Review Acer TravelMate P653 Notebook
Der Markt günstiger Business Notebooks ist hart umkämpft. Einige Hersteller buhlen oft mit eher weniger ausgefallen konzipierten Geräten um die Gunst der Durchschnittskäufer. Bei ähnlicher Ausstattung und ähnlichem Preis wird die Konkurrenz allerdings dichter: Hier macht sich Acer einerseits selber mit dem kleineren Bruder, dem Travelmate P643, selber starke Konkurrenz. Nicht vergessen sollte man aber auch HP's Probook 6560b, und das Lenovo Thinkpad L530, die beide ebenfalls im Revier des Travelmate Frischlings nach Kundschaft jagen, und beide Displays mit höherer Auflösung bieten können, aber auch Dells Vostro 3560 sollte hier nicht vergessen werden.
Natürlich ist klar, dass hier das Preis-Leistungs-Verhältnis eher das Kaufkriterium sein wird, als bis ins letzte Detail trendiges Design. Deshalb findet sich der Käufer oft vor schwarzen, oder dunkelgrauen, eckigen Notebooks, die einzig durch die Hardwaresticker etwas an Farbe gewinnen. Wie fällt also unser Testkandidat auf? Kann das Travelmate P653 neben der namhaften Konkurrenz bestehen?
Wie auch beim kleinen Bruder, dem P643, ist auch beim P653 der erste Eindruck durchaus überzeugend, wenn auch sehr vorhersehbar. Vor uns liegt ein ansprechend verarbeitetes, gediegen und zurückhaltend designtes 15,6-Zoll-Notebook der Timeline-Serie, wie wir sie kennen. Die metallisch schimmernde, schwarze, gebürstete Alu-Oberfläche des Deckels sieht toll aus. Der anschließende praktische Test offenbart uns allerdings, dass viele Oberflächen, rein von der Haptik her, genauso gut Plastik sein könnten. Aber das macht nichts - sie fühlen sich genauso gut an, wie die gummierten Eingabegeräte und Handballenauflagen.
Flach ist das Notebook mit seinen rund 3 cm Dicke nicht wirklich, aber die leicht abgeflachten Kanten und etwas schrägen Seitenflächen lassen es schlanker wirken. Eigentlich verzeiht man dem Gerät seine massive Optik gerne, denn die Gehäusestabilität hält, was die Optik verspricht - kein Knarzen, kein Knacksen, kein Verbiegen trüben den Eindruck - auch dank Magnesium Gehäuse. Mit 2,6 kg lässt es sich auch angenehm mit einer Hand anheben oder transportieren. Wer von der Seite auf das Gehäuse des Travelmate blickt, merkt sofort, dass hier das Design voll auf die Funktionalität angepasst wurde. An der linken und rechten Gehäuseseite gibt es kaum einen Quadratzentimeter, der nicht mit Anschlussmöglichkeiten, Schächten oder Lüftungsauslässen verbaut ist.
An der Unterseite des Geräts finden sich, wie auch beim P643 zwei Goodies: einerseits die beiden Drainageschächte, die z.B. verschüttete Getränke von der Tastatur nach außen auf die Tischplatte leiten sollen, andererseits eine kleine Öffnung zur Druckluft-Reinigung des Lüfters "von außen".
Auch ans Aufklappen des Notebooks wurde gedacht, und eine matte Plastik-Griffschiene am vorderen Deckelrand verbaut, damit der Fingerabdrücke anziehende Deckel noch lange so schön metallisch schimmert, wie beim Kauf. Die Metallscharniere wirken robust, lassen das Display sehr einfach hochklappen, halten es dann aber, ohne viel nach zu wippen, sehr stabil an Ort und Stelle. Zum nun offen liegenden Arbeitsbereich kommen wir aber erst später, nun werfen wir erst einen Blick auf die Ausstattung des P653.
In diesem Segment der 15,6-Zoll-Notebooks lässt sich wohl kein Hersteller gerne nachsagen einen wichtigen Standard, was Anschluss und Erweiterungsmöglichkeiten betrifft, nicht zu unterstützen. Somit ist auch bei unserem Timeline-Gerät alles an Anschlüssen vorhanden, was das Käuferherz begehrt.
