gfu Studie 2017: Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics
Im Rahmen der Veranstaltung "gfu Insigts & Trends" hat der Vorsitzende des Aufsichtsrates der gfu Consumer & Home Electronics, Hans-Joachim Kamp, heute in Berlin die Ergebnisse der jährlich herausgegebenen und repräsentativen Studie vorgestellt. Die gfu-Studie zeigt die Konsumtrend in Deutschland im Bereich Consumer- und Home Electronics auf. Befragt wurden 2.000 Haushalte in Deutschland.
Hier die Ergebnisse der gfu Studie 2017 "Motive, Einstellungen und Kaufkriterien - Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics":
Technik-Nutzung: Auf hohem Niveau, aber altersabhängig
Die Technik wird in deutschen Haushalten intensiv genutzt. Allerdings in den Altersgruppen unterschiedlich stark. Der PC steht hier mit 90 Prozent erstmals an der Spitze. Dicht dahinter der Fernseher mit 89 Prozent. In der Altersgruppe 60+ liegen beide Produkte sogar bei 95 Prozent. Auf Rang 3 platziert ist das Smartphone mit 83 Prozent. Mit 91 Prozent liegt die Nutzung hier in der Altersgruppe der 16 bis 39 Jährigen deutlich über dem Gesamtwert. Internet-Router werden von 77 Prozent und Tablet-PCs von 50 Prozent der Befragten genutzt.
Spielekonsolen, Audiostreaming und Smart Home: Nutzung hängt sehr vom Alter ab
Spielekonsolen, Audiostreaming und Smart Home sind in den Altersgruppen unterschiedlich stark angesagt. Die Nutzung von Spielekonsolen liegt im Schnitt bei 28 Prozent. Bei den 16 bis 39 Jährigen dagegen bei 47 Prozent. Nur 7 Prozent der über 60 Jährigen spielen mit der Konsole. Ein ähnliches Bild zeigt sich für Audiostreaming: Die Durchschnittsnutzung liegt bei 12 Prozent. 22 Prozent der 16 bis 39 Jährigen streamen und nur 4 Prozent bei der Generation 60+. Über alle Altersgruppen hinweg besitzen 8 Prozent der Befragten eine Smart-Home-Ausstattung. Dabei haben 14 Prozent der 16 bis 39 Jährigen und nur drei Prozent der über 60 Jährigen ein Zuhause mit smarter Technik.
Smartphone-Nutzung: Großer Unterschied bei den Generationen
Die jüngere und die ältere Generation gehen mit dem Smartphone ganz unterschiedlich um. 66 Prozent der 16 bis 39 Jährigen nutzen Soziale Medien. Die über 60 Jährigen nur zu 39 Prozent. Der Durchschnitt liegt bei 53 Prozent. Nachrichten und Artikel lesen 43 Prozent aller Befragten mit dem Smartphone. Bei den 16 bis 39 Jährigen sind es jedoch 52 Prozent, nur 38 Prozent in der Altersgruppe 60+.
Eine ähnliche Verteilung ergab die Nutzung von Informationen zu Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Der Schnitt liegt bei 36 Prozent. 49 Prozent der 16 bis 39 Jährigen planen ihre Fahrten mit dem Smartphone, aber nur 27 Prozent der über 60 Jährigen. Waren und Dienstleistungen bezahlen 36 Prozent der Befragten mit dem Smartphone, die 16 bis 39 Jährigen erledigen dies zu 49 und die Gruppe 60+ zu 21 Prozent. Preisvergleiche mit dem Smartphone führen insgesamt 32 Prozent durch. Mit 38 Prozent liegen wieder die 16 bis 39 Jährigen an der Spitze, während sich die über 60 Jährigen dieser Möglichkeit nur zu 23 Prozent bedienen.
Kaum Altersunterschiede bei der Anschaffungsabsicht für das Jahr 2017
Die Liste der Top 5 wird vom Smartphone (19 %) angeführt, Elektrokleingeräte zur Körperpflege folgen auf Platz 2 mit 17 Prozent. 15 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, sich ein Elektrokleingerät für die Küche kaufen zu wollen. Sonstige Elektrokleingeräte für den Haushalt stehen ebenso wie TV-Geräte bei 13 Prozent der Befragten auf der Einkaufsliste für 2017.
