US-Sanktionen: Knallhartes Verbot für Huawei und ZTE Geräte, Huawei reduziert Präsenz in Europa
Das ist der Todesstoß für Huawei in den USA. Die US-Regierung verbietet grundsätzlich alle Technik, die von Huawei stammt. Von den knallharten US-Sanktionen für chinesische Telekommunikationsausrüstung und Überwachungstechnik sind neben Huawei unter anderem auch ZTE, Hytera Communications, Hangzhou Hikvision Digital Technology und Dahua Technology sowie deren Tochtergesellschaften und verbundene Unternehmen betroffen. Das geht aus jetzt von der Bundesbehörde FCC veröffentlichten Unterlagen hervor.
Laut der FCC sehe die USA ihre Sicherheit von den jetzt verbotenen Unternehmen aus China massiv bedroht. Der Vorwurf: Die USA sehen es als erwiesen an, dass Huawei, ZTE und Co. für Behörden und Geheimdienste des kommunistischen Regimes spionieren. Die chinesische Kommunikationstechnik sei für die USA ein "inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit", so FCC-Chefin Jessica Rosenworcel. Wie Pegatron Chairman T.H. Tung bereits prognostiziert hat, wird der Handelsstreit zwischen China und USA nach den jüngsten US-Sanktionen völlig eskalieren. Die Antwort aus Peking dürfte nicht weniger knallhart ausfallen.
Rosenworcel und die FCC begründen die jüngsten US-Sanktion gegen Huawei, ZTE und Co. konkret wie folgt:
Die FCC setzt sich für den Schutz unserer nationalen Sicherheit ein, indem sie sicherstellt, dass nicht vertrauenswürdige Kommunikationsgeräte nicht für die Nutzung innerhalb unserer Grenzen zugelassen werden, und wir setzen diese Arbeit hier fort. Diese neuen Regeln sind ein wichtiger Teil unserer laufenden Maßnahmen zum Schutz der amerikanischen Bevölkerung vor nationalen Sicherheitsbedrohungen im Bereich der Telekommunikation.
In Deutschland und Europa wird bereits heftig diskutiert, welche Auswirkungen das generelle US-Verbot von Huawei und Co. auf unsere Wirtschaft haben wird. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) befürchtet im Zuge des Huawei-Verbots sehr negative Auswirkungen auf deutsche Betriebe. Die USA seien der wichtigste Exportmarkt, China größter Importeur und auch im Gesamtvolumen Handelspartner Nummer 1. Zudem investieren und produzieren deutsche Industrie und Konzerne in China.
Welche Auswirkungen hat der US-Bann von Huawei auf Deutschland und Europa? Dass es in unseren Gefilden künftig tatsächlich keine Huawei-Smartphones mehr geben wird, ist noch das geringste Übel. Viel schwerer wiegt da schon das Verbot von Huaweis und ZTEs 5G-Technik, die bei leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzen zum Einsatz kommt. Die Kommunikationstechnik von Huawei und ZTE ist in sehr vielen 5G-Geräten zu finden und lassen sich wegen Huawei- und ZTE-Patenten nicht direkt durch technisch gleichwertige Komponenten anderer Anbieter ersetzten. Hier hat vor allem Huawei gegenüber der Konkurrenz einen sehr großen Technologievorsprung.
Wie Politco berichtet, will sich Huawei schrittweise aus Europa zurückziehen, um sich auf das Kerngeschäft in China zu konzentrieren. Für Huawei gehe es ums Überleben, wird ein nicht benannter Huawei-Manager zitiert. Die Huawei-Büros in Brüssel, London und Paris wurde in den europäischen Hauptsitz integriert, der sich jetzt in Düsseldorf befindet. Künftig sollen alle Huawei-Aktivitäten in nur noch einem Geschäftsbereich aus Düsseldorf geleitet werden.