Monitore dürfen per HDMI angeschlossen werden, auch hat Acer hier nicht vergessen, dass auch der VGA-Anschluss nicht ausgestorben ist, und sehr oft benötigt wird, um beispielsweise ältere Beamer anzuschließen.
USB 3.0 ist mittlerweile schon gut ein Jahr alt, und wird somit gleich drei Mal an der rechten, vorderen Gehäuseseite verbaut. Leider drängen sich diese Ports doch recht dicht aneinander, dickere USB-Sticks blockieren also unter Umständen einen Steckplatz. Ein USB 3.0 - Port ist sogar als Powered-USB ausgeführt und kann somit auch Smartphones und andere portable Geräte aufladen, selbst wenn das Notebook nicht hochgefahren ist. An der linken Seite gibt es schließlich noch einen kombinierten USB 2.0 / eSata Anschluss. Bis auf den nicht sehr etablierten Thunderbolt-Port gibt es also hier alle Standards, die externe Speichermedien anbinden.
Weiters verbaut Acer hier sowohl den kleineren als auch den größeren ExpressCard Standard mit separaten Steckplätzen, außerdem auch einen kombinierten SD/MMC/XD/Memory Stick Reader und natürlich einen RJ45-LAN Port, sowie ein DVD Laufwerk.
Die folgenden Punkte werden hier nur kurz zusammengefasst, genauer beschrieben werden diese im Review des dahingehend identen Travelmate P643.
Kommunikation
Die Anbindung an diverse Netzwerke kann beim P653 sowohl kabellos per WLAN (Intel Centrino 6235) nach den Standards b, g und n geschehen, als auch kabelgebunden per Gigabit LAN (Broadcom NetXtreme). Ebenfalls unterstützt die WLAN-Karte Bluetooth 4.0. Außerdem wird auch Intels Wireless Display Technologie unterstützt.
Sicherheit
Neben einem Kensington-Lock Port stattet Acer das Travelmate P653 mit einem sogenannten TPM (Trusted Platform Module), sowie einem Fingerabdruck-Leser aus. Von BIOS-Sicherheits Tools bis zur Verschlüsselung wichtiger Daten ist hier also alles an Bord.
Zubehör
An der Unterseite findet sich unter einer Gummiabdeckung der Anschluss für Dockingstationen, die die vorhandenen Anschlüsse noch einmal erweitern und einen klaren Mehrwert darstellen. Im Bereich um ca. 170 € finden sich passende Lösungen, die auch weitere Anschlussstandards, wie z.B. DVI unterstützen.
Wartung
Eine Wartungsklappe am Gehäuseboden trennt neben einigen kleinen Kreuzschrauben den versierten User von wichtigen Komponenten wie der Festplatte, oder dem Arbeitsspeicher. Diese können also ohne großen Aufwand ausgetauscht werden. Ebenfalls finden sich dort keinerlei Garantiesiegel, also steht einem Austausch wichtiger Teile nichts im Wege.
Garantie
Acer gibt auf das Travelmate P653 eine internationale Garantie von 12 Monaten, und eine Bring-In Garantie von 24 Monaten. Wer die Garantie um weitere zwei Jahre erweitern will, darf das um 139 € tun.
Tastatur
Das Design des Arbeitsbereichs wirkt sehr zurückhaltend, wirkt fast minimalistisch, dennoch fühlen wir uns auf Anhieb wohl. Die Handballenauflage und der gesamte Tastaturberich, sowie die Touchpadtasten sind samtig gummiert, und fühlen sich einfach angenehm an. Oberhalb der Tastatur gibt es eine Zierleiste, die ähnlich verarbeitet ist wie der Deckel, nur ist sie dunkelgrau. Zentral ist der "Travelmate"- Schriftzug in kleinen Lettern in die gebürstete Oberfläche dieser Zierleiste eingraviert. Rechts über dem Nummernblock gibt es Quickstart-Buttons (darunter ein programmierbarer Button, ein Mailbutton, ein Button für den Backup-Manager, und einer, um das Mikrofon zu deaktivieren).
Das Layout der Tastatur ist gewohnter Standard, das ist auch gut so. Alle Tasten, auch im Bereich des Nummernblocks (welchen der kleine Bruder nicht bieten kann), sind in voller Größe vorhanden, ungewollte Tippfehler sind somit fast ausgeschlossen. Woran man sich als Acer-Neuling allerdings gewöhnen muss, ist die Tatsache, dass für Euro und Dollar-Symbol eigene Tasten kreiert, und links und rechts oberhalb der Pfeiltasten platziert wurden.
