Verkaufsstopp für Amazon Fire TV Stick 4K und Smart TVs: Nokia erwirkt weiteres Verkaufs-Verbot

Nokia hat über die vergangenen Jahre viel Zeit darauf verwendet, die eigenen Patente zu schützen, was bereits zum vorübergehenden Verkaufsstopp von Smartphones von Herstellern wie Oppo, OnePlus und Vivo geführt hat. Schon im Oktober 2023 hat Nokia einen Rechtsstreit gegen Amazon angekündigt, und dem Shopping-Giganten dabei vorgeworfen, mehrere Patente zu verletzen, welche unter anderem die Komprimierung von Videos, Empfehlungs-Algorithmen und auch Hardware betreffen.

Mitte September hat Bloomberg berichtet, dass das Landesgericht München entschieden hat, dass Nokia den Verkauf bestimmter Amazon-Produkte in Deutschland unterbinden kann. Damit hat sich der Telekommunikations-Konzern etwas Zeit gelassen, nun ist es aber soweit – der Amazon Fire TV Stick 4K, der Fire TV Stick 4K Max und auch Amazons hauseigene Smart TVs werden bei Amazon Deutschland nicht mehr verkauft. Der Fire TV Stick Lite und der Fire TV Cube (ca. 109 Euro auf Amazon) sind weiterhin verfügbar. Dieser Verkaufsstopp hat keinerlei Auswirkungen auf bereits zuvor verkaufte Geräte.

Dem Spiegel liegen Statements von Amazon und Nokia vor. Amazon baut offenbar auf einen weiteren Rechtsstreit in Großbritannien, der festlegen soll, wie hoch die Lizenzgebühren sein dürfen, die Nokia für die betroffenen Patente verlangt. Die Verhandlung ist allerdings erst für das Jahr 2025 geplant, sodass es Monate dauern könnte, bevor sämtliche Fire TV-Produkte in Deutschland wieder verfügbar sind. Nokia bestreitet, dass die verlangten Lizenzgebühren zu hoch wären, und betont, dass ein Rechtsstreit stets das letzte Mittel wäre, Nokias umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung müssten aber bezahlt werden.