren Lichtverhältnissen nimmt die Qualität etwas weiter ab, doch insgesamt schlägt sich das Smartphone hier richtig gut.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Das Fotografieren unserer Testcharts findet unter kontrollierten Lichtbedingungen statt, bei der die Automatik der Kamera verwendet wird und keine Nachbearbeitung stattfindet. Das P9 Lite stellt die auf dem ColorChecker Passport abgebildeten Farben etwas zu kräftig dar. Die Konturen des Testcharts zeichnet die Kamera dafür sehr scharf nach. Lediglich an den Bildrändern zeigen sich leichte Unschärfen, wovor allerdings auch sehr gute Kamera-Optiken nicht gefeit sind.
Zubehör und Garantie
Huawei legt dem P9 Lite eine Kurzanleitung, In-Ear-Kopfhörer, ein modulares Netzteil und ein USB-Kabel bei. Spezielles Zubehör bietet der Hersteller nicht für sein Smartphone an. Auf das P9 Lite gibt es 24 Monate Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung
Angetrieben von seinem schnellen Achtkern-Soc reagiert das P9 Lite sehr flott auf Eingaben, die auch bis in die Ecken des 10-Punkt-Touchscreens hinein präzise erfolgen. Zur flotten Bedienung tragen auch die reaktionsschnelle Bildschirmdrehung und die virtuelle Tastatur bei. Beim Keyboard kommt standardmäßig das Huawei-Layout zum Einsatz, das sich aber jederzeit durch ein alternatives Layout aus dem Google Play Store austauschen lässt. Die Powertaste und die Lautstärkewippe setzen Eingaben ohne merkliche Verzögerung um.
Mit dem P9 teilt sich das P9 Lite den Fingerabdrucksensor auf der Gehäuserückseite, der eine ganze Reihe von Funktionen unterstützt. So kann man den Sensor zum Beispiel dazu nutzen, um das Telefon zu entsperren, Fotos aufzunehmen oder in der Galerie durch die Aufnahmen und Screenhots zu blättern. Welche Funktionen beim Fingerabdrucksensor aktiviert sein sollen, legt man über die Android-Einstellungen fest. Im Test arbeitete der Fingerabdrucksensor schnell und zuverlässig, sowohl beim Entsperren des Bildschirms als auch hinsichtlich der Erkennungsrate.
Display
So wie das Huawei P9 löst auch das IPS-Display des P9 Lite mit 1.920 x 1.080 Pixel auf und erreicht die gleiche beachtliche Pixeldichte von 424 ppi - eine scharfe Darstellung ist damit garantiert. Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 468,1 cd/m² liefert es auch eine hohe Luminanz ab, die obendrein ziemlich gleichmäßig über den Bildschirm verteilt ist (Ausleuchtung 88%). Unter den Vergleichsgeräten sind nur noch die Displays des Honor 5X (521 cd/m²) und des P9 (563 cd/m²) heller. Damit man im Betrieb nicht geblendet wird, passt ein Helligkeitssensor die Luminanz automatisch der jeweiligen Umgebung an.