Das Tippgefühl überzeugt durchwegs. Der Druckpunkt ist etwas hart, aber definiert, und der Tastenhub fällt etwas größer aus, als das bei den meisten Chiclet-Tastaturen heute der Fall ist. Am Anschlag ist eine gute Dämpfung zu spüren. Vom Tastenstil her orientiert sich Acer designmäßig zwar am Chiclet-Styling, jedoch handelt es sich bei der Tastatur des P653 um ein herkömmliches Floating-Keyboard ohne großem Abstand zwischen den einzelnen Tasten. Das Tippgefühl bewegt sich insgesamt auf sehr gutem Niveau.
Touchpad
Acer weiß den vorhandenen Platz gut zu nützen, und spendiert dem P653 ein großzügig dimensioniertes Touchpad mit einzeln aufgehängten Soft-Klick Tasten und einem dazwischen platzierten Fingerprint-Reader. Die Touchpad Tasten gehören mit dem definierten Druckpunkt und tiefen, weichen Hub sicher zu den besseren ihrer Zunft. Dabei ist es auch etwas größer, als das schon im P643 gelobte, sonst idente Touchpad.
Der Mausersatz ist genau unterhalb der Leertaste angeordnet und soll somit unerwünschte Mausbewegungen während dem Tippen vermeiden. Dennoch ließ es sich während dem Test manchmal nicht vermeiden, unabsichtlich den Mauspfeil zu bewegen - die eindrucksvolle Größe des Touchpads spielt hier sicher eine maßgebliche Rolle.
Sehr präzise werden jedoch die Fingerbewegungen in Mausbewegungen umgesetzt, die Oberfläche ist leicht angerauht und verhindert dadurch ein Hängenbleiben. Multitouchgesten, wie Pinch-To-Zoom, oder das beliebt e Zwei-Finger-Scrolling sind vorhanden und werden gut angenommen.
Im Großen und Ganzen versorgt uns Acer hier mit tollen Eingabegeräten.
Die Darstellung der Bilder übernimmt im Travelmate ein 15,6-Zoll großes, mattiertes TN-Panel des Herstellers AUO (B156XW04 V6), mit einer Auflösung von 1.366 x 768, was in dieser Notebook-Kategorie um diesen Preis Standard ist.
Es gehört sicher zu den billigeren Displays, die in Notebooks verbaut werden, aber subjektiv passt das Bild. Klar, die Farbintensität, der Kontrast oder die Leuchtkraft können bei weitem nicht mit den Spitzenreitern mithalten, aber zum Arbeiten mit Texten, und fürs Internetsurfen, sowie dem gelegentlichen Zocken von Games reicht das Panel allemal. Die geringe Auflösung ist jedoch eher zu bekritteln. Notebooks dieser Größe haben oft schon Full-HD oder wenigstens, wie die Hauptkonkurrenten (Probook 6560b, Thinkpad L530) eine Auflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten und können somit ein scharfes Bild bieten, allen voran jedoch mehr Übersicht am Arbeitsplatz.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 206 cd/m²
Kontrast: 156:1 (Schwarzwert: 1.32 cd/m²)39.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.91% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der sRGB-Farbraum wird nicht abgedeckt, für Grafiker und Fotografen ist das Gerät aber auch nicht entworfen worden.
Der dürftige Kontrast von 156:1 errechnet sich durch das Verhältnis des hohen Schwarzwertes von 1.32 cd/m² zur maximal gemessenen Helligkeit von 206 cd/m² (zentraler Displaybereich). Mit durchschnittlich rund 193 cd/m² ist das doch halbwegs gleichmäßig ausgeleuchtete Display für Einsätze gerüstet, die sich auf Innenräume und Schattenplätze beschränken. Bei Sonnenlicht ist die Hintergrundbeleuchtung meist zu schwach, um den Inhalt klar lesbar darstellen zu können.
Die Blickwinkelstabilität geht in Ordnung. Ein leichtes Verblassen der Farben, wie es auch hier bei Blickwinkeländerung vorkommt, ist eigentlich Standard unter den günstigen Displays - wirkliche Abänderungen der Farben sind erst bei extremeren Betrachtungswinkeln auffällig.
