Xiaomi bastelt an einer internen Flip-Kamera, die sich unsichtbar unter dem Smartphone-Display versteckt

Kreativ sind sie, das muss man Xiaomi lassen. Auch wenn nicht alle Ideen, die man so in Patenten findet, Realität werden, aus manchen wird zumindest ein Konzeptphone, wie etwa 2019 das Mi Mix Alpha. Ganz anders aber nicht weniger interessant ein neues Patent, das von LetsGoDigital bei der WIPO augegraben wurde. Das 32 seitige Dokument wurde am 29. April 2021 veröffentlicht und beschreibt eine Art Flip-Kamera, die allerdings nicht, wie beim Zenfone 8 Flip von Asus an der Außenseite eines Smartphones verbaut wird, sondern intern.

Interne Flip-Cam

Vor Staub und Wasser geschützt, soll sich die Kamera-Linse auf Wunsch um 180 Grad drehen können und entweder als Teil einer klassischen Kamera-Einheit, im Bild unten etwa einer Triple-Cam, als Hauptkamera die Umgebung einfangen oder - durch das Display hindurch als versteckte Selfie-Cam dienen. Dass Xiaomi mit Under-Display Frontkameras experimentiert ist ein offenes Geheimnis, gerüchteweise soll das Mi Mix 4 im zweiten Halbjahr als erstes Xiaomi-Phone mit einer derartigen USC (Under-Screen-Camera) auf den Markt kommen.

Kamera-Modul

Neu ist das Konzept nicht, ZTE hat im Vorjahr das Axon 20 als erstes Midrange-Phone mit Selfie-Cam unterm Display veröffentlicht, die Qualität ließ da aber noch etwas zu wünschen übrig. Laut Patent soll ein kleiner quadratischer Bereich (im Bild unten im dunkleren Blau) oberhalb der drehbaren Kamera transparent werden, wenn die Under-Display-Cam für Selfies genutzt wird, ansonsten ist sie unsichtbar unter dem Display versteckt. Im Patent (hier als PDF) sieht man auch bereits das Bild eines potentiellen Flip-Cam-Moduls, möglicherweise arbeitet Xiaomi also bereits an der Verwirklichung dieses Patents.

Was bringts ?

Gedreht wird die Kamera entweder über einen Motor oder magnetisch, letzteres dürfte langfristig zuverlässiger und günstiger sein, gepaart wird die interne Flip-Cam mit einem Laser Autofokus, als Display kommen prinzipiell OLEDS, LCDs oder sogar CRTs in Frage, am Wahrscheinlichsten ist wohl ersteres. Fragt sich natürlich ob der Aufwand lohnt. Man spart de facto eine Kamera, wenn diese allerdings besonders hochwertig ist, könnte sich ein derart drehbar angeordnetes System potentiell schon auszahlen, wenngleich das ganze Modul schon relativ viel Platz benötigt.