US-Konflikt um Huawei: China droht mit Vergeltung an Apple
Dass die USA nun Chipzulieferer wie Qualcomm oder TSMC dazu zwingt keine Halbleiter mehr an Huawei zu liefern, verschärft noch einmal den Ton im aktuellen Handelskonflikt. Kurzfristig gesehen müssen die Konzerne für die Fortführung des Handelskonflikts bluten, TSMC und Qualcomm gehen in Huawei einer ihrer größten Auftraggeber von Bord, die negativen Folgen für Huawei sind offensichtlich.
Mittel- bis langfristig sind die Folgen kaum abschätzbar. Wirtschaftlich versucht sich Huawei von der US-Technologie zu lösen und hat im chinesischen Chiphersteller SMIC bereits eine Alternative an der Hand, welche allerdings noch nicht auf gleichem Qualitätsniveau herstellen kann. Das könnte sich durch die massiven Investitionen eines Huawei aber schon bald ändern und das chinesische Chip-Unternehmen zu einem ernsten Konkurrenten zu Qualcom und TSMC werden lassen.
China wird derweil über eine „angemessene“ Reaktion nachdenken, unbeantwortet wird man die erneute Kampfansage wohl eher nicht lassen. Und für einen Gegenschlag steht natürlich erneut das US-Vorzeigeunternehmen Apple im Fokus. Eine regierungsnahe Zeitschrift schreibt, dass sich China an den USA rächen könnte. Derzeit werde angeblich erwägt Apple auf die Unreliable Entity List setzen zu lassen. Unternehmen auf dieser Liste müssen sich mit harschen Einschränkungen auf dem chinesischen Markt sowie ausgedehnten staatlichen Überprüfungen abfinden.
China ist für Apple noch immer der größte Produktionsstandort, auch wenn man sich vermehrt nach Alternativen umschaut. Zudem ist China hinter Amerika der zweitgrößte Absatzmarkt für Apples iPhones & Co. Neben Apple sollen möglicherweise auch die Unternehmen Qualcomm sowie Cisco und Boeing Kandidaten für die Liste sein.
Quelle(n)
via Heise
Bild: Huawei