Wer ein besseres Display sucht, und dennoch nicht zu viel ausgeben möchte, sollte das Probook 6560b in Betracht ziehen, denn das leuchtet marginal heller, deckt einen etwas größeren Farbbereich ab, und bietet die oben erwähnte Auflösung von 1600x900 Pixel.
Acer bietet das Travelmate P653 in Konfigurationen von ca. 800 € bis 1300 € an. Dabei kann man neben dem hier eingesetzten Core i5-3210M (2x 2,5 GHz - 3,1 GHz) auch einen Vierkernprozessor, den Core i7-3612M (4x 2,1 GHz - 3,1 GHz) ordern - neben der hier eingesetzten 750 GB Festplatte (Hitachi) auch eine 500 GB Festplatte, oder 256 GB SSD ordern, der RAM kann auch von 4 GB auf 8 GB aufgerüstet werden. Ein besseres Display lässt sich allerdings nicht konfigurieren.
Der Preis-Leistungssieger ist dabei die ca. 800 € teure Variante in unserem Test. Wird nicht wirklich auf professionellem Niveau Videoschnitt betrieben, reicht die Leistung vollends aus, und verbraucht dabei weniger Strom als die Topvariante.
Das Gespann aus Core i5, 750 GB Festplatte und einer dedizierten Nvidia Geforce 640M macht zwar aus dem System keinen Spitzensportler, aber einen doch flotten Alleskönner. Subjektiv kann man nichts an der gefühlten Geschwindigkeit bekritteln, auch wenn sich das Travelmate logischerweise beim Start des Betriebssystems oder von Programmen etwas langsamer verhält, als von SSDs befeuerte Notebooks.
Prozessor
Dass der Core i5-3210M, ein neuer Ivy Bridge-Dualcore aus dem Hause Intel, eine aktuell sehr beliebte CPU ist, zeigt alleine schon die Tatsache, dass er relativ häufig in Notebooks der Preisklasse zwischen 800 € und 1200 € eingesetzt wird, z.B. in Multimedia-Notebooks.
Dabei hilft nicht nur die Hyperthreading Technologie, die jeden Prozessorkern zwei Prozesstränge gleichzeitig berechnen lässt, sondern auch der Turboboost 2.0, der einzelne Kerne automatisch auf bis zu 3,1 GHz beschleunigt, wenn gerade nicht alle benötigt werden.
Das verhilft dem Travelmate P653 beim CineBench R11, genau wie ähnlich ausgestatteten Kollegen (z.B. Dell Vostro 3560, 2% schneller) zu guten Singlecore Benchmarkergebnissen, die sich sogar mit aktuellen Core i7 Vierkernern (zB 3612QM) messen können (exakt gleich schnell). Dabei liegt unser Testgerät etwas hinter den Kandidaten mit gleichem Prozessor. Die Ergebnisse liegen jedoch insgesamt nur rund 2-8% auseinander, sind also in Realität unfühlbar, und sind wohl damit zu erklären, dass der Turboboost wohl hier etwas ineffizienter arbeitet (zwar permanent auf 2,9 GHz der maximale Boost von 3,1 GHz wird lediglich im 2-Sekunden-Takt für einen Augenblick aktiviert - siehe Screenshot).
Beim Multicore-Durchlauf (Cinebench R11 64Bit multi) allerdings, wird das Travelmate beispielsweise aber vom schnelleren Prozessor des Lenovo L530 um 15%, vom Probook 6560b um 2% geschlagen. Die gleich ausgestatteten Notebooks Vostro 3560, und Travelmate P643 erzielen hier auch eine idente Leistung, wie unser Travelmate P653. Logischerweise fällt der Prozessor bei Multicore Benchmarks noch weiter hinter aktuellen Quadcore Prozessoren zurück, da diese schließlich Mehrwert aus jedem zusätzlichen Kern schlagen können - ebenfalls fällt das Travelmate wieder um 3 % hinter gleich ausgestattete Kollegen zurück Dennoch werden hier mittlerweile gleiche Leistungen erzielt, wie jene des Core-i7 720QM, der einer der ersten Notebook Quadcore i7 Prozessoren aus dem Hause Intel war.
