Vivo X200 Pro User beklagen unschönes Lens-Flare-Problem: Trouble im Zeiss-Kamera-Paradies?
Die Stimmung hat sich recht schnell gedreht. Vergangene Woche berichteten wir noch über die begeisterten Stimmen der ersten Vivo X200 Pro Tester, diese Woche müssen wir zumindest all jene warnen, die vorhaben, eines der neuen Zeiss-Kamera-Flaggschiffe nach Europa zu importieren, was ja seit Kurzem möglich ist. Wer sich ein teures Vivo-Flaggschiff kauft wird das ja vor allem auch aufgrund der anerkannt guten Linsen-Eigenschaften tun, für die Vivo und Zeiss auch viel werben. So ist von Vario-APO-Sonnar-Objektiven und natürlich der berühmten T* Zeiss-Beschichtung die Rede, die das Auftreten von Reflexionen und unschönen apochromatischen Abberationen eigentlich vermindern sollen.
Das taten sie in der Vergangenheit auch, wie unzählige Tests, etwa vom Vivo X100 Pro im Vergleich mit anderen Smartphones bewiesen haben. Erstmals scheinen beim Vivo X200 Pro nun aber massive Lens-Flares die Freude an der Zeiss-Kamera zu trüben, wie unzählige Berichte früher NutzerInnen in chinesischen Netzen zeigen. Wer etwa auf Weibo und und dem chinesischen Youtube-Äquivalent Bilibili nach dem Begriff "x200pro炫光" sucht, wird schnell auf unschöne Fotos und Videos stoßen, wie die Beispiele unten zeigen. Außerhalb Chinas hat insbesondere der X-User @Devinarde dafür gesorgt, dass diese potentiellen Probleme einem breiteren Publikum bekannt wurden.
Der Vergleich mit Vivo X100 Pro oder Vivo X100 Ultra macht sicher
Dass dieses Problem für Vivo-Phones recht neu ist, zeigen Vergleichsbilder mit den Vorgängern der Vivo X100 Serie, die unter den gleichen Bedingungen deutlich weniger an diesem Problem leiden. Insbesondere ein Winkel von etwa 45 Grad zu einer starken Lichtquelle an der Oberseite scheint diese starken Linsenreflexionen zu verursachen, wie frühe Vivo X200 Pro KäuferInnen betonen. Bleibt die Frage, warum die T* Beschichtung nichts hilft. Laut @Devinarde könnte der Unterschied im Vergleich zu den Vorgängern darin liegen, dass Vivo das Coating diesmal als Teil der neuen LYT-818 Sensor/Optik-Konstruktion direkt in die Hauptkamera integriert hat, was früher offenbar anders war.
Tester sehen weiterhin kein Problem, kein offizielles Statement von Vivo
Mittlerweile scheint sich der Ärger der frühen Käufer auch gegen die frühen Tester zu richten, die zu diesem offenbar massiven Problem geschwiegen haben. Einige davon können das Problem aber offenbar nicht nachvollziehen, etwa die beiden internationalen Tester Ben Sin und Ben Geskin, die beide auf X zu Protokoll geben, dass Ihnen das Problem nicht untergekommen sei (siehe Posts unten). Unseres Wissens nach hat sich auch Vivo bis dato noch nicht offiziell zu diesem Problem geäußert beziehungsweise keine Lösung parat. Wer sich also ein Vivo X200 Pro bestellt, muss aktuell wohl mit einer im Vergleich zu den Vorgängern stärkeren Lens-Flare-Neigung leben.
Update 24.10.2024 07:30 Offizielles Statement von Vivo
Vivo hat sich nun in Form des Vizepräsidenten Huang Tao zum Problem geäußert. In einem langen Weibo-Post (siehe maschinelle Übersetzung unten) erklärt der Hersteller, wie es zur größeren Lens-Flare-Neigung des Vivo X200 Pro kommt und nennt etwa die größere Blende und die Beschichtung der Optik als Gründe. Letztere soll Ghosting-Effekte reduzieren, verstärkt dabei aber offenbar den blauen Anteil der Reflexionen, die stärker sichtbar sind als üblich. Hier soll wohl ein Software-Update helfen, das Vivo für die Zukunft vorbereitet. Vivo entschuldigt sich jedenfalls offiziell für das Problem und sucht offenbar auch nach Lösungen, um die Lichteinflüsse zu reduzieren, die User dann gratis zur Verfügung gestellt werden sollen (offenbar eine Art Sonnenblende).
Quelle(n)
Weibo Suche und Bilibili Suche via @Devinarde (1, 2), @bencsin, Ben Geskin
Bild: Weibo