Xiaomi Redmi Watch 2 Lite Smartwatch Test: Verbesserter Nachfolger der Xiaomi Watch Lite
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Details
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Datum | Bezeichnung | Gewicht | Laufwerk | Groesse | Aufloesung | Preis ab |
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02 / 2022 | Xiaomi Redmi Watch 2 Lite Apollo 3.5 | 35 g | 1.55" | 360x320 | ||
05 / 2021 | Huami Amazfit GTS 2 mini DA14697 | 32 MB Flash | 1.55" | 306x354 | ||
04 / 2021 | Huawei Watch Fit Elegant Edition DK3.5+ST | 27 g | 4 GB Flash | 1.64" | 456x280 | |
02 / 2021 | Xiaomi Mi Watch Lite | 21 g | 1.40" | 320x320 |
Gehäuse und Ausstattung – Smartwatch mit TPU-Armband in drei Farben
Nachdem die erste Redmi Smartwatch hierzulande als Xiaomi Mi Watch Lite erhältlich war, gibt es den Nachfolger auch in Europa direkt unter dem Redmi-Markennamen. Die Redmi Watch 2 Lite ähnelt dem Vorgänger nahezu wie ein Ei dem anderen. Sie bietet aber einige Verbesserungen - wenn auch nicht so viele wie die wieder nur Asien vorbehaltene Redmi Watch 2.
Die in den Farben Schwarz (hatten wir im Test), Elfenbein und Blau erhältliche Redmi Watch 2 Lite kommt weiterhin mit einem Gehäuse aus Kunststoff um die Ecke. Auffällig ist die schwarz glänzende Glasfront, unter der sich das am unteren Rand weiterhin mit einem recht dicken Kinn bestückte Display verbirgt. An der rechten Seite gibt es wieder einen Button zum Aufrufen des Menüs. Lautsprecher und Mikrofon sind nicht integriert.
Am Handgelenk gehalten wird die 35 g leichte Uhr von einem bereits vorgebogenen Armband aus TPU. Dieses verhindert, dass die Uhr flach auf dem Tisch liegen kann. Dank 13 eng beieinander liegenden Löchern ist das Armband vielfältig einstellbar und liegt somit gut am Arm an. Zudem ist es abnehmbar, aber nicht universell wechselbar.
Einrichtung und Bedienung klappen im Smartwatch-Test einwandfrei
Die Redmi Watch 2 Lite selbst läuft mit einem proprietären Betriebssystem. Für die Einrichtung wird unter Android die App "Xiaomi Wear" und unter iOS die App "Xiaomi Wear Lite" benötigt. Für unseren Test der Redmi Watch 2 Lite haben wir primär die iOS-App genutzt. Sowohl für iOS als auch Android haben wir definitiv schon bessere Smartwatch-Apps gesehen.
Nach der obligatorischen Registrierung bzw. einem Login in den eigenen Xiaomi-Account kann die Einrichtung der Smartwatch beginnen. Im Menüpunkt "Profil" hierfür einfach auf "Gerät hinzufügen" tippen und dann im der Auflistung die Redmi Watch 2 Lite auswählen. Danach startet der Kopplungsvorgang via Bluetooth, der selbsterklärend ist und in unserem Test der Redmi Watch 2 Lite problemlos von der Hand ging.
Auf der Uhr sind fünf Ziffernblätter vorinstalliert. Über die App lassen sich viele weitere kostenlos auswählen und übertragen. Zusätzlich lassen sich über die Smartphone-App unter anderem App-Benachrichtigungen ein- und ausschalten und konfigurieren, die Widgets anpassen sowie das Menü-Layout von Raster auf Liste ändern.
Zudem lässt sich unter anderem über die App einstellen, wie empfindlich und in welchen Zeiträumen sich das Display beim Anheben des Armes automatisch einschalten soll, was in der Praxis nahezu immer zuverlässig funktioniert.
Die Bedienung der Redmi Watch 2 Lite erfolgt primär über den Touchscreen. Auf dem Home-Screen kann per horizontalem Wischer durch verschiedene Widgets gewischt werden, die über die Herzfrequenz, Blutsauerstoffgehalt, Wetter und Aktivitäten informieren sowie über die ein Training direkt gestartet werden kann. Ein Wischer nach unten ruft die Benachrichtigungen auf, ein Wischer nach oben das Kontrollzentrum mit Nachtmodus, Taschenlampe und mehr.