Somit werden hier locker alle Einsatzgebiete möglich, die vom Office-Einsatz, über das Zocken von Games bis hin zum gelegentlichen Schnippeln von HD-Videos gehen, wer jedoch hauptsächlich Videos schneiden will, greift zu aktuellen Quadcore Prozessoren.
System Performance
Sowohl beim PCMark Vantage, als auch beim PCMark 11, die beide Auskunft darüber geben, wie sich die gesamte Systemgeschwindigkeit in Realität verhalten wird, schneidet das Travelmate P653 etwas schlechter ab als die Konkurrenz.
Hier werden Szenarien, wie zB Bidlbearbeitung, Video-Decodierung, Internet Geschwindigkeit, etc. abgetestet. Beim PCMark Vantage wird das Gerät vom Dell Vostro 3560 beispielsweise um 5 % abgehängt, beim PCMark 11 sogar um 10%. Aber auch das Probook 6560b ist um 26% bzw. 8% schneller. Dabei stellt unser Testgerät das Schlusslicht der Vergleichskandidaten dar.
Subjektiv lässt sich nichts an der gefühlten Leistung und Geschwindigkeit aussetzen, das Travelmate ist ein durchschnittliches Notebook mit herkömmlicher Festplatte. Ein Vergleich mit der Konkurrenz lohnt sich also, um die eigenen Präferenzen zwischen Preis und Leistung besser abschätzen zu können.
PCMark Vantage Result | 6074 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1969 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im Großen und Ganzen ist die herkömmliche 2,5" Magnet-Festplatte mit einer Kapazität von 750 GB von Hitachi, gemessen an den 5400 U/min und 16 MB Cache, eine durchschnittlich schnelle HDD. Dabei werden maximal 103,8 MB/sek erreicht. Die durchschnittliche Transferrate von 74.2 MB/sek ist ein ebenfalls mittelmäßiger Wert, mit diesen Werten positioniert sich das Notebook im unteren Mittelfeld der ähnlich ausgestatteten Konkurrenz.
Beim Booten des Betriebssystems werden viele kleine Dateien geladen. Die diesbezügliche Geschwindigkeit misst der CrystalDiskMark. Die gemessene 4k Lesegeschwindigkeit von 0,37 MB/sek ist um 36% langsamer, als jene der Festplatte des Vostro 3560, 33% langsamer als jene des Thinkpad L530 ,10% langsamer als jene des Probook 6560b, aber auch zum Vergleich etwa 7% schneller, als die Festplatte eines 13" Macbook Pro. Diese Werte sind aber so oder so im Vergleich zu SSD-Laufwerken langsam, die Unterschiede zu anderen herkömmlichen Festplatten also nahezu nicht in Realität feststellbar.
Grafikkarte
Im Acer Travelmate P653 wird die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4000 durch eine dedizierte Nvidia GeForce GT 640M unterstützt. Diese beiden Grafikkerne wechseln sich, dank Optimus Technologie, je nach aktueller Grafiklast, automatisch ab.
Das hat den Vorteil, dass durch Intels sparsame IGP-Lösung beim Internetsurfen oder Betrachten von Videos die Akkulaufzeit hochgehalten wird, während bei Spielen dann die GT 640M das Rendern der 3D Umgebung übernimmt. Diese basiert auf der neuen Kepler-Architektur, die potente Leistung mit relativ guter Effizienz vereint. Die Leistung dieser GPU liegt zwischen einer GT 555M, und einer GTX 460M der letzten Generation, somit dürfen hier auch mal aktuelle Games in mittleren bis höheren Einstellungen auf der nativen Auflösung des Notebooks gezockt werden.
Die 3DMark 11 Ergebnisse liegen absolut auf gleichem Level von gleich ausgestatteten Notebooks (z.B. der kleine Bruder P643, oder das Gigabyte U2442N). Das oft verglichene Vostro 3560 liegt 31 % zurück (ist aber auch mit einer schwächeren Radeon HD 7670M ausgestattet), das Probook 6560b werkelt sogar nur auf einem drittel der Grafikperformance unseres Testgeräts.