Bei den Fernsehgeräten gaben die Befragten als häufigsten Kaufgrund mit 47 Prozent die hohe UHD-Bildauflösung an (Vorjahr 36 %). Der größere Bildschirm als Kaufmotiv wurde mit 41 Prozent (Vorjahr 47 %) auf Platz zwei verdrängt. Der drittwichtigste Grund für die Neuanschaffung bleibt, wie bei der Befragung 2016, Smart TV mit 31 Prozent (Vorjahr 29 %).
TV-Nutzung bleibt attraktiv - Zuschauer zunehmend zeitautonom - jüngere Zuschauer zahlen für Programme
Smarte TVs sind in den Haushalten angekommen. Schon 42 Prozent der Befragten besitzen ein solches Gerät. Davon sind 88 Prozent an das Internet angeschlossen. Die Smart-Funktionen werden von 56 Prozent auch genutzt, in der Altersgruppe 16 bis 39 sogar von 65 Prozent. Dies führt auch dazu, dass die Zuschauer seltener zu den festgelegten Sendezeiten fernsehen. Im Schnitt sind dies 41 Prozent (38 % im Vorjahr), bei den 16 bis 39 Jährigen liegt die Zahl bei 57 Prozent, bei den über 60 Jährigen bei 27 Prozent. Insgesamt bleibt die TV-Nutzung entgegen vieler anderer Erwartungen aber weiterhin attraktiv.
59 Prozent der 16 bis 39 Jährigen gaben an, nun mehr Zeit vor dem TV zu verbringen als ohne Smart TV, da sie mit den vernetzten Geräten häufiger passende Sendungen finden. Ebenfalls 59 Prozent dieser Altersgruppe sind generell bereit, für Programminhalte zu bezahlen, die 60+-Gruppe nur zu 16 Prozent. So überrascht es nicht, dass die Mediatheken mit 60 Prozent auf Platz eins bei der Nutzung der smarten Funktionen liegen, gefolgt von Video on Demand mit 56 Prozent und Videoclips mit 54 Prozent. Auch hier zeigt sich ein großer Unterschied zwischen den Altersgruppen: Video on Demand schauen nur 35 Prozent der über 60 Jährigen, dagegen 74 Prozent der 16 bis 39 Jährigen. Videoclips sehen 68 Prozent der Altersgruppe 16 bis 39 und nur 31 Prozent der Gruppe 60+.
Bleibt der Markt für Virtual Reality (VR) wieder auf der Strecke?
Virtual Reality (VR) steht zwar im Zentrum medialer Aufmerksamkeit, doch lediglich 15 Prozent der in der gfu-Studie Befragten sind an Virtual Reality interessiert. Nur 4 Prozent besitzen bereits entsprechende Geräte, während 63 Prozent Desinteresse äußerte. Für 18 Prozent ist der Begriff sogar unbekannt. VR wird überwiegend für den Gaming-Bereich als interessant gesehen (55 %), 51 Prozent sehen Anwendungen in der Raumplanung, 44 Prozent bei TV-Dokumentationen, 36 Prozent im Medizinbereich, 32 Prozent für Freizeitparks und 27 Prozent in der Stadtplanung.
Geteilte Meinung zur vernetzten Gesundheit
Unterschiedliche Meinungen haben die Befragten zur vernetzten Gesundheit. Auf der Seite der positiven Einstellung stehen 51 Prozent, die eine Einführung der elektronischen Gesundheitskarte befürworten, 38 Prozent, die Lebenserleichterungen für chronisch Kranke sehen und 37 Prozent, die Kosteneinsparungen durch Telemedizin erwarten. Auf der negativen Seite wurde mit 53 Prozent ein befürchteter Datenmissbrauch durch Dritte sowie mit 50 Prozent die Sorge, dass der persönliche Kontakt zwischen Arzt und Patient verloren geht, genannt.