Hält man das P9 Lite und seinen stärkeren Kollegen P9 direkt nebeneinander, zeigen sich trotz identischen Display-Eckdaten und mehr oder weniger gleicher Helligkeit ein paar Unterschiede. Mit einem Schwarzwert von 0,74 cd/m² und dem mäßigen Kontrastverhältnis von 682:1 bleibt das P9 Lite deutlich hinter seinem Vorbild zurück. Statt sattem Schwarz gibt es damit nur ein sehr dunkles Grau zu sehen, während die Farben nicht allzu kräftig dargestellt werden. Subjektiv gesehen gibt es an der Farbwiedergabe aber wenig auszusetzen.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 505 cd/m²
Kontrast: 682:1 (Schwarzwert: 0.74 cd/m²)
ΔE Color 4.1 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.9 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.5
Huawei P9 Lite Mali-T830 MP2, Kirin 650, 16 GB eMMC Flash | Asus ZenFone Selfie ZD551KL Adreno 405, 615 MSM8939, 32 GB eMMC Flash | Honor 5X Adreno 405, 616 MSM8939v2, 16 GB eMMC Flash | Huawei P8 lite Mali-450 MP4, Kirin 620, 16 GB eMMC Flash | Huawei P9 Mali-T880 MP4, Kirin 955, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy J5 2016 Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy A3 2016 Mali-T720 MP2, 7578, 16 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | 3% | 8% | -3% | 22% | -12% | 25% | |
Helligkeit Bildmitte | 505 | 392 -22% | 535 6% | 365 -28% | 582 15% | 289 -43% | 386 -24% |
Brightness | 468 | 382 -18% | 521 11% | 353 -25% | 563 20% | 291 -38% | 394 -16% |
Brightness Distribution | 88 | 93 6% | 85 -3% | 93 6% | 91 3% | 96 9% | 88 0% |
Schwarzwert * | 0.74 | 0.41 45% | 0.43 42% | 0.42 43% | 0.38 49% | ||
Kontrast | 682 | 956 40% | 1244 82% | 869 27% | 1532 125% | ||
Delta E Colorchecker * | 4.1 | 5.55 -35% | 4.88 -19% | 5.2 -27% | 4.4 -7% | 4.7 -15% | 1.11 73% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 5.8 | 8.66 -49% | 7.4 -28% | 7.3 -26% | 3.35 42% | ||
Delta E Graustufen * | 4.9 | 4.7 4% | 5.2 -6% | 5.85 -19% | 4.8 2% | 3 39% | 1.34 73% |
Gamma | 2.5 88% | 2.7 81% | 2.26 97% | 2.17 101% | 2.2 100% | 2.03 108% | 2.12 104% |
CCT | 7116 91% | 7270 89% | 7766 84% | 7252 90% | 6175 105% | 6291 103% | 6441 101% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 70.86 | 77.78 | |||||
Color Space (Percent of sRGB) | 91.25 | 99.44 |
* ... kleinere Werte sind besser
Nimmt man das Display des P9 Lite mit dem Colorimeter X-Rite i1Pro 2 und der CalMan-Software unter die Lupe, fallen bereits in der Standard-Displayeinstellung, dem passend benannten Farbtemperatur-Setting "Standard", einige Schwächen in der Darstellung auf. Mit 8.784 K ist die Farbtemperatur ein großes Stück vom Idealwert entfernt, der bei 6.500 K liegt. Die Graustufen- und Farbdarstellung liegt sogar noch deutlich weiter entfernt. Letztlich dürften sich Anwender aber wenig daran stören - Hauptsache, die Farbdarstellung trifft den persönlichen Geschmack. Damit das Smartphone den auch wiederspiegelt, kann man stufenlos zwischen den Farbtemperatur-Settings "Warm" und "Kalt" hin- und herwechseln, in deren Mitte das "Standard"-Setting liegt.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
32 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
40 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 57 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Durch seine hohe Display-Helligkeit ist das P9 Lite fast uneingeschränkt außenlichttauglich. Lediglich das nicht allzu hohe Kontrastverhältnis und die spiegelnde Oberfläche können die freie Sicht etwas trüben. Am Blickwinkel gibt es dafür nichts zu meckern. Typisch für ein IPS-Display bleiben die Bildschirminhalte beim P9 Lite auch aus extremen Seitenansichten gut erkennbar. Dabei kommt es höchstens zu einer minimalen Abdunklung, aber weder zu verfälschten Farben oder einer invertierten Darstellung.
Leistung
Der Octa-Core-SoC HiSilicon Kirin 650 verhilft dem P9 Lite zu einer hohen Systemleistung. Gegen das deutlich schnellere Huawei P9 hat der Testkandidat erwartungsgemäß nichts zu melden, führt dafür aber die Liste der Vergleichsgeräte souverän an. Bei den synthetischen Benchmarks und den Browsertests läuft das P9 Lite gleich nach dem Huawei P9 durchs Ziel. Mit einigem Abstand folgen dann der P9-Lite-Vorgänger P8 Lite, der in etwa die gleiche Performance erreicht wie das Asus ZenFone Selfie ZD551KL, das Honor 5X und das Samsung Galaxy A3 (2016). Das Samsung Galaxy J5 (2016) kann ebenfalls noch gut mithalten, landet insgesamt aber auf einem hinteren Platz.
