VanMoof: E-Bike-Hersteller befindet sich in Vorstufe zur Insolvenz, Kunden droht Ungemach
Wir haben bereits vor wenigen Tagen über Probleme beim Hersteller VanMoof berichtet. Der Stand vor einer knappen Woche: VanMoof hat den Verkauf der eigenen Produkte eingestellt, um eigenen Angaben nach den Auftragsstau abzuarbeiten. Kunden von VanMoof spekulierten bereits über eine drohende Zahlungsunfähigkeit - welche aufgrund vorangegangener, finanziellen Probleme auch nicht ganz abwegig erschienen.
Nun ist klar: VanMoof hat tatsächlich nicht nur Probleme mit der Aufarbeitung der Aufträge, sondern auch finanzielle Probleme. Konkret hat der Hersteller von einem Gericht in Amsterdam einen Zahlungsaufschub beantragt und auch erhalten. Damit soll das Unternehmen die Möglichkeit erhalten, die Finanzprobleme zu lösen und somit eine Insolvenz abzuwenden. RTL Nieuws zufolge ist ein solcher Zahlungsaufschub aber häufig der Auftakt zu einer Insolvenz.
Dem Medienbericht zufolge wurden zwei Verwalter benannt. Ziel dürfte es somit in erster Linie sein, Ausgaben so weit wie nur irgendwie möglich zu reduzieren. Angesichts der Vergangenheit des Unternehmens - welches im Jahr 2021 einen Verlust in Höhe von 87 Millionen verbuchen musste - erscheint die finanzielle Situation spätestens jetzt äußerst bedrohlich. Berichten zufolge sind seit heute alle VanMoof-Filialen in Europa geschlossen. Erboste Kunden, die ihre reparierten Fahrräder abgeben wollten, standen so vor verschlossenen Türen.
Besitzer eines VanMoof-E-Bikes könnten bei einer Insolvenz vor ganz erhebliche Probleme gestellt werden, da VanMoof bei seinen Produkten keine Standard-Komponenten nutzt und die Fahrräder Nutzer- und Medienberichten zufolge defektanfällig sind. Unklar ist auch, ob Kunden, die ihr Fahrrad zur Reparatur eingeschickt haben, dieses auch in absehbarer Zeit zurückerhalten werden.
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