Vodafone: Kabelnetz wird auf 3 Gbit/s ausgebaut
Während der Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland mittlerweile immer mehr an Tempo zunimmt, macht sich jetzt auch Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Vodafone daran, seine Infrastruktur für die Zukunft bereitzumachen. Dafür hat der Konzern heute eine Kooperation mit dem französisch-niederländischen Unternehmen Altice bekannt gegeben, mit dem Vodafone gemeinsam das Joint Venture FibreCo gründen wird. Dabei steuert Altice gleich von Beginn an viel Kapital bei, um das Glasfasernetz auszubauen. Dafür erhält der Investor einen Anteil von 50% am Joint Venture.
Zwar war Vodafone in den letzten Jahren der Hauptgrund dafür, dass Deutschland im internationalen Gigabit-Vergleich nicht noch weiter abgeschlagen war, allerdings holt mittlerweile die Konkurrenz mit dem Ausbau von FTTH auf. Dabei besitzt letzteres einige Vorteile gegenüber dem Docsis-Standard, über den Internet per Kabel bereitgestellt wird. So ist reines Glasfaser wesentlich stabiler und bietet zusätzlich niedrigere Latenzen. Weiterhin wird Glasfaser in Zukunft noch deutlich höhere Geschwindigkeiten als die aktuell häufig angebotenen ein Gigabits ermöglichen.
Auf diese stärkere Konkurrenz reagiert Vodafone jetzt mit FibreCo indem der eigene Glasfaserausbau stärker als bisher vorangetrieben wird. So wird in den nächsten 6 Jahren FTTH für insgesamt 7 Millionen Haushalte ausgebaut. Gleichzeitig wird der Konzern unabhängig von FibreCo und Altice noch deutlich mehr Node Splits durchführen. Das heißt, dass in Zukunft sich weniger Haushalte die Bandbreite teilen müssen. Dadurch sollen mittelfristig mit dem bestehende Docsis-3.1-Standard stolze 3 Gbit/s ermöglicht werden. Langfristig soll dieser Wert mit Docsis 4.0 sogar auf 10 Gbit/s steigen.
Sollte Vodafone in der Lage sein, diese Pläne wirklich umzusetzen, werden Kunden davon wahrscheinlich deutlich profitieren. So bahnt sich in anderen Ländern wie den USA, aber auch in europäischen Ländern wie der Schweiz, derzeit ein Wettbewerb zu immer höheren Bandbreiten an. So kann man dort vereinzelt bereits sogar 10 Gbit/s-Tarife buchen. Von einem solchen Wettbewerb profitieren auch Kunden, die weit weniger Bandbreite benötigen, da sich beispielsweise 55 Euro für 250 Mbit/s wesentlich schlechter rechtfertigen lassen, wenn Kunden bei der Konkurrenz für ein wenig mehr Geld 3 Gbit/s erhalten.