Während das P9 Lite beim sequenziellen Lesen und den 4 KB Random Reads/Writes erneut alle Vergleichsgeräte übertrifft und teilweise sogar zum Huawei P9 aufschließen kann, fällt es beim sequenziellen Schreiben auffällig zurück. Mit einem Datendurchsatz von 46,2 MB/s ist der Testkandidat hier nach dem Samsung Galaxy A3 (2016) sogar das langsamste Gerät und wird knapp vom Vorgänger P8 Lite geschlagen. Auf die erfreulich hohe Gesamtleistung hat das jedoch keinen entscheidenden Einfluss.
Die MicroSD-Performance haben wir mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M401 getestet (Lesen bis zu 95 MB/s, Schreiben bis zu 80 MB/s). Das P9 Lite lässt es hier abermals recht gemütlich angehen - mit 60,8 MB/s ist das Tempo beim sequenziellen Lesen relativ hoch, fällt beim sequenziellen Schreiben mit nur 25,1 MB/s aber ziemlich mager aus.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Honor 5X | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 |
Geekbench 3 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P8 lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P8 lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P8 lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P8 lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P8 lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 |
Bei den Browser-Benchmarks zeigt sich das gleiche Bild wie bei den synthetischen Benchmarks. Auch hier reiht sich das P9 Lite auf Platz 2 hinter dem Huawei P9 ein.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P8 lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P8 lite | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 Lite | |
Asus ZenFone Selfie ZD551KL | |
Honor 5X | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy J5 2016 | |
Samsung Galaxy A3 2016 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Mit seinem Grafikchip ARM Mali-T830 MP2 bringt das P9 Lite aktuelle Android-Spiele flüssig auf den Bildschirm. Bei Games wie Asphalt 8, die besonders hohe Anforderungen an die Hardware stellen, muss man mitunter aber den Detailregler eine Stufe herunterstellen, damit alles butterweich läuft. Die Sensoren des P9 Lite arbeiten genauso wie sie sollen und legen dem Spielspaß damit keinerlei Hindernisse in den Weg.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 60 fps |
Emissionen
Temperatur
Mit Durchschnittswerten von 37,3 und 34,8 Grad Celsius auf der Vorder- und Rückseite wird das P9 Lite unter Volllast kaum mehr als handwarm. Ob der SoC unter Dauerlast in den Schonmodus schaltet, sich also aufgrund zu hoher Temperaturen selbst heruntertaktet, überprüfen wir mit dem Akkutest von GFXBench. Nach 30 Benchmark-Durchläufen tendiert die Performance zwar leicht nach unten, doch das geschieht in einem so schmalen Bereich, dass man nicht wirklich von Throttling sprechen kann.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das P9 Lite besitzt einen Monolautsprecher, der neben dem USB-Port sitzt. Legt man das Smartphone auf den Tisch, dämpft das praktischerweise nicht die Audiowiedergabe. Die kleine Klangmembran entwickelt mit einem Schalldruckpegel von bis zu 88,4 dB(A) eine ordentliche Lautstärke, neigt bei maximal aufgedrehtem Regler aber zum Übersteuern. Beim Pink-Noise-Diagramm zeigt sich zudem, dass die Klangwiedergabe mit steigender Frequenz schnell höhenlastig wird. Die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer erzeugen eine deutlich bessere Klangkulisse.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Gegenüber dem bereits sparsamen Huawei P9 genehmigt sich das P9 Lite noch ein Quäntchen weniger Energie. Mit knapp über 5 Watt unter Volllast gehört der Testkandidat zu den sparsamen Smartphones der 5-Zoll-Klasse. Allerdings geht das P9 Lite im Leerlauf recht verschwenderisch mit der Energie um.
Die praktische Quick-Charge-Funktion des P9 unterstützt das P9 Lite leider nicht. Während der große Bruder schon nach rund 2 Stunden wieder vollständig aufgeladen ist, lässt sich das P9 Lite im Test dafür rund 3 Stunden und 40 Minuten Zeit.