3DMark 06 Standard Score | 10599 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6854 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1862 Punkte | |
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Gaming Performance
Die GeForce GT 640M sollte, rein vom Papier her, für jedes aktuelle Game in mittleren Details gut sein. Die eher geringe standardmäßige Auflösung des Travelmate P653 von 1.366 x 768 sollte auch höhere Einstellungen halbwegs flüssig ermöglichen.
Sehen wir uns den bekannten Ego-Shooter Metro 2033 an, ist zur Zeit vor allem das flache Multimedia-Notebook Aspire Timeline M3-581TG die größte Konkurrenz für das Travelmate (in jenem Preissegment mit vergleichbarer Hardware), und kommt noch dazu aus gleichem Hause. Dabei berechnet es die Einzelbilder um 20% (800 x 600, low) bzw. 9% (1.360 x 768, medium) schneller, als unser Testgerät. Das ist etwas erstaunlich, da das Aspire auf einen langsameren ULV-Prozessor setzt. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass dieser unter Druck weniger Abwärme produziert, und den Turbo somit höher ansetzen kann, als unser "herkömmlicher" Notebook-Prozessor.
Mit Anno 2070 und Fifa 2011 wurden zwei weitere Bestseller angetestet. Vor allem Fifa 2011 zeigt, dass die Grafikkarte hier noch sehr viel Luft nach oben für höhere Einstellungen aufweist. Bei hohen Details werden 146 fps (frames per second / Bilder pro Sekunde) in der vollen Auflösung des Travelmate erreicht. Anno 2070 wird von der GT 640M im Travelmate auch mit hohen Voreinstellungen noch flüssig, mit durchschnittlich 34 fps, dargestellt.
Vor ungewollten Rucklern brauchen sich die Käufer des dunklen Businessnotebooks also nicht fürchten, wenn sie aktuelle Games zocken wollen - Sowohl bei Anno 2070 als auch bei Fifa 2011 reiht sich die GPU, wie erwartet, irgendwo in den Bereich der GT 555M oder auch der GTX 460M ein. Von der Verwendung eines externen Monitors mit höherer Auflösung raten wir eher ab, da damit auch Framerateneinbrüche einhergehen, die den Unterschied zwischen "gerade noch flüssig" und "stockend" ausmachen können. Obwohl das Notebook nicht für den Spieleeinsatz spezialisiert wurde, schlägt es sich wacker. Die erklärte, preisgünstige Business Konkurrenz anderer Hersteller, die allesamt auf viel langsamere GPUs setzt, wird hier förmlich "verblasen" - das Vostro 3560 (HD 7670M) beispielsweise um 41% bei mittleren Details in Anno 2070. Der kleine Bruder, das Travelmate P643 sollte hier, angehalten an identischer Hardware, und identischer 3DMark-Ergebnisse, auch absolut gleich schnell Spiele beschleunigen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro 2033 (2010) | 63.5 | 40.1 | ||
Fifa 12 (2011) | 274 | 161 | 146 | |
Anno 2070 (2011) | 122.3 | 54.1 | 34.3 |
Geräuschemissionen
Die Niedrigauslastungs-Betriebsgeräusche des Travelmate P653 sind angenehm leise. Während dem Großteil der Testzeit, also beim Internetsurfen, oder Office-Arbeiten war die Festplatte mit 31,9 dB das lauteste vernehmbare Geräusch, der Lüfter ist meist nicht aktiv (oder zu mindest nicht wahrnehmbar).
Wird das Travelmate voll gefordert (Prime95 + Furmark für eine Stunde), so dreht der Lüfter bis zu 41,2 dB auf (verglichener Bestwert: Thinkpad L530 - 37,8 dB). Das ist zwar nicht extrem laut, dafür stört ein nerviges, anhaltendes "Fiepen". Bei den Grafikbenchmarks bestätigt sich diese Theorie - bei jeder Bildaktualisierung pfeift kurz ein Transistor im Inneren des Geräts, bei höherer Bildaktualisierungsrate ergibt das ein durchgängiges, hochfrequentes Surren, das von der Frequenz her einem Tinnitus am ähnlichsten kommen dürfte.
