Yotaphone 3: Markteinführung 2016 endgültig geplatzt
Die Geschichte des Yotaphones, ein Ausnahmegerät mit zusätzlichem E-Ink Display, entstanden unter Direktion des "russischen Steve Jobs" Wladislaw Martynow, ist voller Pleiten, Pech und Pannen. Obgleich ganzer Stolz Russlands (Putin stellte das Gerät dem chinesischen Staatspräsidenten vor), fällt der finanzielle Erfolg am Weltmarkt mit bislang etwa 100.000 verkauften Geräten eher bescheiden aus. Ein massiver, globaler Abverkauf des Yotaphone 2 auf einschlägigen Asia-Webshops zu Ramschpreisen um 150 Euro deutet auf volle Lager hin.
Während sich Yota Devices mit Hi-P, dem in Singapur ansässigen Yotaphone 2 Hersteller, wegen nicht eingehaltener Bestellmengen vor Gericht streitet, verbündet man sich 2015 zur Entwicklung und Herstellung des Nachfolgers mit ZTE. Die Übernahme von 64,9% der Firmenanteile durch die chinesische Beteiligungsholding China Baoli Ende des Jahres führte jedoch zu einer kompletten Umorientierung. ZTE als Partner wurde verworfen und alle Arbeiten zur Produktion des Yotaphone 3 eingefroren. Schließlich gründete China Baoli ein Joint-Venture mit Coolpad. Unbestätigten Gerüchten zufolge wurden 14 russische Techniker gefeuert und die verbleibenden Mitarbeiter in das neue Research & Development Center in China versetzt, wo nun unter Einsatz von mehr als 50 Millionen Dollar die Entwicklung des Yotaphone 3 voran getrieben und endlich zum Abschluss gebracht werden soll.
In dem Zusammenhang wurden etliche Details zum aktuellen Entwicklungsstand des Yotaphone 3 bekannt. So sollte das Smartphone im Sommer 2016 in zwei Größen mit einem 5 / 4,7 Zoll und 5,7 / 5,5 Zoll Farb- bzw. E-Ink Display erscheinen. Im Hinblick auf Kosten und Lesbarkeit entschied man sich für ein flaches Design. Vorgesehen war neben einem Akku mit herausragend langem Durchhaltevermögen eine ähnlich beeindruckende Kamera. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Datenschutz als auch der Integration diverser (kontaktloser) Zahlungsmöglichkeiten geschenkt. Auch die vielfach kritisierte Einbindung des E-Ink Displays wurde überarbeitet.
Alexander Pisarev, ehemaliger Vizepräsident von Yota Devices, verabschiedete sich nach der Übergabe an das neue Team aus dem Unternehmen. Er hält den immerhin fünftgrößten Smartphone-Hersteller Chinas (Coolpad) nicht für qualifiziert genug zur Projektumsetzung und befürchtet, dass es zu qualitativen Mängeln oder sogar einem finanziellen Misserfolg kommen könnte. Pisarev erklärt, dass die Verzögerungen nun eine vollständige Überarbeitung der Spezifikationen notwendig gemacht haben. Einen Anlauf der Massenproduktion sieht er daher frühestens im Sommer 2017.
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