Aus / Standby | 0.08 / 0.3 Watt |
Idle | 0.73 / 2.09 / 2.11 Watt |
Last |
4.15 / 5.05 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Der nicht wechselbare Akku des P9 Lite stellt wie der Energiespeicher des P9 eine Kapazität von 3.000 mAh zur Verfügung und übertrifft seinen Vorgänger P8 Lite (2.200 mAh) damit deutlich. Die Akkulaufzeiten des P9 sind durchwegs sehr gut, bei jedem Testszenario klar besser als beim P8 Lite und übertreffen in weiten Strecken sogar die des P9. Das hat nur beim Idle-Benchmark die Nase vorn, ansonsten ist das P9 Lite in diesem Trio der klare Sieger. Sogar noch etwas mehr Ausdauer als der Testkandidat besitzen unter den Vergleichsgeräten das Samsung Galaxy J5 (2016) und das Samsung Galaxy A3 (2016).
Huawei P9 Lite Mali-T830 MP2, Kirin 650, 16 GB eMMC Flash | Asus ZenFone Selfie ZD551KL Adreno 405, 615 MSM8939, 32 GB eMMC Flash | Honor 5X Adreno 405, 616 MSM8939v2, 16 GB eMMC Flash | Huawei P8 lite Mali-450 MP4, Kirin 620, 16 GB eMMC Flash | Huawei P9 Mali-T880 MP4, Kirin 955, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy J5 2016 Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy A3 2016 Mali-T720 MP2, 7578, 16 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | -11% | -15% | -39% | -6% | 21% | 34% | |
Idle | 1404 | 1008 -28% | 1053 -25% | 715 -49% | 1514 8% | 1599 14% | 1978 41% |
H.264 | 568 | 530 -7% | 602 6% | 369 -35% | 568 0% | 658 16% | 863 52% |
WLAN | 604 | 516 -15% | 643 6% | 351 -42% | 569 -6% | 643 6% | 628 4% |
Last | 272 | 293 8% | 144 -47% | 194 -29% | 206 -24% | 402 48% | 376 38% |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem P9 Lite hat Huawei ein starkes Mittelklasse-Smartphone im Angebot, das vieles besser macht als sein Vorgänger P8 Lite. Eine echte Konkurrenz zum Flaggschiff Huawei P9 ist es dagegen nicht, denn das bietet für rund 200 Euro mehr auch den besseren Fingerabdruckscanner, schnelleres LTE, moderneres Bluetooth, Dual-Band-Wifi, USB Type-C, einen wesentlich schnelleren SoC und ein kontraststärkeres Display. Dafür sehen beide Smartphones praktisch identisch aus, wenngleich der Metall-/Kunststoff-Mix beim P9 Lite etwas weniger edel rüberkommt als der Aluminium-Unibody des P9. Schlechtreden wollen wir das P9 Lite aber keineswegs: Der kleine Bruder des P9 gefällt durch seinen sehr hellen Full-HD-Bildschirm und das aktuelle Android-OS 6.0.1. Dazu kommen der schnelle Achtkern-SoC HiSilicon Kirin 650 und 3 GB Arbeitsspeicher, die zusammen für ein flottes Arbeitstempo sorgen. Mit LTE, WLAN 802.11n und einem Dual-SIM-Slot gibt es auch bei der Konnektivität nichts zu beanstanden. Das Ganze wird durch sehr gute Akkulaufzeiten abgerundet.
Mit dem P9 Lite stellt Huawei selbst einen starken Konkurrenten zum wesentlich teureren P9 an den Start.
Auszusetzen gibt es am soliden Huawei P9 Lite nur wenig. So könnte die Plastikrückseite etwas griffiger sein und die Kamera noch ein wenig mehr Qualität bieten. Das ist allerdings schon Meckern auf hohem Niveau, denn Foto- und Videoaufnahmen gelingen dem Smartphone insgesamt schon recht gut. Gleiches gilt für das nicht ganz optimal eingestellte Display, was im Alltag aber kaum auffallen wird. Der Mono-Lautsprecher dürfte eigentlich gar nicht auf die Minus-Seite, denn der sitzt auch im P9.
Huawei P9 Lite
- 23.05.2016 v5.1 (old)
Manuel Masiero