Falls nicht nur unser Testsample diese Fehlfunktion aufweist, könnte das viele potentielle Käufer abschrecken, die das Travelmate auch für Games einsetzen wollen (sonst ist das Fiepen nicht festzustellen).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 31.9 / 33.1 dB(A) |
HDD |
| 31.9 dB(A) |
DVD |
| 34.7 / dB(A) |
Last |
| 41.1 / 41.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei niedriger Auslastung bleibt das P653 angenehm kühl. Die Temperaturen bewegen sich an der Oberseite in einem Bereich von 30,1 °C bis 35,1 °C, an der Unterseite von 30,8 °C bis 38,1 °C. Überzeugend kühl bleibt unser Testgerät also beim Internetsurfen und dem Tippen des Testberichts, und wir freuen uns auch mal im Freien sitzen zu dürfen.
Bei Vollauslastung steigt an der Oberseite die Höchsttemperatur auf 40,5 °C (im Zentrum). Bei durchschnittlichen 38 °C wird das Gerät zwar ziemlich warm, aber noch nicht unangenehm heiß - es lässt sich noch gut darauf arbeiten. Die Höchsttemperatur an der Unterseite erreicht gar 48,3 °C (im Lüftungsbereich).
Die gemessenen Kerntemperaturen bleiben bei diesem Stresstest permanent auf 65 - 67 °C (GPU) und 63 °C (Prozessor). Dabei ist, nach längerer Zeit im Stresstest kein Throttling der CPU erkennbar - sie läuft mit beiden Kernen im Turboboost auf knappen 2,9 GHz. Die Grafikkarte wird allerdings von ursprünglichen, guten 700 MHz auf mickrige 135 MHz - der Grafikspeicher von 800 MHz auf 405 MHz gedrosselt, um das (eher leise) Kühlsystem nicht zu überfordern. Dabei sind allerdings noch Temperaturreserven drin - Notebookhardware lebt bei bis zu 80 °C noch durchaus gesund. Ein anschließender 3DMark Durchlauf zeigt ein, sogar marginal höheres Ergebnis, als bei kaltem Gerät - Throttling ist also nur in künstlich hervorgerufenen Szenarien ein Problem der Grafikkarte, nicht aber in der Praxisanwendung.
Verglichen mit dem Probook 6560b und Thinkpad L530 wird das Travelmate etwas wärmer - die wirkliche Bratpfanne unter den Kandidaten ist allerdings das Vostro 3560, mit bis zu 53 °C an der Oberseite bei Belastung - das Travelmate P643 bewegt sich wieder auf vergleichbarem Niveau zum großen Bruder.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 41 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-13.3 °C).
Lautsprecher
Von den zwei kleinen Lautsprechern an der vorderen Unterseite des Travelmate darf man keine perfekten Klangwelten erwarten.
Im Gegenteil! Extrem höhenlastig, blechern und undefiniert hört sich der produzierte Sound an. Wenn man ihn beschreiben müsste, wäre wohl ein Vergleich mit einem batteriebetriebenen Kofferradio aus den 80er Jahren am treffendsten.
Dafür lässt sich eine sehr hohe Lautstärke einstellen, somit können auch mittelgroße Räume beschallt werden. Das Publikum wird aber auf Dauer nicht zufrieden mit den Klang sein, da die Höhen bei dieser Lautstärke schrill in den Ohren klirren. Hier ist es besser auf externe Lautsprecher zurückzugreifen, denn die ermöglichen in Kombination mit dem Travelmate eine gute Soundkulisse.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch im IDLE, also im Leerlauf, kann sich für ein 15,6" Notebook durchaus sehen lassen. Es werden, je nach eingestellter Hintergrundbeleuchtung des Displays, zwischen 8,7 - 12,3 Watt verbraucht.
Bei Vollauslastung zieht das P653 durschnittlich 59,1 Watt aus der Steckdose, im extremsten Fall sogar 64,3 Watt. Das ist allerdings ein vergleichsweise niedriger Wert, gemessen an der Tatsache, dass hier auch eine durchaus potente Grafikkarte voll ausgelastet wird, kann aber mit der Taktreduzierung selbiger im Stresstest erklärt werden.
Aus / Standby | 0.2 / 0.6 Watt |
Idle | 8.7 / 10.5 / 12.3 Watt |
Last |
59.1 / 64.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Zu einem guten Notebook gehört heute zweifelsohne eine lange Arbeitszeit abseits der Steckdose. Diesen Zeitraum weiß das Travelmate gut zu überbrücken.
