Windows 10: Niederlande klagt wegen Datenschutz-Problemen
Nach anfanglicher, massiver Kritik an der Datensammelsystematik in Windows 10 zu dessen Erscheinen ist es mittlerweile etwas ruhiger um Microsofts Betriebssystem geworden. Das heisst aber keineswegs, dass sich die Anwender nun vorbehaltslos entspannen können.
Denn trotz zahlreicher Updates und Optionsanpassungen in Sachen Datenschutz ist Windows 10 nach wie vor eine beispiellose Datenkrake, insbesondere wenn man nicht die richtigen Optionen kennt und einzustellen weiß.
Neuester Beweis für die anhaltenden Probleme ist der aufkommende Rechtsstreit mit den niederländischen Datenschutz-Behörden. Diese kritisieren, dass Microsoft trotz der Anpassungen durch das Creators Update nach wie vor die Datenschutzgesetze der Niederlande misachtet. Demnach vermeidet es Microsoft noch immer klar über die Art der erhobenen Daten und deren Nutzung zu informieren, so die Behörden.
Zusätzlich stellen die Standardeinstellungen von Windows keine echte Zustimmung des Nutzers zum Datensammeln dar. Die zwangsmäßige Zustimmung während der Installation, ohne die Möglichkeit der Optionseinstellungen, stelle keine echte Erlaubnis zur kompletten Datensammelei dar. Auch die standardmäßige und kontinuierliche Sammlung von App- und Browsing-Daten über den Edge-Browser sei nicht ausreichend deklariert.
Microsoft wiederspricht den Vorwürfen und weist darauf hin, dass Windows 10 in den Datenschutzvereinbarungen durchaus auf die Art der erhobenen Daten und deren Verwendung hinweist. In einigen Fällen müsse man „tiefer in die Datenschutzrichtlinien eintauchen“ oder die „Learn More“-Sektionen bemühen.
Microsoft möchte nun mit den Behörden zusammenarbeiten, um eventuelle Rechtsverletzungen auszuschließen. Der Streit könnte trotzdem globale Auswirkungen haben. Denn wenn Microsoft nicht gewillt ist Windows 10 extra für den niederländischen Markt anzupassen, dann stehen mögliche Änderungen in Sachen Datenschutz bald auch global zur Verfügung.