Unerlaubtes Filmen mit VR-Headset: Meta Quest 3 von ersten Käufern zweckentfremdet
Die ersten Menschen trauen sich, das neue VR-Headset Meta Quest 3 in der Öffentlichkeit zu tragen. Das mag zunächst nicht überraschen, wenn man Mark Zuckerbergs Beschreibung des Quest 3 als erstes "Mainstream-Reality-Headset" liest. Allerdings hat das öffentliche Tragen von Virtual Reality Headsets in der Vergangenheit aus Datenschutzgründen immer wieder zu Kontroversen und sogar Übergriffen geführt.
Für das Quest 3 sind zwar Spiele die am häufigsten genutzte Kategorie von Apps, von denen etwa die Hälfte Mixed Reality Games sind, aber die Verbindung von realer Welt und Spielen spricht viele Menschen besonders an.
OK don't be mad. But someone had to do it.
— CIX (@CixLiv) October 16, 2023
walked into a cafe in mixed reality pic.twitter.com/WSJEMWuG00
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Nach den ersten Aufnahmen in einem Café in San Francisco, bei dem nichteinmal der Name des Cafés verdeckt wurde, wagten andere noch mehr, wie etwa Jay Mayo, der auf der New York Comic-Con fremde Menschen filmte. Kukurio59 filmte sich selbst beim Warten auf einen Aufzug, was an sich schon eine sozial unangenehme Situation ist.
Vor etwa zehn Jahren war die Verwendung von Meta´s Vorgänger Google Glass in der Öffentlichkeit teilweise so verpönt, dass es sogar zu einem Angriff auf eine Frau kam, die Google Glass trug, sowie auf einen XR-Pionier, der in Paris angegriffen wurde, als er eine ähnliche VR-Brille aufgesetzt hatte. Seitdem hat sich die öffentliche Meinung jedoch stark verändert.
Viele haben sich beispielsweise daran gewöhnt, dass Smartphones zum Filmen verwendet werden und tolerieren, dass an jeder Ecke Live-Stories für Instagram, Twitter, Facebook und andere Apps produziert werden, auch wenn dabei in die Privatsphäre von Fremden eingedrungen wird. Kleine Unternehmen betrachten es mittlerweile in der Regel als Vorteil, in den sozialen Medien präsent zu sein. Es könnte also sein, dass die Virtual Reality-Brille diesmal weniger kritisch von der Öffentlichkeit aufgenommen wird.
Bei Quest 3 ist es allerdings schwierig zu erkennen, ob gerade ein Video aufgenommen wird. Es gibt zwar ein kleines, langsam pulsierendes LED-Lämpchen, aber dieses leuchtet (statisch) auch unabhängig von der Aufnahme.
Im Gegensatz zu den unauffälligen, brillenähnlichen Smart Glasses von Meta made by Ray-Ban, für die etwa Datenschutzerklärungen veröffentlicht wurden, sowie Richtlinien wie zum Beispiel aktiv darüber zu informieren, wenn aufgenommen wird, scheint es ähnliche Richtlinien für die Quest 3 nicht zu geben. Wahrscheinlich wird davon ausgegangen, dass viele ohnehin das Gefühl haben, aufgenommen zu werden, wenn jemand mit einem relativ imposant anmutenden Quest 3 den Raum betritt.
Quelle(n)
The Verge | Wired | Teaser-Bild: @kukurio59 (TikTok)