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eSIM: Kostenfalle bei Truphone mit täglichem Datenvolumen und "Auto Renew"

Truphone-App unter iOS mit leicht ausgegrautem Auto-Renew-Slider.
Truphone-App unter iOS mit leicht ausgegrautem Auto-Renew-Slider.
Wer eine eSIM nutzt, der muss bisweilen aufpassen. Bei Truphone ist das besonders tückisch, denn wer einen günstigen US-2-GByte-Plan mit zusätzlichen GByte-Paketen auffüllt, landet schnell im täglichen Abbuchungsmodus, wie Notebookcheck.com selbst feststellen musste.

Eigentlich spart man mit dem eSIM für Smartphones ordentlich Geld, wie wir in unserem Erfahrungsbericht vom letzten Jahr in Ostasien darlegten. Doch wie Notebookcheck.com jetzt während eines Aufenthalts in Nordamerika feststellen musste, kann auch eine eSIM teuer werden, wenngleich sie immer noch billiger war als die Roaming-Optionen, die die Deutsche Telekom bereitstellte.

Doch was ist passiert? Über den eSIM-Anbieter Truphone haben wir für Nordamerika einen 2-GByte-Plan abgeschlossen. Der ist sehr günstig, war zuverlässig und kostet für 30 Tage gerade einmal 13 US-Dollar, also knapp über 12 Euro. Dabei bemerkten wir bereits, dass Truphone nicht nur Marketing-Präferenzen aktiviert, sondern auch "Auto Renew" automatisch einschaltet bei der Buchung. 

Da wir das bemerkten, haben wir "Auto Renew" natürlich nachträglich manuell abgeschaltet. Doch die 2 GByte reichten nur knapp über zehn Tage in Kanada. In den USA für unsere die Display-Week-Berichterstattung angekommen, musste das Volumen schnell erweitert werden.

Truphone hat in der App dafür rechts oben einen praktischen "Add Data"-Button. In der Hektik bemerkten wir dabei nicht, dass der 1-GByte-Tarif zwar nur 4 US-Dollar kostet, aber auch nur für jeweils einen Tag gilt und "Auto Renew" nochmals versucht zu aktivieren. Bei eSIM-Tarifen ist das ungewöhnlich, andere Anbieter lassen einem hier mehr Zeit zur Nutzung des Volumens. Insbesondere kritisch ist die Diskrepanz zwischen 1- und 2-GByte-Tarif zu sehen, bei dem letzterer immerhin 30 Tage anhält.

Bei Folgetarifen, wenn man weiter reist, bleibt der Auto-Renew-Button dann sogar leicht ausgegraut aktiv mit einer missverständlichen in klein gehaltener Formulierung. 

Dieser Umstand wurde dann etwas teurer, als hätten wir einen weiteren 2-GByte-Plan mit 30 Tagen Laufzeit gebucht. Wir haben also 20 US-Dollar für fünf Tage bezahlt, obwohl wir das selbe für 13 US-Dollar haben hätten können. Denn das Volumen wurde bei Weitem nicht ausgenutzt. Insgesamt lagen wir laut der Messung des iPhones bei 2,9 GByte.

Im Messetrubel sind die kleinen Abbuchungen auch nicht aufgefallen, obwohl der Autor dieser Zeilen sie aus dem Augenwinkel durch die Notifications der Kreditkarten-App einmal gesehen hat, das aber als späte Buchung einordnete – ein weiterer Fehler, der auch durch zu viele Notifications während einer Messe entstand. Die Truphone-App hat leider keine Notifications geschickt.

"Auto Renew" nicht nutzen

Andere eSIM-Anwendungen machen das besser und warnen den Nutzer. Zudem ist eine Auto-Renew-Funktion nach unseren Erfahrungen eigentlich ungewöhnlich. Allgemein würden wir von der Nutzung einer Auto-Renew-Funktion abraten, denn es fehlt dadurch eine gewisse Kostenkontrolle.

Im Vergleich zum physischem SIM, welches bei uns von der Deutschen Telekom ist, haben wir trotz dieses Unfalls viel Geld gespart. 3 GByte kosten bei der Telekom zwar nur rund 30 Euro, gelten dann aber nur sieben Tage, hätte also mit anderen Pässen verlängert werden müssen, etwa mit einem weiteren GByte für rund 16 Euro und 7 Tagen. Das wäre allerdings knapp geworden, da wir etwas über einem GByte pro Woche lagen.

Wer also einen eSIM-Tarif kauft, der sollte genau auf die Konditionen achten. Insbesondere gilt das für eine eventuelle Auto-Renew-Funktion. Aufgrund der Erfahrung würden wir von Truphone nun auch abraten. Wir haben im Nachhinein noch mal in Japan verifizieren können, dass der Auto-Renew-Slider ausgegraut bleibt sowohl bei einem US-Tarif in der Ferne als auch in Japan bei einem lokalen Tarif. Die Tarifstrategie ist die selbe.

Dass es ein Maximum der Auto-Renew-Funktion gibt, hilft nicht viel. Immerhin fünf Mal pro Tag oder 20 Mal pro Woche kann die Funktion im US-Tarfi getriggert werden, wenn das Datenvolumen ausgeht. Wer in so einer Situation versehentlich streamt, kann viel Geld verlieren.

Nachtrag: 27. Mai 19:40 Uhr, Formulierungen präzisiert zum ausgegrauten Auto-Renew-Slider.

Drei Slider, drei Farben. Marketing kann abgeschaltet werden, "Auto Renew" nicht, Aktivieren hingegen schon.
Drei Slider, drei Farben. Marketing kann abgeschaltet werden, "Auto Renew" nicht, Aktivieren hingegen schon.

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Autor: Andreas Sebayang, 26.05.2023 (Update: 26.05.2023)