Über den einzigen Button auf der rechten Seite erfolgt der Aufruf des Menüs. Wird die Taste drei Sekunden gedrückt, öffnet sich das Systemmenü zum Ausschalten und Neustarten. Standardmäßig stellt das Menü sich in vielen kleinen Icons ohne textliche Erklärung dar. Drei Icons werden in Reihe angezeigt, was für ausreichend große Touchflächen sorgt. Per vertikalem Wischer wird durch das Menü gescrollt.
Neben den weiter unten noch genauer thematisierten Puls-, SpO2- und Sport-Tracking bietet das Menü Apps für das ganztägige Stress-Tracking (muss über die App aktiviert werden), Atemübungen, einen Zykluskalender, Wetterinformationen, Wecker, Stoppuhr und Timer sowie einen elektrischen Kompass, eine Telefon-Finden-Funktion sowie eine Taschenlampe (Display leuchtet Weiß). Zudem lassen sich am Handgelenk die Musikwiedergabe und die Kamera (samt Verzögerung bis 5 Sekunden) des verbundenen Smartphones steuern.
Telefonie und Benachrichtigungen
Benachrichtigungen vom Smartphone zeigt die Redmi Watch 2 Lite an. Empfangbar sind Push-Mitteilungen unter anderem für E-Mails, Telefon, Nachrichten und weitere. Beim Eingang einer Benachrichtung vibriert die Smartwatch kurz. Mails und Nachrichten lassen sich in einer kurzen Vorschau lesen, aber nicht beantworten. Die Zuverlässigkeit und Synchronität war in unserem Test meist gegeben, die Reihenfolge der dargestellten Benachrichtigungen allerdings teilskonfus und nicht systematisch.
Eine Telefonfunktion bietet die Smartwatch nicht. Dennoch macht das Wearable auf Anrufe aufmerksam. Sie lassen sich auf der Smartwatch wegdrücken, aber nicht annehmen.
Sprach-Assistent
Sprach-Assistenten wie Amazon Alexa oder Google Assistant unterstützt die Watch 2 Lite von Redmi nicht.
Gesundheit und Fitness: 24h-Herzfrequenzmessung, SpO2 und 100+ Sport-Modi
Die Redmi Watch 2 Lite ist mit einem optischen Herzfrequenzsensor ausgestattet. Dieser misst neben dem Puls auch den Sauerstoffgehalt des Bluts (SpO2). Abgerundet wird die Ausstattung von über 100 Fitness-Modi.
Die getrackten Daten lassen sich nicht nur auf der Smartwatch, sondern auch über die Xiaomi Wear App auf dem verbundenen Smartphone ablesen. Eine Synchronisation mit Apple Health ist möglich. Zudem unterstützt die Watch 2 Lite von Redmi laut Herstellerangaben die App Strava für Läufer und Radfahrer. Nach unseren Erfahrungen lassen sich aber nur Aktivitäten teilen. Strava listet die Watch nicht als kompatibles Gerät, sodass sie sich nicht als Pulssensor verwenden lässt.
Aktivitätsziele
Als Aktivitätsziele stellt die Smartwatch auf dem Standard-Ziffernblatt die aktiv verbrannten Kalorien (also jene über dem Grundumsatz) sowie die Anzahl der zurückgelegten Schritte gemeinsam mit dem Ladezustand als sich füllende Halbkreise dar. Dazu gibt es im Aktivitäts-Widget die Anzahl der Bewegungsunterbrechungen bei einer sitzenden Tätigkeit. Die anvisierten Tagesziele lassen sich nicht verändern.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Ob die Messungen der Herzfrequenz kontinuierlich (24 Stunden am Tag, mit einstellbarer Häufigkeit, benötigt mehr Energie) oder nur auf Abruf erfolgen sollen, lässt sich einstellen. Zudem kann auch eine regelmäßige Bestimmung des Blutsauerstoffgehaltes im Schlaf festgelegt werden.