Die, von Acer angepriesenen "8h+" Akkulaufzeit werden zwar nur unter bestimmten Bedingungen erreicht, wie zB unserem Minimallasttest, dem BatteryEater Readers Benchmark, wo glatte 9 h aus dem 66 Wh Akku gequetscht werden. Wer also gerne mal auf langen Zugfahrten bei gedimmter Hintergrundbeleuchtung und deaktiviertem WLAN auf Energiesparmodus E-Books liest, kann die Werksangaben locker erreichen.
Viel näher an der Praxis ist unser standardisierter WLAN-Surfing Test, in dem das Travelmate gute 5 h 24 min ohne Netzteil ausharrte. Dabei werden bei einer Hintergrundbeleuchtung von 150 cd/m², einige bekannte Internetseiten angesurft, und auch Youtube HD-Videos abgespielt. Dells Vostro 3560 erreicht hier mit unterlegenem Akku etwa 2 h weniger Laufzeit, das Travelmate P643 hält sogar rund 40 min länger durch, als unser P653, und darf somit als Alternative für Kunden empfohlen werden, bei denen es auf jede Minute ankommt. Das Thinkpad L530 fällt außer Konkurrenz, da ein stärkerer 9-Zellen-Akku eingesetzt wird, und somit eine Laufzeit von guten 7 h spendiert - mit 6-Zellen Akku sollte es auf ähnlichem Niveau rangieren, wie unser Testgerät.
Will man DVDs betrachten, so kommt man beim Travelmate auf 142 min Akkulaufzeit. Somit dürften sich die meisten Blockbuster mobil ausgehen, ohne an der spannendsten Stelle einen Schwarzen Bildschirm präsentiert zu bekommen. Wird das Notebook belastet (bei uns durch den BatteryEater Classic mit voller Helligkeit und aktiviertem WLAN getestet), so kommt man auf knapp 2 h fernab der Steckdose.
Unverschnörkelt. So kommt das Acer Timeline P653 rüber. Hier wird nichts vorgetäuscht (außer eine Metalloberfläche am Deckel), auch der Preis ist straight forward: Für 800 € bekommt man im Gegenzug einen ehrlichen Allrounder, in einer Hülle aus eckiger, dunkler Magnesium-/Alu-Kombination, das an wichtigen Stellen (Eingabegeräte, Handballenablage) mit samtigem Gummi beschichtet ist.
Klar, das Display ist nicht Grafiker-tauglich, und kommt auch mit der Helligkeit von rund 200 cd/m² nicht gegen strahlendes Sonnenlicht an. Das Notebook ist weiters nicht aufregend flach und kann auch keine fetten Bässe liefern - aber das will es auch gar nicht!
In der Praxis fällt das P653 meist nur durch die Unauffäligkeit auf. Man regt sich nicht über ein unpräzises Touchpad mit lauten, schwergängigen Tasten auf, auch nicht über Tastaturlayouts, die Tippfehler produzieren, ebenfalls nicht über kreischende Lüfter, oder zu kurze Akkulaufzeit. Alles wird so verrichtet, wie man sich das vorstellt.
Acer verkauft hier ein günstiges, stabiles Package mit großer Speicher- und Akkukapazität, zeitgemäßer CPU und Grafikkarte, die allesamt möglichst viele Einsatzgebiete abdecken sollen, und das auch theorethisch schaffen.
Was allerdings bei dieser umgesetzten Selbstsicherheit einen Strich durch Acers Rechnung macht, sind die Fiepgeräusche, die während Games das Ohr des Users ähnlich nerven, wie das die klirrenden, blechernen Lautsprecher tun. Hoffentlich war nur unser Testgerät von diesen Störgeräuschen betroffen, beim 14-Zoll Kollegen P643 konnten wir diese zumindest nicht beobachten. Wer auf gute Soundqualität setzt, sollte aber entweder externe Lautsprecher anhängen oder das Travelmate meiden. Kommt man mit den Nachteilen zu recht, kann man aber gerne zuschlagen - der Preis ist gut angelegt! Wer wirklich eine höhere Displayauflösung wünscht, und gegen eine wesentlich langsamere Grafikkarte eintauschen würde, wird in oft zitierten Konkurrenten Thinkpad L530 und Probook 6560b würdige Alternativen fürs Büro finden. Wie immer: Vergleichen lohnt sich!