US-Sanktionen: Die Niederlande stellen sich gegen das Export-Verbot von Chip-Equipment nach China
Die USA haben ihre Sanktionen gegen China im Oktober massiv verschärft, um Chinas Chip-Fertigung auszubremsen. Die neuen Sanktionen verbieten es unter anderem, Equipment zur Fertigung von Chips mit einer Strukturbreite von 14 nm oder kleiner an China zu verkaufen. Damit ist Chinas größter Halbleiter-Hersteller SMIC praktisch handlungsunfähig, wobei auch TSMCs Fertigung unter den Sanktionen leiden wird.
Während sich US-Amerikanische Unternehmen wie Applied Materials Inc., Lam Research Corp. und KLA Corp. in jedem Fall an die Sanktionen halten müssen, decken den USA in diesem Fall nicht alle Länder den Rücken. Denn wie DigiTimes berichtet, exportiert ASML weiterhin Equipment zur Chip-Fertigung nach China, zumindest DUV-Equipment – die fortschrittlichste EUV-Technik wird nicht an China verkauft. Bei ASML handelt es sich um den weltweit größten Hersteller von Lithographiesystemen, ohne die es praktisch unmöglich ist, moderne Computerchips herzustellen. Im Jahr 2020 lag der weltweite Marktanteil von ASML bei 62 Prozent.
Liesje Schreinemacher, ihres Zeichens Ministerin für Außenhandel, hat am Dienstag im Parlament in Den Haag angegeben, dass die Niederlande selbst entscheiden würden, an wen ASML verkaufen darf, um die eigenen Interessen in Sachen nationaler Sicherheit und wirtschaftlichem Wachstum zu schützen. Damit verletzt ASML die Sanktionen der USA, was dazu führen kann, dass der Konzern kein Equipment mehr an die USA verkaufen darf. Laut der Ministerin wären die Niederlande allerdings in einer besseren Postion, wenn Equipment an China statt an die USA geliefert wird. Zum Trade and Technology Council im Dezember sollen zu diesem Thema weitere Gespräche zwischen der EU und den USA stattfinden.