Bei unser üblichen Fahrrad-Testrunde mit der Smartwatch mussten wir bei hoher Dynamik, sprich stark schwankenden Pulswerten (Intervalltraining), große Abweichungen im Vergleich zu einem Polar H10 Brustgurt als Referenzgerät feststellen. Während der Gurt für die Aktivität Messwerte von 122 (Mittelwert) und 156 (Maximum) auswirft, sind es bei der Smartwatch 75 und 112. Das sind Unterschiede, die in diesem Maße absolut nicht akzeptabel sind und die Smartwatch eigentlich unbrauchbar machen. Und nicht nur das: Selbst beim Ruhepuls wies die Redmi Watch 2 Lite beim ersten unserer zwei Tester im Vergleich zur Referenz zunächst deutlich zu hohe Werte auf.
Im Laufe unseres Tests der Redmi Watch 2 Lite hat Xiaomi allerdings ein Update verteilt, dass sich diesem Problem zu widmen scheint. Im weiteren Verlauf traten diese Abweichungen nicht mehr in diesem Maße auf. So konnte unser zweiter Test-Redakteur später bei verschiedenen Workouts als auch dem Ruhepuls deutlich geringere Varianzen feststellen. Meist lagen die Abweichungen im Rahmen von maximal 10 Prozent. Das ist immer noch nicht sonderlich genau und entspricht nicht Xiaomis Versprechen eines "hochpräzisen PPG-Sensors". In dieser Preisklasse und für Hobbysportler mag dies aber noch akzeptabel sein.
Schlaf-Tracking
Wer die Redmi Watch 2 Lite nachts trägt, kann den eigenen Schlaf tracken. Hierbei misst die Smartwatch neben der Dauer die verschiedenen Schlafphasen und deren Länge sowie den durchschnittlichen Puls und auf Wunsch die Blutsauerstoffsättigung. Sämtliche Daten lassen sich auf der Smartwatch einsehen, werden aber in der App auf dem Smartphone detaillierter dargestellt.
Trainingsaufzeichnung
Die bis 5 ATM wasserdichte Redmi Watch 2 Lite bietet über 100 Fitness-Modi. Dazu zählen 17 professionelle Modi wie HIIT und Yoga sowie 100 erweiterte Trainingsmodi. Somit ist die Auswahl an Sportarten, die sich mit der Smartwatch tracken lassen, sehr groß. Hierzu zählen neben den obligatorischen Klassikern wie Laufen, Gehen und Radfahren auch Trekking, Schwimmen (Becken und offene Gewässer), Rudern, Seilspringen, Tanzen und viele mehr.
Je nach gewählter Sportart informiert die smarte Armbanduhr über Puls, Kalorien, Distanz, aktuelle und Durchschnittsgeschwindigkeit, Schrittlänge und mehr. Zudem wertet sie die Session nach dem Trainingsende aus und speichert das Workout ab.
Im Test haben wir die Smartwatch unter anderem zum Tracken von Rudern auf einer Rudermaschine genutzt. Hier zählt die Redmi Watch 2 Lite nicht nur erstaunlich genau die Schläge, sondern schlägt auch Trainingssätze vor.
GPS und Navigation
Die Redmi Watch 2 Lite unterstützt die gängigen Standards GPS, GLONASS, Galileo und BDS. Der Verbindungsaufbau klappte mit rund 15 Sekunden mal einigermaßen zügig, dauerte das eine oder andere Mal aber auch mal deutlich länger.
Ein GNSS-Vergleich mit einer Referenz-Smartwatch (Garmin Venu 2) ist aufgrund eines mangelden GFX-Export leider nicht exakt möglich. Zudem gibt es bei der Darstellung in der zugehörigen App definitiv bessere Smartwatches. Ein Barometer für Höhenmessungen gibt es ebenso wenig wie eine Navigationsfunktion.
Display: Größeres und ausreichend helles Display mit dickem Kinn
Xiaomi verbaut in der Redmi Watch 2 Lite ein TFT-LC-Display, das im Vergleich zum Vorgängermodell Xiaomi Watch Lite trotz unveränderter Abmessungen der Uhr selbst um 10 Prozent größer ausfällt. Die Auflösung ist auf 320 x 360 Pixel ebenfalls etwas angestiegen, was eine Pixeldichte von 331 PPI ergibt. Der Schwarzwert bei voller Helligkeit ist genauso wie das Kontrastverhältnis allerdings nicht sonderlich gut.
Die Helligkeit lässt sich in fünf Stufen einstellen und beträgt maximal 375 cd/m². Das ist ausreichend, um die Uhr trotz des glänzenden Displays auch bei direkter Sonneneinblendung einigermaßen gut ablesen zu können. Einen Umgebungslichtsensor für die automatische Helligkeitsanpassung gibt es nicht.
Eine Always-On-Option bietet das Wearable leider nicht. Optional lässt sie sich über einen Doppeltipp aktivieren. Wie schnell das Display bei Nichtnutzung wieder schwarz wird, lässt sich zwischen 5 und 20 Sekunden einstellen.
Performance und Laufzeit: Recht flüssig laufendes System und solide Ausdauer
Xiaomi verbaut einen Apollo 3.5 Chip und lässt wissen, dass die Uhr schneller arbeitet als der Vorgänger. Im alltäglichen Gebrauch gibt es hier im Test kaum Probleme. Das System reagiert zügig auf Touch-Gesten, Apps öffnen umgehend. Einzig das Scrollen durch Menüs und Apps könnte gerne etwas flüssiger laufen.
Nutzbaren Speicherplatz gibt es hingegen keinen, was aufgrund der nicht installierbaren Apps aber auch nicht erforderlich ist.
Akkulaufzeit
Der integrierte Akku misst 262 mAh. Dies sind rund 10 Prozent mehr als beim Vorgängermodell. Laut Hersteller soll dieser für eine Akkulaufzeit von bis zu 10 Tagen langen. Das ist aber wie immer ein eher theoretischer Wert, der bei sehr sporadischer Nutzung und nicht konitnuierlischem Gesundheitstracking aber auch in der Praxis durchaus erreichbar ist.
In unserem Test hat die Smartwatch je nach Intensität der Nutzung zwischen 3 und 6 Tagen am Stück durchgehalten. Das sind absolut solide Werte für eine Smartwatch in dieser Preisklasse.Generell gilt: Je mehr Gesundheitstracking (Puls, SpO2, Schlaf, Stress) aktiviert ist, desto schneller muss wieder geladen werden.
Eine vollständige Ladung ist in unter zwei Stunden abgeschlossen. Das notwendige Ladekabel mit USB-A liegt im Lieferumfang bei, ein Ladegerät hingegen nicht.
Pro
Contra
Fazit zum Redmi Watch 2 Lite Test: Solide und verbesserte Smartwatch mit punktuellen Schwächen
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 70 Euro bietet die Redmi Watch 2 Lite gemessen am Preis durchaus eine solide Ausstattung.
Während Puls- und SpO2-Messung heute selbst bei noch günstigeren Smartwatches Standard sind, lassen integriertes GPS und über 100 Sport-Modi durchaus aufhorchen. Dazu gibt es einige praktische Funktionen wie die Musik- und Kamerasteuerung sowie Atemübungen, die aber ebenfalls keine Seltenheit auf anderen Smartwatches sind.
Leider hat sich das Puls-Tracking in unserem Test der Redmi Watch 2 Lite bei hoher Dynamik als nicht sonderlich genau erwiesenm auch wenn Xiaomi hier offensichtlich mit einem Update nachgebessert hat. Dennoch ist Smartwatch für ambitioniertere Sportler eher untauglich. Die werden aber vermutlich eh zu anderen Modellen greifen.
Auch das GPS-Tracking hat die eine oder andere Schwäche offenbart. Positiv sind in unserem Test hingegen die soliden Akkulaufzeiten, das gute und größer gewordene Display und die in weiten Teilen flüssige Bedienung aufgefallen.
Gemessen am Preis hinterlässt die Redmi Watch 2 Lite im Test einen soliden Eindruck, auch wenn sich Xiaomi für die nächste Generation punktuell durchaus noch Luft nach oben gelassen hat.
Preis und Verfügbarkeit
Die unverbindliche Preisempfehlung gibt Xiaomi mit knapp 70 Euro an. Zum Zeitpunkt unseres Tests der Redmi Watch 2 Lite ist die Smartwatch hingegen ab rund 54 Euro erhältlich. Bei Amazon wird sie für rund 62 Euro angeboten.